REZENSION

DIE MAGISCHEN SCHLÜSSEL 

  • Genre: Kinderspiel
  • Jahr: 2024
  • Verlag: Game Factory / Happy Baobab
  • Autoren: Arno Steinwender, Markus Slawitscheck
  • Grafik: Camillia Peyroux
  • Spieler: 2 bis 4
  • Alter: ab 6 Jahren
  • Dauer: ca. 15 Minuten 
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Taktiklevel: 5/10

Verzauberter Schlüsseldienst

Die Schatztruhe im Schlüsselland enthält viele, viele Kristalle, doch um an sie zu gelangen, müsst ihr die richtigen Schlüssel finden. Nur der goldene Schlüssel passt immer ins Schloss, bei den farbigen Schlüsseln müsst ihr zittern, ob euer Versuch von Erfolg gekrönt ist.

REGELN

Legt den Spielplan in die Schachtel und bestückt ihn mit den Deko-Büschen und der Schloss-Rückwand. Steckt die farbigen Schlüssel in die passenden Löcher. Die Verteilung innerhalb der Farben ist zufällig. Stellt die Spielfigur aufs Startfeld.

Gespielt wird reihum. Bist du am Zug, schnappst du dir die drei Würfel und wirfst sie. Suche dir im Anschluss einen Würfel aus, dessen Zugweite du mit der Figur nach vorn ziehst. Achtung: Ein gewürfeltes Mond-Symbol führt dazu, dass du den entsprechenden Würfel zur Seite legen musst. Er steht dir in diesem Spielzug nicht mehr zur Verfügung! Entscheide nun, ob du am Zielort stehen bleiben und den dort befindlichen Schlüssel ausprobieren möchtest oder ob du lieber erneut würfelst, dann jedoch nur mit den verbliebenen Würfeln, die keinen Mond zeigen. Sollte sich auf deinem Lauffeld kein Schlüssel mehr befinden, musst du würfeln.

  • Probierst du einen Schlüssel aus, stecke ihn in das Schloss der Truhe. Öffnet sie sich, nimmst du dir nun so viele Edelsteine aus der Truhe, wie es der Farbe des Schlüssels entspricht. Je weiter du dich auf dem Laufpfad nach vorn gearbeitet hast, umso mehr Kristalle darfst du dir nehmen. Jeweils drei der fünf Schlüssel einer Farbe öffnen die Truhe, zwei Schlüssel jeder Farbe sind Nieten. Der goldene Schlüssel am Ende der Laufstrecke bringt dir direkt 5 Kristalle auf einmal ein, und er passt immer. Hänge den erfolgreichen Schlüssel nun an einen Schlossturm, einzige Ausnahme: Der goldene Schlüssel kommt zurück in sein entsprechendes Loch auf dem Spielplan. 
  • Passt der Schlüssel nicht, darfst du ihn behalten (siehe unten).


In beiden Fällen setzt du die Spielfigur zurück aufs Startfeld und die nächste Person ist an der Reihe.

Solltest du dich beim Würfeln verzocken und alle drei Würfel zeigen das Mond-Symbol, dann beendest du deinen Spielzug, ohne in diesem Spielzug einen Schlüssel ausprobieren zu dürfen. Solltest du aber in einem früheren Spielzug einen nicht passenden Schlüssel eingesammelt haben, kannst du ihn abgeben, um damit alle drei Würfel zu reaktivieren. Gleiches machst du, wenn du auf das rote Zauberfeld ziehst. Solltest du gleich im ersten Wurf deines Spielzuges drei Mond-Symbole würfeln, ziehst du aufs rote Feld und erhältst die Würfel zurück.

Ihr spielt so lange, bis jemand von euch die für die Spielerzahl nötige Anzahl an Kristallen gesammelt hat (15 / 13 / 11 Edelsteine bei 2 / 3 / 4 Personen). Diese Person gewinnt.

Auszeichnung: Das Spiel wurde von der Spiel des Jahres-Fachjury zum "Kinderspiel des Jahres 2024" gekürt.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • schöner Mix aus Lauf- und Push-your-Luck-Elementen
  • zauberhaftes Spielmaterial 
  • meistens spannend bis zum Schluss


CONTRA

  • mit viel Pech kann es auch mal zu kleinen Enttäuschungsmomenten kommen

MEINUNG

Kinder sind ja bekanntlich die härtesten Kritiker. Da muss ein Spiel schon seine ganz eigene Magie entfalten, damit es zündet und nicht nach der ersten Partie in der Ecke verstaubt. Ganz auf Magie setzt dann ein Spiel, das von der Fachjury zum "Kinderspiel des Jahres 2024" ernannt wurde, Die magischen Schlüssel.

Seine Zielgruppe sieht das Spiel bei Kindern ab 6 Jahren, wobei bereits auch 4-jährige, ggf. mit etwas Unterstützung, problemlos mitspielen können. Die Optik des Spiels ist dabei sehr farbenfroh gestaltet, der Spielplan wird aufgewertet durch 3D-Elemente, vor allem aber durch die farbigen Kunststoff-Schlüssel, die von außen tatsächlich alle eine identische Form haben, sodass man lediglich weiß, dass der goldene und jeweils drei Schlüssel einer Farbe das Schloss der Schatztruhe öffnen werden. Die Nieten erkennt man von außen nicht.

So bedient sich das Spiel dann, um an die Schlüssel zu gelangen, einem einfachen Push-your-Luck-Mechanismus, heißt: Würfel werden geworfen, die Figur nach vorn bewegt, und je weiter sie den Laufpfad abläuft, umso größer ist die Belohnung, wenn sich die Truhe öffnet. Ähnlich wie bei MLEM besteht beim Voranschreiten jedoch die Gefahr, sich um die Chance zu bringen, den eigenen Spielzug erfolgreich abzuschließen. So ist das Spiel immer auch ein Spiel mit dem Risiko. 

Schön ist die Idee, dass ein falscher Schlüssel, der die Truhe nicht öffnete, auch noch einen großen Vorteil für seinen Besitzer mit sich bringt, indem er quasi als Auffangnetz für schlechtes Würfeln dient. Dennoch kann wiederholtes Pech auch mal zu etwas Unbehagen bei den Kids führen. Gespielt wird nicht kooperativ, sondern kompetitiv, und klar kann es dann schon mal enttäuschend sein, wenn sich die Schatztruhe bei den eigenen Versuchen nie öffnet. Da solltet ihr euren Nachwuchs aber motivieren, nicht gleich zu verzagen, notfalls lässt sich ja auch schnell eine Wiederholungspartie spielen. 

In unseren Spielrunden nahmen die Kinder das Spiel sehr gut an, das Material fordert da auch wirklich sehr zum Spielen auf. Und nur in den wenigsten Fällen gab es zwischendurch mal kleine Enttäuschungen; in den meisten Runden waren die Ergebnisse immer sehr eng, und das Spiel bis zum Schluss spannend. Von daher gibt es von mir auch insgesamt sehr gute 8 Kultpunkte, klare Empfehlung an Familien mit jüngeren Kids, die sich in einem spielerischen Wettstreit messen möchten, bei dem jeder die selben Chancen hat, zu gewinnen.  

VIDEO

Unser Video zum Spiel findet ihr auf YouTube:  https://youtu.be/uDTnVPdmINU

KULTFAKTOR: 8/10

Spielidee: 8/10
Ausstattung: 10/10
Spielablauf: 7/10

EUER REZENSENT

INGO

Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini

Eine Rezension vom 03.07.2024

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Game Factory / Happy Baobab
Weitere Fotos: Spielkultisten