REZENSION

MASTER WORD

  • Genre: Partyspiel
  • Jahr: 2021
  • Verlag: Scorpion Masqué, im Vertrieb von Asmodee
  • Autor: Gérald Cattiaux
  • Grafik: Gérald Cattiaux, NILS
  • Spieler: 2 bis 6
  • Alter: ab 12 Jahren
  • Dauer: ca. 30 Min.
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 9/10

Wortreiche Spurensuche

In diesem kooperativen Deduktionsspiel müsst ihr gemeinsam einen Begriff erraten, den nur der Leitwolf kennt. Er gibt euch nach jeder Runde Hinweise, wie viele eurer Spuren stimmen. Doch könnt ihr daraus die richtigen Schlüsse ziehen?

REGELN

Ein Spieler wird zum Leitwolf. Er schaut sich den gesuchten Begriff geheim an. Alle anderen Spieler sehen nur die Kategorie des Begriffs, z.B. SPORTART.

Das Rateteam hat nun in jeder Runde 90 Sekunden Zeit, um pro Person eine Spur zu notieren, die den gesuchten Begriff eingrenzt. Dabei können sich die Spieler beraten. Liegen die Begriffsspuren aus, verrät der Wolf nun mit Markern, wie viele Spuren richtig sind, also zum gesuchten Begriff führen. Die Krux: Die Anzahl der richtigen Spuren ist also nun bekannt, nicht aber, welche notierten Spuren richtig und welche falsch sind. Das müssen sich die Spieler nun in weiteren Runden erschließen. Dabei dürfen Spuren auch doppelt genannt werden, um sie abzusichern oder auszuschließen.

Einmal pro Partie darf der Wolf einen Marker (auch einen aus einer vorherigen Runde) auf eine korrekte Spurenkarte legen, um anzuzeigen, dass diese Spur besonders wichtig ist. 

Dreimal pro Partie dürfen die Spieler einen Lösungsversuch starten und den vermeintlich richtigen Begriff auf eine rot umrandete Karte schreiben. Wurde der gesuchte Begriff enttarnt, haben alle Spieler gemeinsam gewonnen.

Sollte nach Runde 7 jedoch noch nicht der richtige Begriff genannt worden sein, sollte der dritte Lösungsversuch falsch sein aber das Lösungswort als Spur statt als Lösung notiert worden sein, verlieren die Spieler diese Partie.

Die gesuchten Begriffe steigern sich im Schwierigkeitsgrad von leicht (1) bis 300 (schwer).

Im Spiel zu zweit und zu dritt gibt es leichte Abweichungen in den Rate-Regeln. 

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • pfiffiges Ratespiel
  • Mastermind trifft auf 20 Questions
  • ideal für diskussionsfreudige Raterunden


CONTRA

  • wird mit steigendem Schwierigkeitsgrad zunehmend zum Quizspiel
  • nicht alle Begriffe sind jedem Spieler geläufig

MEINUNG

Um Master Word zu beschreiben, reichen unter Geeks zwei Titel: Mastermind und 20 Questions. Es geht also darum, mit gezielten Hinweisen ein Lösungswort zu finden, doch statt vorgegebenen Hinweisen müssen die Spieler hier gemeinsam kreativ werden, denn sie selbst bestimmen die Hinweise, die der Leitwolf dann mit Markern bewertet - und das geschieht wie beim wohl bekanntesten Deduktionsspiel, eben Mastermind. So erfahren die Spieler nur die Anzahl ihrer richtig notierten Spuren und müssen dann durch weitere Raterunden selbst erschließen und eingrenzen, was davon wohl stimmt und was ausgeschlossen werden kann.

Schnell zeigt sich: Da ist ein Gespür für geschicktes Kombinieren gefragt. So hilft es wenig, wenn bei einer gesuchten Person in einer Raterunde nach Mann und Frau gleichzeitig gefragt wird. Ja, mit ziemlicher Sicherheit wird dann wohl eine Antwort stimmen ... doch im Dunkeln tappt man dann trotzdem weiter. So ist es hilfreich, jede Runde auf ein Thema zu fokussieren, um klare Ansagen zu bekommen. Auch der Zusatzhinweis des Wolfes kann einmal pro Partie sehr hilfreich sein, um eine bestimmte Fährte zu verstärken.

Was bei den ersten Begriffen in der Box noch recht einfach umzusetzen ist, wird mit jeder Partie zunehmend schwerer. Die gesuchten Begriffe steigern sich im Schwierigkeitsgrad, und gerade zum Ende hin (so ab Begriff 200) kommen dann auch immer wieder Namen und Begriffe zum Vorschein, die man vielleicht gar nicht so wirklich auf dem Schirm hat. Der Wolf darf googeln, um richtige Antworten geben zu können, die er vielleicht gerade selber nicht kennt.

Wie so oft bei kooperativen Spielen, ist es auch bei Master Word von Vorteil, wenn die Rategruppe entsprechend groß ist. Durch vielseitigen Input lassen sich Lösungen leichter finden. So richtig kooperativ fühlt sich Master Word dabei aber eigentlich gar nicht an. Man hat immer das Gefühl, man spiele gar gegen den Leitwolf, da er nicht mit den restlichen Personen kommunizieren darf, aber natürlich trotzdem zum Team gehört.

Wer Deduktionsspiele mag, wird sicher neugierig auf Master Word sein. Um das Spiel wirklich zu mögen, muss man aber auch Quiz-affin sein, denn gezielte Spuren / Hinweise z.B. zu einer gesuchten Person, einem Tier oder einem Ort zu notieren ist schwieriger als man denkt, wenn man vom Thema wenig Ahnung hat oder, im schlechtesten Fall, den Ratebegriff gar nicht kennt.

Master Word funktioniert aus den genannten Gründen nicht in jeder Runde gleich gut. Wer Spaß am Raten und Kombinieren hat und zumindest eine Grundportion Allgemein- und, für spätere Runden, am besten auch noch etwas Spezialwissen mitbringt, der wird sicher Spaß an diesem Spiel haben. Für mich sind das insgesamt gute 7 Kultpunkte.


VIDEO

Unser Video zum Spiel findet ihr auf YouTube:  https://youtu.be/W2YkutwGlOo

KULTFAKTOR: 7/10

Spielidee: 7/10
Ausstattung: 8/10
Spielablauf: 7/10

EUER REZENSENT

INGO

Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini

Eine Rezension vom 12.11.2021

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Le Scorpion Masqué / Asmodee
Weitere Fotos: Spielkultisten