REZENSION

AI SPACE PUZZLE

  • Genre: Denkspiel
  • Jahr: 2024
  • Verlag: Pegasus Spiele / Portal Games
  • Autoren: Katarzyna Cioch, Sylwia Smolińska, Wojciech Wiśniewski, Mateusz Wolski
  • Grafik: Tomasz Bolik
  • Spieler: 2 bis 5
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Dauer: ca. 20 bis 30 Minuten pro Szenario
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Initiativlevel: 9/10

Kommunikation durch künstliche Intelligenz

 S.O.S. an Bord eures Raumschiffs: die Technik versagt! Um das System neu zu starten, werden bestimmte Astronauten an bestimmten Orten gebraucht, zudem benötigen sie bestimmte Schlüssel. Die KI wird euch bei der Verteilung helfen, doch leider ist auch sie beschädigt, und die Kommunikation ist gestört. Befinden sich die Astronauten und die KI auf der gleichen Wellenlänge? In diesem kooperativen Deduktionsspiel gilt es, das herauszufinden. 

REGELN

Zunächst bestimmen wir eine Person, die die Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) übernehmen soll. Nun werden alle 16 Raumkarten in einem 4x4-Raster gut erreichbar in die Mitte des Tisches gelegt. Es gibt keine festen Vorgaben. an welcher Stelle die einzelnen Karten liegen, dies verändert sich mit jedem Spielaufbau. Der „Computer“ wird zusammengesteckt und mit den lila Spielsteinen bestückt und für alle sichtbar auf den Tisch gestellt. Außerdem legen wir die Figuren, Würfel und Farbmarker bereit. Die Person, die die KI-Funktion übernimmt, erhält einen Sichtschirm, eine Lösungskarte, und die Kommunikationsplättchen, die in dem jeweiligen Szenario benötigt werden. 

Nun kann das Spiel beginnen. Das Szenariobuch begleitet uns durch das komplette Spiel. Auf den ersten fünf Seiten finden wir nochmal allgemeine Regeln und Informationen. Sollten neue Elemente in den Szenarios auftauchen,  können wir sie hier noch einmal nachlesen.

Die ersten vier Szenarien dienen dazu, uns an die Spielweise, den Ablauf und die Grundelemente heranzuführen. Wird das Spiel z.B. mit 4 Personen gespielt, können wir in dieser Phase sehr gut die KI wechseln lassen, sodass jeder ein Grundverständnis von beiden Rollen im Spiel erhält. Später sind die Szenarien in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt (8x einfach, 17x mittel und 11x schwierig).

Zu Beginn jedes Szenarios nimmt sich die KI eine Lösungskarte; diese darf nicht einsehbar sein für die anderen Personen. Außerdem wird das jeweilige Szenario vorgelesen bzw. die entsprechenden Kommunikationsplättchen, Figuren, Würfel etc. werden herausgesucht. Die Sanduhr im Computer wird ebenfalls richtig eingestellt. 

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen beginnt die KI, erste Informationen an die übrigen Personen zu übermitteln. Dazu schaut sie auf die Lösungskarte, die bestimmt, welche Figuren sich an welchen Orten befinden müssen und welche Figur welchen Schlüssel besitzen muss. Die KI-Person arrangiert nun hinter ihrem Sichtschirm die jeweiligen Kommunikationsplättchen, die sie in dieser Runde einsetzen möchte. Sie darf sie dabei drehen und positionieren, wie sie es für richtig hält. Sie darf aber natürlich nur die erlaubten Plättchen benutzten und muss auch auf die Anzahl achten, die vom Szenario bestimmt wird.

Wenn die KI fertig ist, nimmt sie den Sichtschirm zur Seite, sodass nun alle Personen die Plättchen sehen können. Ab diesem Zeitpunkt dürfen keine Veränderungen mehr an den Plättchen vorgenommen werden. Auch sonstige Kommunikation ist nicht erlaubt. 

Die Mitspielenden versuchen nun anhand der Lage und der benutzten Plättchen herauszufinden, welche Farbe/Figur sich in welchem Raum befindet und was für einen Schlüssel diese Figur besitzt; in späteren Szenarien dann auch die Würfelzahl. Dazu haben sie eine gewisse Anzahl an Aktionen, die sie in einer Runde ausführen dürfen (Figuren in einen Raum setzen, Figur von einem in einen anderen Raum bewegen, Figuren von einem Raumplättchen und somit aus dem Raumschiff entfernen, Würfel auf eine andere Seite drehen). Außerdem können sie den Computer einstellen, um sich und der KI einen Überblick zu verschaffen, bei welchen Informationen sie sich sicher sind. Die KI kann beim Kommunikationsaustausch der Mitspielenden zuhören und so eventuell Fehlinterpretationen in späteren Runden beachten und Plättchen anders legen. Zu keinem Zeitpunkt darf die KI aber kommentieren, wieso sie welches Plättchen auf eine gewisse Art und Weise ausgelegt hat.

Haben die Mitspielenden alle ihnen mögliche Aktionen ausgeführt, endet die jeweilige Runde. Nun stellt die KI den Sichtschirm wieder so vor die ausgelegten Plättchen, dass die Mitspielenden keinen Sichtkontakt mehr dazu haben. Jetzt kann die KI die Plättchen verändern, entweder in der Lage, um Informationen eindeutiger zu machen, oder aber sie bringt andere Plättchen ins Spiel und tauscht sie mit bereits genutzten aus. 

In diesem Muster versucht die KI während der vorgegebenen Rundenzeit, alle Informationen an die Mitspielenden weiterzugeben, sodass die Lösung der Karte korrekt umgesetzt wurde. Ein Szenario ist geschafft, wenn vor Ablauf der Zeit alle Figuren mit dem richtigen Schlüssel in dem jeweils angegeben Raum stehen und ggf. die Würfel mit der richtigen Seite nach oben ausliegen.

GALERIE

Anklicken / Antippen für Komplettansicht

CHECKPOINT

PRO

  • sehr viele verschiedene Szenarien, große Abwechslung
  • kooperative Spielweise, bei der die Rollen nach jeder Runde problemlos getauscht werden können


CONTRA

  • suboptimale Beschaffenheit des „Computers“  

MEINUNG

AI Space Puzzle ist ein schönes kooperatives Spiel für alle Fans abstrakter Deduktion. Durch die verschiedenen Szenarien mit langsam ansteigendem Schwierigkeitsgrad wird man sehr gut an die Spielweise und die einzelnen Elemente herangeführt und kann sich dann zunehmend im Anspruch steigern. Das Spiel ist dabei sowohl zu zweit als auch mit mehreren Personen gut spielbar.

Der Aufbau ist sehr einfach und übersichtlich gehalten. Das Szenariobuch ist leicht verständlich und alle nötigen Teile sind schnell bereit gelegt. Einzig der „Computer“ ist etwas instabil geraten, sodass die Holzteile keinen sicheren Platz darauf finden. Die beiliegenden „Füße“ lassen wir in unseren Partien daher lieber weg, sodass der Computer gerade auf dem Tisch liegt und die Holzteile dann deutlich einfacher darauf platziert werden können, was dann zwar den kleinen Nachteil hat, dass die Informationen, die darauf abgelesen werden, nicht mehr so gut einsehbar für alle Mitspielenden sind, was aber dennoch für ein insgesamt besseres Handling sorgt. Das ist aber auch nur ein kleines Manko.

Spielerisch geht es bei beiden Rollen um ein gutes Logik-Verständnis, man muss Spaß haben am Lösen abstrakter Rätsel. Wenn sich die Gruppe darauf einlässt und ihre Kommunikation stetig verbessert, können auch die schwierigeren Szenarien bewältigt werden. Durch die große Auswahl an Szenarien bleibt AI Space Puzzle für längere Zeit spannend und herausfordernd. Dabei können Neulinge durchaus auch später ins Spiel einsteigen, die Rollen können zudem getauscht werden, sodass für Abwechslung gesorgt ist.

Allen Freunden von solchen Deduktionsspielen mit logischen Tüftel-Aufgaben kann ich AI Space Puzzle auf jeden Fall sehr empfehlen. 

KULTFAKTOR: 8/10

Spielidee: 7/10
Ausstattung: 8/10
Spielablauf: 8/10

EURE REZENSENTIN

DORO

Spielerin, Rätselfan, Familienmensch

Eine Rezension vom 10.02.2025

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Pegasus Spiele / Portal Games
Weitere Fotos: Spielkultisten