REZENSION
PALETTI SPAGHETTI
- Genre: Kinderspiel
- Jahr: 2022 (Original: 1990 als "Avanti Spaghetti")
- Verlag: Schmidt Spiele
- Spieler: 2 bis 4
- Alter: ab 4 Jahren
- Dauer: ca. 10 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 7/10
Auf die Nudeln, fertig, los!
Wer kennt sie nicht, die Probleme, die beim Essen von Spaghetti entstehen … Während die Deutschen gern einen Löffel als Hilfs-Arbeitswerkzeug gebrauchen, drehen die Italiener die Nudeln lieber mit der Gabel auf. Und ums Auffädeln gibt es dann auch in diesem aktiven Kinderspiel.
REGELN
Zunächst wird der Spielplan errichtet. Dazu wird ...
- der Teller in die Mitte gelegt.
- die Nudel-Platte so daraufgelegt, dass die Löcher frei bleiben.
- der Löffel des Bestecks an den Teller gesteckt.
- die Spaghetti abgerollt.
- die Gabel in die Halterung des Löffels gesteckt.
- und schließlich die Zutaten in die Löcher gesteckt.
Haben alle Spieler eine Farbe ausgesucht, setzt sich jeder so, dass seine Besteckfarbe vor ihm steht. Dann halten alle Spieler ihre Spaghetti hoch und lassen sie gleichzeitig fallen. Jetzt heißt es nur noch, gemeinsam alle Zutaten zufällig einstecken. Das Spiel kann beginnen.
Alle Spieler dürfen schön mal vorsichtig an ihrer Gabel innerhalb der Halterung drehen. Sobald alle Spaghetti leicht gespannt sind (nicht zu stark, sonst rutschen die Zutaten aus ihren Löchern), nimmt sich der erste Spielende den Würfel und wirft ihn. Er zeigt eine Zutat. Nun darf der Spieler genau eine Zutat vom Teller entfernen, vorzugsweise die, die ihn am meisten stört. Bei einem Joker hat der Spieler freie Zutaten-Wahl. Nach dem Entfernen der Zutat rufen die Spieler gemeinsam „Paletti Spaghetti“ und drehen an ihren Gabeln, um die eigene Nudel weiter aufzufädeln, bis es nicht mehr geht. Der nächste Spieler folgt im Uhrzeigersinn.
Es gewinnt der Spieler, der seine Spaghetti zuerst komplett auffädeln konnte. Wird zu zweit gespielt, ist jeder für zwei Spaghetti verantwortlich.
CHECKPOINT
PRO
- neckische Spielidee für Kinder
- actionsreiche Spielspaß-Garantie
CONTRA
- lediglich eine Neuauflage
- jedes Mal erzwungener Teil-Abbau zum Einpacken nötig
MEINUNG
Die erste Spielrunde in unserem Spielekreis, und schon der erste Hinweis: „Das kenne ich, das gab es schon mal!“. Und ja, die junge Frau mit ihrem etwa 4 Jahre alten Sprössling hat recht. Im Jahr 1990 als Avanti Spaghetti bei MB erschienen, erfährt das Spiel im Jahr 2022 eine Neuauflage bei Schmidt Spiele. Die heutige Verpackung ist etwas weniger stabil, der Spielplan rund statt eckig, und das Material insgesamt in Form und Design modernisiert und stabilisiert, aber vom Spielprinzip noch ganz das alte Spiel.
Und das macht dem Nachwuchs Spaß. Kinder sind hier tatsächlich auch ein gutes Alibi, um diesem witzigen Spiel als Erwachsener laut lachend beizuwohnen. Das Material funktioniert dabei wirklich gut. Das feste Fixieren des Bestecks am Teller macht Sinn und erleichtert gerade kleinen Spielern das Handling. Die Spaghetti sollten nicht gar so arg gespannt werden, sonst hüpfen die Zutaten vom Teller. Und das Einstecken der Gabeln sollte eher gewaltfrei geschehen, aber ansonsten ist das Material praktisch, optisch ansprechend und passend. Der Teller muss fürs Einräumen allerdings abgebaut werden, aber der sehr einfache Aufbau macht das jetzt zu keinem großen Problem. Die Verpackung allerdings sollte einseitig verschlossen werden, da die einfache Kartonage sonst gelegentlich nachgibt.
Das Regelwerk beschreibt den einfachen Ablauf gut, und selbst jüngere Kinder verstehen das Kinderspiel rasch. Unsere Testgruppen sind sich einig: Die Übernahme des Spieles von Schmidt und die Neuauflage waren eine gute Idee.
Fazit: Paletti Spaghetti hat nichts von seinem früheren Charme als Kinderspiel verloren und kann gerade für Familien mit jüngeren Kindern als aktives Spiel empfohlen werden.
KULTFAKTOR: 7/10
Spielidee: 7/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 7/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 04.07.2022
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Schmidt Spiele
Weitere Fotos: Spielkultisten