REZENSION
MEDIUM
- Genre: Partyspiel
- Jahr: 2024
- Verlag: Perdix Spiele
- Autoren: Danielle Deley, Lindsey Sherwood, Nathan Thornton
- Grafik: Sarah Kelly
- Spieler: 2 bis 8
- Alter: ab ca. 10 Jahren
- Dauer: ca. 30 bis 45 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 6/10
Auf ein Wort ... oder zwei ... oder drei?
In diesem Assoziationsspiel spielen immer zwei Personen nacheinander eine Begriffskarte aus. Auf ein Kommando nennen sie dann spontan ein Wort, das beide Begriffe verbindet. Für eine Übereinstimmung gibt es Punkte, vielleicht auch erst im zweiten oder dritten Anlauf.
REGELN
Sortiert die Begriffskarten nach vorgegebenen Sets. Mischt dann eine bestimmte Anzahl an Sets (je nach Spielerzahl, mindestens aber drei Sets) zusammen und bildet daraus einen verdeckten Stapel. Mischt die drei Kristallkugel-Karten ins untere Drittel. Zieht jeweils sechs Karten auf die Hand.
Gespielt wird reihum, wobei die aktive Person immer mit ihrem linken Sitznachbarn ein Duo bildet. Der Nachbar spielt nun eine Handkarte offen aus und liest den Begriff darauf laut vor. Die aktive Person wählt von ihren Handkarten danach eine Karte aus, die ihrer Meinung nach gut zum bereits ausgespielten Begriff passt. Nach einer kurzen Bedenkzeit rufen beide Personen aufs Kommando „3, 2, 1„ gleichzeitig einen Begriff, von dem sie denken, dass er zu den beiden Begriffen auf den Karten passt. Beispiel: Der Nachbar spielt die Karte „Ski“ aus, die aktive Person die Karte „Antarktis“. Beide rufen gleichzeitig den Begriff „Eis“ und erzielen so eine Übereinstimmung. Stimmen die beiden beiden Begriffe überein, erhalten die beiden Personen einen Punktechip der Stufe 1 (mit dem Wert 5 oder 6).
Stimmen die beiden Begriffe nicht überein, wird dem Duo eine zweite Chance gewährt. Diesmal müssen beide einen neuen Begriff nennen, der zu den beiden zuvor ausgedachten Begriffen passt (nicht mehr zu denen auf den Karten). Kein Begriff darf sich in einer Raterunde doppeln! Beispiel: Eine Person ruft bei „Ski“ und „Antarktis“ den Begriff „Eis“, die andere den Begriff „Schnee“. Im zweiten Versuch müssen nun die Begriffe „Eis“ und „Schnee“ verbunden werden, allerdings ohne die Begriffe „Ski“ und „Antarktis“. Ein neuer möglicher Begriff wäre beispielsweise „Winter“ oder „kalt“. Für eine Übereinstimmung bei der 2. Chance gibt es nun einen Punktechip der Stufe 2 (mit dem Wert 3 oder 4).
Sollte erneut keine Übereinstimmung erzielt worden sein, gibt es eine letzte Raterunde nach dem zuvor genannten Prinzip. Diesmal zählen die zuletzt ausgerufenen Begriffe als Vorlage. Nach dem dritten Versuch bringt eine Übereinstimmung dann noch einen Punktechip der Stufe 3 (mit dem Wert 1 oder 2). Sollte auch dann keine Übereinstimmung erzielt worden sein, geht das Duo in dieser Runde leer aus.
Nach jeder Raterunde wechselt die aktive Person um eine Sitzposition weiter. Die Handkarten werden immer auf sechs ergänzt. Gespielt wird auf diese Weise reihum, bis die dritte Kristallkugel aufgedeckt wurde. Die laufende Runde wird noch zu Ende gespielt. Das Team, das nun die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.
Zwei Sonderkarten können das Spiel noch erweitern. Jede Person erhält jeweils beide Karten zum einmaligen Gebrauch.
- Das „mentale Band“ kann beim ersten Versuch einer fremden Raterunde eingesetzt werden. Aufs Kommando rufen dann sowohl das aktive Duo, als auch der Kartenbesitzer einen Begiff. Hat mindestens ein Teampartner des Duos denselben Begriff genannt wie derjenige, der seine Karte eingesetzt hat, erhält dieser für den geglückten Einsatz seiner Karte einen Chip der Stufe 1!
- Der „klare Geist“ erlaubt es beim Einsetzen der Karte, beliebig viele Handkarten auszutauschen.
Am Ende sind die Sonderkarten jeweils 2 Punkte wert, wenn sie nicht eingesetzt wurden.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- flottes Assoziationsspiel
- mitunter witzige Momente
- ideal für 3 bis ca. 4 oder 5 Personen
CONTRA
- in größerer Runde viele inaktive Momente
MEINUNG
Medium ist ein sehr simples Partyspiel, das ein bekanntes Übereinstimmungs-Konzept auf ein Minimum herunterbricht. Während eine Person einfach nur eine Karte von ihrer Hand aussucht, hat die Partner-Person etwas mehr Einfluss aufs Geschehen, denn sie wählt den zweiten Begriff aus, der darüber entscheidet, welche Wörter miteinander verbunden werden müssen. Da ist natürlich auch immer ein kleiner Glücksfaktor im Spiel, welche Begriffe man gerade auf der Hand hält, keine Frage. Manchmal gibt es eindeutige Verbindungen, manchmal will keine der Karten zur anderen passen. Dann muss um die Ecke gedacht werden.
Zwei Wörter miteinander verbinden - das kennen wir aus Spielen wie Codenames oder So Kleever. Bei Medium geht es dann einfach um die eine spontane Idee ... oder auch um die zweite, oder um die dritte, die das Raten nicht unbedingt vereinfacht, aber zunehmend weniger Punkte bringt. Je besser sich die beiden Personen kennen, umso erfolgreicher ist das gemeinsame Assoziieren.
Mit drei bis vier Personen, vielleicht auch noch bis fünf, lässt sich Medium recht flott spielen, auch zu zweit kann bereits gespielt werden, dann einfach mit dem Ziel, den eigenen Highscore zu knacken. Bedenkt aber, dass immer reihum nur zwei Personen gleichzeitg aktiv am Spiel beteiligt sind. Medium funktioniert auch in größerer Runde, allerdings müsst ihr dann Spaß daran haben, den anderen beim Raten zuzusehen, ohne selber aktiv eingreifen zu können. Anders ausgedrückt: Die Wartezeit erhöht sich mit jeder teilnehmenden Person. Zu acht würde ich daher nur spielen, wenn sehr spontane Personen in der Runde sitzen, die schnelle Antworten geben.
Ja, manchmal kommen ganz witzige Einfälle zustande, bei denen gelacht wird. Natürlich freut man sich, wenn man es im eigenen Spielzug gleich beim ersten Anlauf schafft, ein und denselben Begriff wie der Partner zu rufen. Dabei sollte aber immer fair gespielt werden. Wir hatten in unseren Testrunden auch mal gewisse Experten, die ihre Antwort um ein paar Millisekunden verzögerten. Klar kann man so eventuell auf das Wort des Partners reagieren. Das würde mit Begriffen, die jeder notiert, nicht passieren, aber das würde das Spiel dann wiederum ausbremsen. Von daher: Seid so fair und nennt euren erdachten Begriff wirklich genau aufs Kommando.
Die Sonderkarten würde ich gleich von Beginn an mit ins Spiel holen. So kann die „Klarer Geist"-Karte etwas gegen die Glücksabhängigkeit der Handkarten ansteuern, die „Mentales Band"-Karte zudem für etwas mehr Interaktion in Raterunden, bei denen man sonst nicht beteiligt ist, sorgen - zwar pro Person jeweils nur einmal in jeder Partie, aber immerhin ...
Fazit: Medium erfindet das Genre der Partyspiele nicht neu. Dennoch ist das Spiel gut geeignet für eine lockere Runde zwischendurch, auch zum Beispiel auf Reisen. Insgesamt vergebe ich - je nach Spielerzahl, und ob mit oder ohne Sonderkarten gespielt wird, (sympathische 6 bis) gute 7 Kultpunkte für ein einfaches Assoziationsspiel, das zwar irgendwie wie ein alter Bekannter wirkt, in seiner simplen Art aber, die richtige Gruppe vorausgesetzt, durchaus gut zu unterhalten weiß.
KULTFAKTOR: 6-7/10
Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 6-7/10
EUER REZENSENT
INGO
Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini
Eine Rezension vom 10.09.2024
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Perdix Spiele
Weitere Fotos: Spielkultisten