REZENSION
TASK TEAM
- Genre: Partyspiel
- Jahr: 2025
- Verlag: Board Game Circus / Gigamic
- Autor: Olivier Finet
- Grafik: Alexis Migdalski & Zongoh
- Personen: 3 bis 18
- Alter: ab 7 Jahren
- Dauer: ca. 20 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 7/10
Du gewinnst hier nicht das Minispiel!
In diesem schrägen Partyspiel treten drei Teams in 150 abwechslungsreichen Minispielen gegeneinander an. Welches Team meistert als erstes sieben Aufgaben und gewinnt das Spiel?
REGELN
Zu Beginn werden drei Teams mit einer beliebigen Anzahl an zugehörigen Personen gebildet. In jeder Runde treten zwei dieser Teams in einem Minispiel gegeneinander an, während das dritte Team als Schiedsrichter fungiert. Letzteres zieht eine Aufgabenkarte aus dem verdeckt ausliegenden Kartenstapel, liest sie laut vor und gibt anschließend das Startsignal mit den Worten „Task Team! Los!“.
Die beiden aktiven Teams versuchen nun, die gestellte Aufgabe so schnell wie möglich zu erfüllen. Die Aufgaben beziehen dabei teilweise zusätzliches Spielmaterial mit ein, mal geht es um Fitness, mal um Geschicklichkeit, mal um pure Schnelligkeit etc.
Das Team, das die Aufgabe zuerst korrekt ausführt, gewinnt die Karte. Nach jeder Runde schlüpft das Team, das verloren hat, in die Schiedsrichterrolle, sodass alle Teams abwechselnd spielen und bewerten. Sobald ein Team sieben Aufgabenkarten gesammelt hat, endet das Spiel – dieses Team gewinnt.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- Karten stapeln, und los geht's!
- Minispiele auf den Punkt gebracht
- große Abwechslung
- kleine Schachtel, ideal zum Mitnehmen
CONTRA
- nicht jedes Minispiel zündet
MEINUNG
Wenn zu früher sonntäglicher Stunde ein Kreisel unter höchster Konzentration durch vorsichtige Schiebbewegungen ins Ziel befördert werden muss, oder wenn es darum geht, fünf übereinander gestapelte Würfel durch Werfen von Karten zum Einsturz zu bringen, dann haben wir es entweder mit Matthias Opdenhövel, Elton, Stefan Raab und Bully zu tun – oder es wird Task Team gespielt! Wie in den zahlreichen Competition-Shows, die es mittlerweile im Fernsehen gibt, kommt es auch hier wahlweise auf Fingerspitzengefühl, Konzentration oder Geschick an – und im besten Fall habt ihr alles davon!
Insgesamt 150 Minispiele stecken in der bunten Verpackung dieses Partyspiels. Und sie alle könnten abwechslungsreicher kaum sein: Eine Aufgabe kann beispielsweise lauten, aus beliebigen Gegenständen im Raum einen Turm zu bauen, der 1 Meter hoch ist. Welches Team näher an dieser Höhenvorgabe dran ist, gewinnt das Spiel. In einer anderen Herausforderung gilt es, Papierflieger möglichst weit fliegen zu lassen oder ein Maßband innerhalb des Zeitlimits, das die Sanduhr vorgibt, mit nur einer Hand so lang wie möglich auszufahren. Auch Quizspiele müssen hin und wieder absolviert werden.
Ja, man darf erstaunt sein, wie viele unterschiedliche Aufgaben in einer so kleinen Schachtel enthalten sein können, zumal das Spielmaterial äußerst knapp bemessen ist. Dies sollte man aber nicht als Kritik verstanden wissen, denn die zwei Kreisel und Maßbänder, die Sanduhr sowie Chips in den Farben eurer Teams werden in jeder Hinsicht clever genutzt. So fungieren die Würfel mal als das, als was sie ursprünglich gedacht sind, und mal zum Aufeinanderstapeln - und auch die Aufgabenkarten haben mehr zu bieten, als dass sie die Spielregeln zusammenfassen. Mehr will ich an dieser Stelle eigentlich nicht verraten, denn ein Großteil des Reizes entsteht durch das „Entdecken“ immer neuer Minispiele.
Wie kam Task Team nun bei uns an? Überwiegend recht gut, wobei die Spielgruppe schon einigermaßen Lust auf eine solche Minispielsammlung haben sollte. Erfreulich ist in jedem Fall die Tatsache, dass die Spieldauer mit gerade mal 20 Minuten so niedrig ausfällt, dass niemand gegen eine Partie etwas einzuwenden haben dürfte. Da hat es den Raab-Shows in Überlange also definitiv etwas voraus!
Sicher gibt es unter den 150 Minispielen solche, die besser ankommen und solche, deren Karte man lieber kein zweites Mal aufdecken möchte, weil es einem nicht so sehr zusagt. Aber keine Aufgabe war so formuliert, dass die Gruppe nicht Lust gehabt hätte, sie zumindest auszuprobieren. Und abgebrochen wurde dann erfreulicherweise auch nichts, was zweifelsfrei für die kreative Autorenleistung von Task Team spricht. Sollte aber doch mal ein Minispiel auftauchen, gegen das sich eine Person partout sträuben sollte (ich sage nur Stichwort „Socken ausziehen“), hält die Spielanleitung hierfür die Regel bereit, dass man sich beim Spielen wohlfühlen sollte, und dass auf Wunsch ein Minispiel durch ein anderes ersetzt werden darf. Das finde ich ganz gut gelöst.
Besonders hat uns gefallen, dass Task Team keine üppige Ausstattung braucht, sondern einfach nur Spaß machen will. Da passt es ganz gut ins Bild, dass die Spielregel gerade einmal zwei Seiten umfasst. Rund 20 Minuten sind für eine Partie vorgegeben, und so lange trägt das simple Spielkonzept auch durchaus. Ob es in eurer Runde ankommt oder nicht, wisst ihr vermutlich selber ganz gut, und deshalb schwankt die Wertung vergleichsweise stark zwischen 6 und 8 Kultpunkten. Schon alleine aufgrund der großen Bandbreite an Aufgaben sollte man Task Team also zumindest als Aufwärmer oder Absacker eines Spieleabends nicht ganz ausschließen.
KULTFAKTOR: 6-8/10
Spielidee: 7/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 7/10
EUER REZENSENT
CHRISTOPH
Kinder- und Kennerspiel-Spieler, Stefan-Feld-Fan, Im-Sommer-in-jeden-See-Springer
Eine Rezension vom 30.04.2025
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Board Game Circus
Weitere Fotos: Spielkultisten