REZENSION
STELLA - DIXIT UNIVERSE
- Genre: Partyspiel
- Jahr: 2021
- Verlag: Libellud / im Vertrieb von Asmodee
- Autoren: Gérald Cattiaux, Jean-Louis Roubira
- Grafik: Jérôme Pélissier
- Spieler: 3 bis 6
- Alter: ab 8 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 7/10
Mut und Risiko im Dixit-Universum
Im neuen Dixit-Ableger sind wir als Sternsucher unterwegs. Um Sterne zu erhalten, müssen Bildkarten zu vorgegebenen Wörtern assoziiert werden. Jede Übereinstimmung bringt Punkte, doch was da alles verdeckt markiert wird, bleibt nicht ohne Risiko, denn wer zu viel will, kann zum Verlierer werden …
REGELN
Ziel ist es, die eigenen Bildassoziationen bestmöglich mit denen der Spieler abzugleichen. Dabei ist der Spielaufbau recht einfach. Es gibt den zweiteiligen Spielplan, der zunächst zusammengesteckt wird. Dann werden alle Dixit-Karten gut gemischt und als verdeckter Stapel bereit gelegt. Von diesem Stapel werden 15 Karten gezogen und als drei Reihen à 5 offenen Karten an den Spielplan angelegt.
Jeder Spieler nimmt sich einen farbigen Spielermarker, einen zugehörigen Stift, ein Läppchen und eine Spielertafel. Auf der großen Schreibtafel werden später alle Siegpunkte notiert, die in insgesamt vier Spielrunden erworben werden. Nun fehlen nur noch die gut gemischten Wortkarten. Auch sie bilden einen verdeckten Nachziehstapel.
Der Startspieler zieht sich die erste Wortkarte, wählt eins der beiden möglichen Wörter aus und liest es laut vor. Alle Spieler nehmen nun ihre Spielertableaus. Sie zeigen ein Raster von drei Reihen à 5 Feldern und stimmen so mit den ausliegenden Kartenreihen überein. Die Ausrichtung der Tableaus geschieht anhand des Mondes, sodass alle Tableaus in derselben Richtung verdeckt gehalten werden können. Dann schauen sich die Spieler alle Karten an. Welche Motive der Karten können denn mit dem gesuchten Wort assoziiert werden? Und viel wichtiger, welche Karten werden die Mitspieler wählen? Jeder macht nun in seinem Raster ein Kreuz an der Stelle, an der er/sie eine passende Karte vermutet. Bis zu 10 Karten dürfen mit einem Kreuz im Raster markiert werden. Wer fertig ist, legt den Stift ab.
Haben alle ihre Kreuze gesetzt, wird zunächst die Anzahl der Tipps verglichen. Wer hat wie viele Kreuze gesetzt? Die Anzahl wird für jeden Spieler mit seinem Spielermarker auf der Zahlenleiste des Spielplans angezeigt. Liegt ein Marker an höchster Stelle allein, trägt er das Risiko des halben Gewinns. Sein Marker wird auf die dunkle Seite gedreht, um das anzuzeigen. Nun werden die Kartentipps reihum ausgewertet. Der Startspieler beginnt und zeigt einen beliebigen seiner Tipps im Kartenraster an. Haben mehrere Spieler diese Karte gewählt, erhält jeder Spieler genau 2 Siegpunkte, die er sich anhand der Sterne auf seiner Spielertafel an entsprechender Position markieren kann.
Hat nur ein einziger weiterer Spieler diese Karte gewählt, erhalten beide Spieler drei Sterne. Hat kein anderer Spieler diese Karte gewählt, fallen die Spieler sofort aus dem Spiel. Sie erhalten ab jetzt keine weiteren Punkte. Wichtig: Passiert das dem Spieler mit dem dunklen Marker, erhält er am Rundenende nur die Hälfte seiner bisher erworbenen Punkte. Allerdings müssen alle aus der Runde ausgeschiedenen Spieler noch antworten, ob sie die jeweiligen Karten ausgewählt haben. Reihum zeigen nun die Spieler jeweils auf eine von ihnen gewählte und noch nicht genannte Karte. Wer keine Karte zum Anzeigen mehr markiert hat, wird übersprungen.
Hat kein Spieler mehr eine noch nicht genannte Karte, endet die Runde. Die Spieler addieren ihre Punkte und tragen sie in die Wertungstabelle in der jeweiligen Runde ein. Hier bitte daran denken: Dunkle Spieler, die bis zuletzt im Spiel blieben, dürfen alle Punkte eintragen. Dunkle Spieler, die vorher aus der Spielrunde ausgeschieden sind, erhalten nur noch einen Punkt pro korrekter Karte.
Es folgt die Vorbereitung der nächsten Runde: Eine Kartenreihe wird durch neue Dixit-Karten ersetzt. Die Spielermarker werden wieder auf „0“ gesetzt. Die Spielertafeln werden gereinigt. Der Startspielermarker wird weitergegeben. Eine neue Wortkarte wird gezogen und vom Startspieler vorgelesen.
Nach insgesamt 4 Runden endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Punkte sammeln konnte.
CHECKPOINT
PRO
- neuer Mechanismus
- Dixit-Karten wie immer einzigartig
- andere Dixit-Sets sind nutzbar
- hochwertiges Material
CONTRA
- Risiko-Abwägung etwas abhängig von der Spielerzahl
MEINUNG
Einmal Dixit-Fan, immer Dixit-Fan? Irgendwie schon. Dixit ist in seiner Art zwar mittlerweile nicht mehr alleinstehend, aber in seiner Vielfältigkeit schon. Alle 10 Erweiterungen zusammen mit dem Grundspielen beinhalten mehr als 900 verschiedene Karten. Und auch Stella reiht sich nun in diese Reihe mit neuen Karten ein.
Stella wartet zudem mit einem etwas frischer wirkenden Spielmechanismus auf. Während bei Dixit selbst der jeweilige aktive Spieler ein Thema vorgibt, wird dieses nun vom Wortkartenstapel gezogen. Dabei liegen, trotz einer Auswahl von mehr als 190 Wörtern, noch Blanko-Karten für eigene Ideen bei.
Der nächste feine Unterschied ist die bereits ausliegende Auswahl von 15 Karten. Jeder Spieler darf nun geheim bis zu 10 Karten wählen, die er mit dem offen genannten Wort assoziiert. Übereinstimmungen mit den anderen Spielern bringen Punkte. Alleinstehende Karten, die nur der Spieler selbst gewählt hat, verhindern weitere Punkte. Und wer sich dann noch zu weit vorwagt und zu viele Karten angesagt hat, verliert auch noch die Hälfte seiner Punkte. Man überlegt sich zweimal, welche Karte man markiert. Welche Karte hat wohl ein Mitspieler gewählt; hat gerade diese Karte noch ein anderer Spieler gewählt? Je mehr Spieler mitspielen, umso interessanter werden diese Überlegungen.
Das Spiel spielt sich erneut rund, fluffig, ohne Druck - und doch mit Spielspaß, es gefällt. Vor allem auch das durchdachte Spielmaterial inkl. Folienstifte, Schreibtafeln, Punktetafel, stabilen und vor allem angenehm schweren Spielermarkern und eben vielen neuen Karten.
Die Frage, ob der Mechanismus von Stella unter Fans den des Originals dauerhaft ablösen wird, kann ich schwer beantworten. Beide Mechanismen besitzen ihre Daseinsberechtigung. Während sich das einfache Dixit nahezu überall und rasch spielen lässt, benötigt Stella Platz. Unsere Testgruppen waren, vor allem im Familien- und Teenagerbereich, rasch von weiteren Runden zu überzeugen - übrigens mit dem Wunsch, das ursprüngliche Dixit, sofern nicht schon geschehen, dann auch noch kennenzulernen.
Fazit: Stella - Dixit Universe erweitert die Dixit-Familie passend und findet als weiteres Original sehr schnell neue Freunde und begeistert auch alte Fans.
KULTFAKTOR: 8/10
Spielidee: 8/10
Ausstattung: 9/10
Spielablauf: 8/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 09.02.2022
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Libellud / Asmodee
Weitere Fotos: Spielkultisten