REZENSION

SPARKS

  • Genre: Taktik
  • Jahr: 2024
  • Verlag: Alion Games
  • Autoren: Adrian Adamescu, Kristian Amundsen Østby, Florin Purluca, Kjetil Svendsen
  • Grafik: Reese Keefe
  • Personen: 1 bis 4
  • Alter: ab 12 Jahren
  • Dauer: ca. 45 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Taktiklevel: 5/10

Bitte werfen Sie einen Würfel ein!

Endlich hast du deine eigene Roboterfertigungslinie und gleich drei davon. Jetzt gilt es die meisten Robotor zu bauen und die beste Werkstatt samt Assistenz zu haben.

REGELN

Durch das Auswählen von Würfeln verbesserst du deine Werkstatt, um Upgrades mit permanenten Vorteilen zu bekommen. Du baust mit den Würfeln Roboter, deren Boni dir erlauben, noch mehr Roboter zu bauen. Zum Glück geben die Assistenten noch mehr Boni, und so fliegen dann auch irgendwann die titelgebenden Funken.
Bevor es losgeht, musst du dir eine Farbe aussuchen. Vor jede der vier Punkteleisten, je eine in rot, blau, grün und gelb, stellst du eine deiner Figuren. Du hast vor dir deine Werkstatt. Die drei Fertigungslinien werden mit je einem Roboter belegt. Dabei wählst du aus vier Karten drei Karten aus. Du bekommst außerdem sechs Assistenten-Karten, einen Funken und vier Aktionsplättchen.

Dann werden noch sechs der acht möglichen Upgrades für die Werkstatt ausgewählt und aufs zentrale Brett gelegt. Wird mit den Zielplättchen gespielt, werden davon noch zwei zufällig ausgewählt.

Jetzt kann es schon losegehen.

In deinem Zug ziehst du 8 Würfel aus dem Würfelsack und legst diese mit einer zufälligen Seite nach oben in einer Reihe auf den Schrottplatz. Jetzt wählst du ein Aktionsplättchen. Je nachdem, wie viele Personen mitspielen, zeigen diese Werte von 2 bis 5. Du legst dieses Plättchen neben den Schrottplatz und nimmst dir so viele Würfel, wie auf dem Plättchen angegeben. Diese Würfel müssen von einer Seite der Reihe genommen werden und zusammenhängend sein. Manche Plättchen haben noch Effekte, die es erlauben, Würfel aus der Mitte zu nehmen, zusätzliche Würfel aus dem Sack zu ziehen oder die Würfel erneut zu würfeln.

Hast du deine Würfel genommen, darf jede weitere Person der Reihe nach einen Würfel vom Schrottplatz nehmen.

Haben alle ihre Würfel genommen, führen alle gleichzeitig ihre Aktionen aus.

Du kannst die Würfel in den Aufwertungsbereich deiner Werkstatt liegen. Dort können bis zu drei Würfel liegen, je einer pro Farbe, die nicht deine Spielerfarbe ist. Sobald ausreichend Augen für das nächste Upgrade in diesem Bereich liegen, werden die Würfel abgeworfen und du bekommst ein Upgrade. Dies bedeutet zum einen, dass du eine Verbesserung oder einen Funken bekommst. Funken erkläre ich später. Verbesserungen können die Belohnungen für das Bauen von Robotern erhöhen oder es einfacher machen, sie zu bauen.

Alternativ können Würfel auf Roboterkarten eingesetzt werden. Roboterkarten zeigen zwei bis vier Würfel. Jeder Würfel hat entweder eine bestimmte Farbe oder Zahl. Du kannst nur Würfel mit der richtigen Farbe oder Zahl auf dem Feld platzieren. Hast du alle Würfelfelder eines Roboters belegt, dann ist dieser fertig. Lege die Würfel darauf ab und den Roboter neben deine Werkstatt. Einmalige Belohnungen werden jetzt ausgeschüttet, zudem wanderst du einen Schritt auf der Punkteleiste der entsprechenden Farbe vor. Dies bringt beim Überqueren bestimmter Felder Boni.

Hat der Roboter eine Power-Box, so kannst du diese ab jetzt mit einem Funken aktivieren. Funken dürfen auf leere Power-Boxen gelegt werden. Funken wandern erst wieder zurück in deinen Vorrat, wenn die Person, die anfing, wieder an die Reihe kommt.

Weiterhin kannst du in deinem Zug einen Würfel ablegen und dafür ein Zahnrad bekommen. Du kannst mit einem Zahnrad einen Würfel um ein Auge verändern. Mit zwei Zahnrädern kannst du die Voraussetzung einer bestimmten Farbe beim Platzieren ignorieren.

Außerdem kannst du Assistenten ausspielen, wenn du so viele Zahnräder bezahlst, wie du Assistenten nach dem Ausspielen hast, also der erste Assistent kostet 1 Rad, der zweite 2 Räder etc. Assistenten können einmalige sofortige Boni bringen, einmal pro Zug aktiviert werden oder immer dann, wenn eine Bedingung eintrifft.

Sind alle fertig mit dem Platzieren der Würfel, ist die nächste Person an der Reihe. Erst werden alte Würfel vom Schrottplatz entfernt, dann der Platz aufgefüllt und wieder wählen alle Würfel.

Kommt die Runde wieder bei dir an, so nehmen erst alle ihre Funken zurück in ihren Vorrat. Nach vier Runden habt ihr alle eure Aktionsplättchen gelegt. Jetzt kommt die Wertung. Du schaust auf den vier Leisten, wie viele Punkte du jeweils bekommst. Dann gibt es für jedes Quartett aus einem roten, blauen, gelben und grünen Roboter 3 Punkte. Du multiplizierst die Anzahl deiner Assistenten mit deiner Werkstattstufe. Manche Assistenten und Verbesserungen geben auch Punkte. Und wenn ihr mit den Zielplättchen spielt, gibt es noch 5 Punkte pro erfülltem Ziel.

Das Spiel kann auch solo gespielt werden.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • Roboter helfen, Roboter zu bauen
  • klare Symbole
  • flotter Ablauf


CONTRA

  • eher solitär

MEINUNG

Ich bitte Olympia, mir einen Schraubenschlüssel zu geben. Während ich beobachte, wie sie versucht, diesen ohne Daumen anzuheben, frage ich mich, ob Schafe die besten Assistentinnen sind. Franks Haifischgrinsen lässt mich diese Kritik jedoch für mich behalten.

Somit stehen wir vor unseren drei Fertigungslinien und versuchen, die meisten und besten Roboter zu bauen. Der Ablauf einer Runde ist recht deutlich: Wer an der Reihe ist, nimmt zwei bis fünf Würfel, abhängig vom Plättchen, und alle anderen je einen. Dann spielen alle gleichzeitig und lösen quasi individuell die Aktionen aus. Was zunächst etwas für Verwirrung sorgt, sorgt bald für einen flotten Ablauf.

Zur Erklärung empfehle ich, in den ersten Runden vielleicht doch nacheinander die Würfelaktionen durchzuführen.

Wir betreiben hier Tableau-Building, also Brettausbau. Unsere eigene Robotersammlung wird größer, wir stellen mehr Assistenten ein und verbessern unser Labor. Dies sorgt nicht nur für Punkte am Ende des Spiels, sondern auch dafür, dass es immer einfacher wird, einen Roboter fertigzustellen.

Das ist die Kernherausforderung von Sparks. Es gehlt, jene Assistent*innen und Roboter zu finden, die dabei helfen, mehr Roboter, Assistent*innen oder Laborstufen zu bekommen. Bei den Robotern gibt es recht zufällige Belohnungen, aber man kann theoretisch jeden Zug wieder welche abwerfen. Die Assistenten sind zufällig, aber es lässt sich fast immer etwas mit allen Assistenten anfangen. Bei den Würfeln sieht dies auch so aus. Bisher konnte ich von den ausliegenden Würfeln auch immer etwas gebrauchen. Natürlich helfen hier verschiedenen Assistenten, Upgrades und Zahnräder, wenn man nicht so sehr dem Glück ausgeliefert sein will, aber es bleibt immer etwas Glück übrig - am Ende werden ja Würfel gezogen und geworfen.

Sparks spielt sich, wie gesagt, durch das gleichzeitige Ausführen der Aktionen recht flüssig. Daraus folgt auch, dass es mit mehr Leuten nicht mehr Spaß macht als zu zweit. Ich habe einfach mehr Züge, in denen ich nur einen Würfel nehme. In den meisten Partien passierten die interessanteren Züge in den Zügen, in denen ich mehr Würfel nehmen durfte, und deswegen fühlt sich das Spiel spannender an, je öfter ich dran komme, also ist m.E. besser mit nur zwei Personen am Tisch.

Sparks ist eben recht solitär. Der einzige Berührungspunkt ist die Würfelauswahl, bei der Würfel, die ich nehme, eben nicht von anderen genommen werden dürfen. Zudem legen meine genommenen Würfel andere Würfel für die Konkurrenz frei. Leider ist es durch die parallelen Züge nicht so leicht zu überblicken, welche Würfel die Kontrahenten brauchen. Auch bin ich meist eher so mit meinen Möglichkeiten beschäftigt, dass ich gar nicht darüber nachdenke, was ich den anderen verwehren sollte.

Die Gestaltung von Sparks finde ich recht gut, denn die Robotor sind putzig, die Tiere knuffig (bis auf Frank, der Hai), und die Symbolsprache ist gut gemacht. Einzig die Symbole für eine Assistentenkarte nehmen und eine Karte spielen werden manchmal durcheinander gebracht.

Das kleine Modul mit den Extra-Zielplättchen ist ganz nett, und ich würde dieses im Prinzip empfehlen. Es gibt aber ein Zielplättchen, dass bei uns für Kopfschütteln gesorgt hat. Es wollte, dass wir in zwei Leisten recht weit nach vorne kommen. Der Aufwand dafür rechtfertigt einfach nicht die mickrigen 5 Punkte. Somit gibt es tatsächlich Plättchen, die ich einfach ignoriere, wenn diese ausliegen. Ich scheine dabei wohl noch nicht das Level erreicht zu haben, bei dem ich das Spiel so meistere, wie die Autoren es sich gedacht haben - darum fühlen die Zielplättchen sich nicht gleichwertig für mich an.

Fazit: Sparks ist ein sehr solides Spiel, das sich sehr flüssig spielt. Es gibt zwar wenig Interaktion, dafür aber interessante taktische Überlegungen und eine gute Symbolsprache.

KULTFAKTOR: 7/10

Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 7/10

EUER REZENSENT

LUTZ

Wahl-Niederländer, Elektrochemiker, Zuvielspieler, Rätselenthusiast

Eine Rezension vom 09.03.2025

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Alion Games
Weitere Fotos: Spielkultisten