REZENSION

ESCAPE THE ROOM: DAS VERFLUCHTE PUPPENHAUS

  • Genre: Denken
  • Jahr: 2021
  • Verlag: ThinkFun
  • Autoren: Rebecca Bleau, Nicholas Cravotta
  • Grafik: Monster Pit
  • Spieler: 1 bis 4
  • Alter: ab 13 Jahren
  • Dauer: ca. 120 bis 180 Min. 
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Initiativlevel: 10/10

Gefangen im Puppenhaus

 Eine spannende Story, 16 Rätsel, versteckt in einem echten 3D-Puppenhaus - das bringt dieses Escape Room-Abenteuer wortwörtlich auf eine neue Ebene!

REGELN

Nachdem der Schutzschieber von der Spieleschachtel entfernt wurde, kommt uns die Rückseite eines Hauses entgegen. In der Schachtel sind verschiedene Räume abgebildet. Das Puppenhaus wartet nun darauf, von uns zusammengebaut zu werden, sodass fünf verschiedene Räume entstehen. Die beiden Spielschachteln werden mit Hilfe eines Bodens verbunden, darauf wird der zusammengebaute Dachboden gesetzt. Einige Materialien sind schon an den Wänden der Zimmer befestigt, andere befinden sich in dem grauen Umschlag “Rätselmaterialien”. Der Inhalt wird laut Anleitung in die verschiedenen Räume verteilt. Teilweise müssen auch noch Teile zusammengebaut werden, wie z.B. das Bett für das Schlafzimmer oder der Küchentisch. Der Aufbau ist in ca. 10 Minuten erledigt, dann kann es losgehen.


In jedem Raum, beginnend mit dem Wohnzimmer, müssen nun drei Rätsel gelöst werden.

Um die Rätsel zu erkennen, ist es wichtig, die Geschichte des jeweiligen Raumes in der beiliegenden Spielanleitung genau zu lesen. Dort sind die Hinweise versteckt, die für die Lösung der Rätsel des Raumes notwendig sind. Nun sollte man sich die Räume genau anschauen. Auch in den Räumen selbst gibt es - teilweise versteckte - Hinweise. Es kann auch vorkommen, dass in einem Raum Materialien zu finden sind, die man erst für spätere Rätsel benötigt. 


Unser stetiger Begleiter durch das Puppenhaus ist das Lösungsrad, das in einer ähnlichen Form schon aus der KOSMOS-"Exit"-Reihe bekannt ist. In jedem Raum ist ein rotes, grünes und ein blaues Rätsel zu lösen. Wir suchen das Symbol des jeweiligen Raumes auf dem äußeren Rand des Lösungsrades und stellen dann darunter auf dem roten, grünen und blauen Ring unser jeweiliges Lösungssymbol ein. Auf dem blauen Rand finden wir eine kleine Erhebung, die wir nun verschieben. Dadurch öffnen wir Fenster in der Mitte des Lösungsrades. Sind zwei der Motive mit unserem Raummotiv identisch, haben wir das Rätsel für den Raum erfolgreich gelöst und dürfen die Tür zum nächsten Raum öffnen.


Haben wir das letzte Rätsel auf dem Dachboden gelöst, wartet noch ein finales Rätsel auf uns. Und erst nachdem wir dieses gelöst haben, schaffen wir es, aus dem Puppenhaus zu entkommen.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • Nach jedem Zimmer kann pausiert werden
  • Nachdruck genutzter Teile möglich, somit Weitergabe möglich


CONTRA

  • benötigt entsprechend Platz, damit alle Spieler alles gut sehen können

MEINUNG

Schon wieder ein Escape-Spiel … Allerdings ein Escape Spiel, das nicht mit Karten funktioniert, wie es schon sehr viele gibt, sondern mit sehr vielen Überraschungen aus Papier und Pappe - aber doch anders, als die, die ich bisher gespielt habe! Die Verpackung verspricht einiges: "Das intensivste Escape-Room-Erlebnis, das wir je hatten". Stimmt das?


Allein schon die Größe dieses Escape-Spiels, das wir zuerst noch als Puppenhaus zusammenbauen und bestücken mussten, macht Lust auf mehr! Es ist durch den Boden, der die beiden Spieleschachteln zusammenhält und das Dach auch sehr stabil und kann problemlos herumgereicht werden. Und schon beim Betrachten der Räume wird schnell klar, da steckt mehr drin, als wir zunächst angenommen hatten.


Es ist auf jeden Fall hilfreich, die Geschichte des jeweiligen Raumes genau zu lesen. Denn schnell werden Hinweise, die wir zum Lösen der drei Rätsel benötigen, überlesen. Wenn wir den Hinweisen folgen, das farblich passende Rätsel lösen und das Ergebnis unter dem Raumsymbol auf dem Lösungsrad einstellen, steigt die Spannung. Haben wir die Rätsel richtig gelöst? 


Wir finden auch immer wieder Gegenstände, die wir erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigen. Diese nehmen wir dann einfach mit in den nächsten Raum. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir auf dem Weg durch das Puppenhaus sehr viel entdecken konnten. Ein kleiner Tipp an euch: Je nachdem, was ihr dabei so finden werdet ... Auch wenn man denkt, man hat einen Gegenstand schon genutzt, kann man so mancher noch zur Lösung eines Rätsels in einem der folgenden Räume beitragen....  In dem Puppenhaus hängen Bilder an der Wand, wir finden verschiedene Puppen,  Schränke, kleine Gegenstände die uns den Weg zur Lösung ein Schritt näher bringen. Nur eines der Rätsel konnte uns nicht so recht überzeugen. Da war es mit der Herleitung des Lösungssymbols etwas schwierig.


Auf der in der Spielregel angegebenen Internetseite finden wir nicht nur eine Lösung (Achtung, Spoiler!) zu den einzelnen Räumen, zu finden ist dort auch eine wirklich tolle Einladung und eine passende stimmungsvolle Musikliste, die man allerdings nur mit einem Account bei einem bekannten Streaming-Dienst anhören kann. Eine genaue Anleitung zum Wiederherstellen und Druckvorlagen für benutzte Gegenstände finden wir dort ebenfalls. So kann das Escape-Spiel problemlos weitergegeben werden.


Auch wenn mich die Spielzeit von zwei bis drei Stunden am Anfang etwas schockiert hat, vergeht die Zeit tatsächlich wie im Flug. Wir sind zu zweit dem Puppenhaus entkommen und haben dafür über zweieinhalb Stunden benötigt. Allerdings ist das Ergebnis unabhängig von der benötigten Zeit; hier gibt es keinen Bonus. Man spielt einfach in seinem eigenen Tempo.  Ein echter Vorteil ist es, dass wir die Möglichkeit haben, nach jedem Zimmer eine Pause einzulegen. 


Wenn man schon viel Erfahrung mit Escape-Spielen gesammelt hat und man auch vor fortgeschrittenen Rätseln nicht zurückschreckt, ist dieses ein Escape-Spiel mit tollen Herausforderungen. Für Einsteiger ist es meiner Meinung nach teilweise doch zu schwierig. 

 

Ansonsten kann ich nur sagen: "Das verfluchte Puppenhaus" war eines der besten Escape-Spiele, das ich bislang gespielt habe. Auch wenn der Preis hierfür weit über dem liegt, was man für Escape-Spiele aus anderen Verlagen bezahlt, sollte man sich dieses auf jeden Fall anschauen! Es gibt 15 (insgesamt sind es 16)  wirklich sehr anspruchsvolle,  gute, knifflige Rätsel zu lösen, die Spaß machen. Die Geschichte drum herum, das Material, die Rätsel - "Das verfluchte Puppenhaus" hat mich in seinem Bann gezogen! Da kann ich überhaupt nicht anders, als fast perfekte 9 Kultpunkte zu vergeben!

KULTFAKTOR: 9/10

Spielidee: 9/10
Ausstattung: 10/10
Spielablauf: 9/10

EURE REZENSENTIN

NICOLE

Allesspielerin, Rätsel-Junkie, Nordseeurlauberin

Eine Rezension vom 05.03.2021

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: ThinkFun
Weitere Fotos: Spielkultisten