REZENSION

CRISS CROSS CATEGORIES

  • Genre: Party-/ Wortspiel
  • Jahr: 2025
  • Verlag: moses. Verlag
  • Autoren: Arno Steinwender, Ara Karapetyan
  • Grafik: Kreativbunker
  • Spieler: 2 bis 6
  • Alter: ab 8 Jahren
  • Dauer: ca. 20 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 7/10

Stadt, Land ... Bingo!

Findet Wörter mit vorgegebenen Anfangsbuchstaben zu vorgegebenen Kategorien. Wer den letzten Buchstaben-Chip einer Reihe nimmt, erhält einen Bonus, und wer als erster passt, ein Aktionsplättchen, das in künftigen Runden weiterhelfen kann!

REGELN

Mischt die Buchstabenplättchen verdeckt, belegt die Bonusfelder des Spieltableaus mit verdeckten Plättchen, belegt die Buchstabenfelder im Raster mit offenen Buchstaben-Chips in zufälliger Anordnung.

Wer an der Reihe ist, zieht eine Kategorien-Karte und wählt eine der beiden aus. Nun wird reihum gespielt. Wer dran ist, nennt laut ein Wort, das zur Kategorie passt und mit einem noch ausliegenden Buchstaben beginnt. Wird die Antwort von allen als korrekt angesehen, gibt es den Chip als Belohnung und die nächste Person ist dran. Kein Wort darf während derselben Kategorie doppelt genannt werden.

Wer den letzten Chip aus einer Zeile / Spalte / Diagonalen an sich nimmt, erhält auch den (die) verbundenen Bonus-Chip(s).

Das Spiel enthält zudem einen Timer in Form einer Art Sanduhr, die jedoch über eine Kugel-Spirale ausgelöst wird. Wer zu lange überlegt, kann mit der Uhr unter Druck gesetzt werden. Die Antwort ist dann nur gültig, wenn sie innerhalb der Timer-Zeit gegeben wird. 

Wer keine Antwort innerhalb der Zeit oder überhaupt eine falsche Antwort gibt, scheidet aus der laufenden Runde aus.

Wer als Erster passen muss, erhält einen der sechs Aktionschips. Der kann dann in einer der nächsten Runde eingesetzt werden, um ...

  • einmal auszusetzen, ohne passen zu müssen.
  • direkt zwei Wörter nacheinander zu nennen.
  • den Timer ein zweites Mal zu drehen, bevor er abläuft.


Haben alle gepasst, sind alle aus der Runde ausgeschieden bzw. wurden alle Chips eingesammelt, startet die nächste Runde mit einer neuen Kategorie. Vorher wird der Spielplan mit neuen Buchstaben-Chips aufgefüllt. 

Sind nicht mehr genügend Chips zum Auffüllen verfügbar, endet das Spiel. Jeder zählt nun die Punkte seiner gesammelten Chips inkl. Bonus-Chips. Violette Chips bringen 1 Punkt, gelbe (mit selteneren Buchstaben) 2 Punkte. Wer die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • rasantes Assoziationsspiel 
  • kleiner taktischer Bingo-Aspekt


CONTRA

  • Grundidee ist bereits vielfach bekannt

MEINUNG

Dass Stadt Land Fluss-ähnliche Spiele immer noch eine große Fangemeinde haben, sehe ich u.a. an unserem YouTube-Kanal. Stadt Land Vollpfosten - das Kartenspiel sorgt da für hohe Klickzahlen, auch wenn man eigentlich denkt, dass das Prinzip solcher Spiele doch schnell verinnerlicht sein müsste.

Criss Cross Categories reiht sich in die lange Liste dieser Spiele ein, bei denen Wörter mit vorgegebenen Anfangsbuchstaben zu vorgegebenen Kategorien spontan genannt werden müssen, Blackout-Gefahr inklusive, schließlich fühlt sich Drankommen hier an wie eine Prüfung, zumindest, wenn man gerade auf dem Schlauch steht und dann auch noch jemand den Timer dreht.

Natürlich ist da auch etwas Glück im Spiel. Lautet die Kategorie beispielsweise „Superhelden“ dann ist ein „S“ ein willkommender Buchstabe. „Superman“ oder „Spider Man“ wird sicher vielen einfallen. Bei einem Q oder auch einem banalen N mag das dann vielleicht aber auch schon anders aussehen. Das Spiel setzt also auf ein bekanntes Prinzip, das auch optisch schon einmal in ähnlicher Form erschienen ist und in den 90er Jahren auf den Titel Auf Zack hörte. Diesmal sind die Buchstaben in ihrer Anordnung jedoch variabel und alle spielen auf einem gemeinsamen Board.

Warum ist die Anordnung der Chips wichtig? Einfach, weil es Bonus-Chips abzustauben gibt, wenn man eine Reihe leert. Da reihum gespielt wird, lässt sich das anhand der Spielerzahl teilweise auch etwas vorberechnen, wer wohl zum Zug kommt. Dieser Bingo-Effekt ist dann wohl die neue Komponente im ansonsten bekannten Spiel.

Ganz nett ist auch das Auffangnetz mit den Aktionschips, die man nur erhält, wenn man als Erster nichts mehr weiß und passt. Ja, die können ein wenig helfen in weiteren Runden, aber große Veränderungen bringen sie nun auch nicht ins Spiel. Es gibt einfach dankbare Kategorien, bei denen man schnell gemeinsam das ganze Spielbrett von seinen Chips befreit, und es gibt andere Kategorien, bei denen es schnell stockt. Wer beispielsweise keine Ahnung von Star Wars hat, wird in dieser Kategorie einfach keinen Blumentopf gewinnen.

Damit niemand zu lange nachdenkt, hat man sich gedacht, ein Timer sei eine gute Idee, diese Personen schneller zu einer Antwort zu bewegen. Ja, das stimmt wohl auch, allerdings ist der Einsatz dieses Timers sehr schwammig in den Regeln manifestiert, sodass es Personen geben mag, die diese Uhr sehr schnell drehen, um der aktiven Person keine Chance zu lassen, und es gibt Personen, die setzen den Timer vielleicht gar nicht ein. So ist der eigene Erfolg auch immer etwas abhängig von der Spielweise der Mitspielenden. Der Timer hätte für mich auch eine etwas längere Laufzeit haben dürfen. So sind es vielleicht gerade mal 5 Sekunden.

Die Gruppe bestimmt dann letztlich auch, wie spaßig das Spiel wird bzw. wie eng die Regeln ausgelegt werden. Es gibt viele Kategorie-Vorgaben, aber niemals eine vorgegebene Lösung. Ob nun alle gegebenen Antworten zur Vorgabe passen, muss die Gruppe selbst entscheiden. Solche Spiele spielt man dann wohl am liebsten mit entspannten Personen, die nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Criss Cross Categories ist ein solider Vertreter seines Genres, keine Frage. Als ich das Spiel zum ersten Mal sah, hatte ich vom Buchstaben-Gitter allerdings noch einen zusätzlichen neuen Kniff erwartet. Letztlich geht es dann nur ums Abräumen der Chips mit passenden Wörtern, und das auch prinzipiell in jeder beliebigen Abfolge. So zeigt sich das Spiel, trotz Bingo-Element, eher von einer klassischen Seite, was Wort-Assoziationsspiele angeht. Das ist nett, für alle Fans von Stadt Land Fluss sicher eine willkommene Abwechslung, aber ein richtig neues Spielgefühl entsteht dann halt auch irgendwie nicht. Für das, was das Spiel für die Zielgruppe sein soll, ist das gut, ansonsten ist es dann wohl eher ein Spiel unter vielen ähnlichen, sodass ich insgesamt solide, aber keine "geflashten" 6 Kultpunkte vergebe. Seine Zielgruppe wird Criss Cross Categories vermutlich vor allem in Familien bzw. unter eher weniger erfahrenen Spielenden finden.

KULTFAKTOR: 6/10

Spielidee: 5/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 6/10

EUER REZENSENT

INGO

Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini

Eine Rezension vom 13.02.2025

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: moses. Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten