REZENSION

RASANTO WORTALE

  • Genre: Party-/ Denkspiel
  • Jahr: 2025
  • Verlag: moses. Verlag
  • Autorin. Rita Modl
  • Personen: 2 bis 8
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Dauer: ca. 10 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 10/10

Wortschlange auf Speed

Zu einem Thema sollen euch in diesem Spiel möglichst viele Wörter einfallen. Dabei muss der letzte Buchstabe eines Wortes auch gleichzeitig der Anfangsbuchstabe des nächsten sein. Der Kniff: Ihr reicht die Spielblätter im Kreis herum, sodass die Themen wechseln. Und ihr spielt auf Zeit!

REGELN

Zunächst einmal benötigt ihr einen externen Timer, z.B. euer Smartphone. Eine Standardpartie dauert 8 Minuten. Nehmt euch dann jeweils ein Blatt vom Block und schnappt euch zudem einen Stift. Jedes Blatt gibt ein eigenes Thema vor, z.B. „Essen“ oder „Städte“.

Auf ein Kommando beginnt das Spiel. Schreibt nun alle ein erstes Wort in die Kästchen der erste Zeile eures Blattes, passend zum Thema. Umkreist den letzten Buchstaben eures Wortes und gebt das Blatt dann an den linken Nachbarn weiter. Von rechts erhaltet ihr dann ein anderes Blatt mit einem anderen Thema. Führt die Wortschlange fort, indem ihr erneut ein Wort zum jeweiligen Thema notiert, das diesmal jedoch mit dem letzten Buchstaben des vorherigen Wortes beginnen muss! Wieder gebt ihr danach euer Blatt weiter.

Sollte euch kein Wort einfallen, füllt die nächsten drei Kästchen einfach mit einem X. Die nächste Person darf dann ein neues Wort mit einem beliebigen Buchstaben beginnen.

Wiederholt dies, bis die Zeit abgelaufen ist. Punkte gibt es nun für die Anzahl euer notierten Wörter pro Themenblatt, Extrapunkte für Wörter, die aus maximal vier Buchstaben bestehen. Punktabzug gibt es für ungültige Wörter, XXX-Einträge sowie noch leere Kästchen. Die Punkte, die auf jedem Blatt erzielt wurden, werden addiert und hinterher durch die Anzahl der Personen geteilt. Die Teamleistung wird dann durch eine Tabelle auf der (etwas versteckten) letzten Innenseite des Blocks bewertet.

Variante: Die Rückseite der Blätter bieten die Möglichkeit, zusätzliche Punkte zu sammeln. Einige Kästchen sind dunkelorange gefärbt, andere grün. Für jedes dunkelorange Feld, in das ihr einen Konsonanten geschrieben habt, und für jedes grüne Feld mit einem Vokal gibt es am Ende Zusatzpunkte.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • einfache Wortspiel-Idee
  • rasanter Ablauf
  • je mehr Personen teilnehmen, umso abwechslungsreicher


CONTRA

  • ungeklärte Regelfragen
  • bekannte Grundidee 

MEINUNG

Rasanto Wortale bedient sich einem Spielprinzip, das man grundsätzlich wohl kennt. Schon im Kindesalter, bzw. gerade im Kindesalter, haben wir, um uns die Zeit zu vertreiben, bereits Wortschlangen gebildet, bei denen der letzte Buchstabe eines Wortes zum Anfangsbuchstaben des nächsten Wortes werden musste, also z.B. bei Namen dann so etwas wie OTTO - OSKAR - RENÉ - EMIL - LUDWIG etc.

Diese Idee brachte Autorin Rita Modl nun wortwörtlich zu Papier, denn in Rasanto Wortale schreiben wir diese spontan ausgedachten Begriffe auf ein Blatt, dessen Kästchen möglichst alle gefüllt werden sollten, um Minuspunkten zu entgehen. Schön ist es dabei, dass erst einmal alle gleichzeitig spielen. Allerdings kann sich das dann auch schnell ändern, wenn jemand dabei ist, der vielleicht nicht so spontan und kreativ im Umgang mit der Sprache unterwegs ist. Dann kommt das Spiel auch mal ins Stocken, wenn sich die Blätter, die im Spiel sind, an einer Stelle ansammeln.

Über Erfolg und Misserfolg entscheiden letztlich auch die Themen, die im Spiel sind. Da gibt es durchaus dankbare Themen, bei denen die Kästchen schnell und ohne große Probleme gefüllt werden können, da es einfach eine Vielzahl an möglichen passenden Antworten gibt. Und dann gibt es auch Themen, die spezieller sind. Und wer davon dann keine Ahnung hat, wird wohl bevorzugt drei X notieren, um das Spiel nicht weiter aufzuhalten.

Nicht richtig geklärt wird in der Anleitung die Frage, was passiert, wenn jemand ein Wort notiert, das bereits zuvor schon einmal notiert wurde. Wir haben das dann als Fehler gewertet, denn andernfalls wäre bei den Städten ja beispeilsweise die Wortkette DORTMUND - DORTMUND - DORTMUND als Endlosschleife möglich. Gerade im fortgeschrittenen Verlauf und mit mehreren Personen, deren Zettel im Kreis wandern, ist es aber nicht immer leicht, alles bereits Geschriebene schnell zu überblicken, sodass da auch ungewollt Wiederholungen entstehen können, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so offensichtlich sind, weil andere Wörter dazwischen sie teilen. Auf dieses Problem solltet ihr vor Spielbeginn hinweisen und euch einigen, wie ihr damit umgeht.

Ansonsten lebt das Spiel sowohl vom ständig vorhandenen Zeitdruck, also auch von kleinen taktischen Überlegungen. Schließlich spielen wir ja kooperativ und wollen unseren Mitspielern nicht unnötig das Leben schwer machen, indem wir wiederholt einen Endbuchstaben notieren, dessen sich daraus ergebener Anfangsbuchstabe nicht zum Erfolg führt. Wer also bei einem W drei Kreuze setzt, weil ihm kein passendes Wort einfällt, wird sich nicht freuen, wenn nach den drei Kreuzen erneut ein Wort notiert wird, das wieder auf W endet. Gerade im Spiel zu zweit kann man darauf ganz gut achten, wobei Rasanto Wortale eine größere Dynamik entwickelt, wenn mehr Personen teilnehmen. Dann nämlich sind auch mehr Themen im Spiel, und man muss bei jedem Spielzettel, den man erhält, wieder schnell umdenken.

Das Grundspiel ist dabei recht simpel gehalten, ja, das könnte man auch einfach auf Kästchen-Papier spielen, die Variante mit den vorgegebenen Stellen, die für bestimmte Buchstaben Bonuspunkte bringen, ist für mich da reizvoller. Insgesamt stellt sich mir auf lange Sicht jedoch die Frage, ob das Spiel nicht nachhaltigeren Spielspaß geliefert hätte, wenn es Standard-Spielzettel sowie Themenkärtchen gegeben hätte. So ist ein einmal gespieltes Thema (Blatt) halt aus dem Spiel, wobei man schon auch ehrlich sagen muss: Kämen Themen wiederholt vor, würde man wahrscheinlich auch immer wieder auf dieselben erprobten Begriffe setzen.

Fazit: Rasanto Wortale ist ein flotter Zeitvertreib für alle Fans von spontanen Wortspielen. Die Grundidee ist nicht neu, funktioniert aber gut mit den im Kreis wandernden Spielblättern und dem Zeitdruck, der zu so manchem Blackout-Moment führen kann. So als Pausenfüller geht das Spiel voll und ganz in Ordnung, aber es ist endlich, und, ähnlich wie bei Stadt Land Fluss, ergeben sich auf lange Sicht Übungseffekte, die das Spielprinzip dann weniger spontan erscheinen lassen. Da kommt einem die Möglichkeit, auf Blanko-Blättern auch eigene Themen zu entwerfen, auf jeden Fall entgegen. Von mir gibt es 6 Punkte für das Basisspiel, 7 Punkte für die Variante.

KULTFAKTOR: 6-7/10

Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 7/10

EUER REZENSENT

INGO

Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini

Eine Rezension vom 26.02.2025

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: moses. Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten