REZENSION
AGE OF STEAM (DELUXE)
- Genre: Strategiespiel
- Jahr: 2020 (Original: 2002)
- Verlag: Winsome / Eagle Gryphon / Skellig Games
- Autor: Martin Wallace
- Grafik: Ian O'Toole
- Spieler: 1 bis 6
- Alter: ab 12 Jahren
- Dauer: ca. 90 - 120 Min.
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Taktiklevel: 7/10
Dampfross-Logistik
Als Eisenbahn-Pioniere erschließt ihr auf verschiedenen Landkarten Orte, lasst ein effizientes Schienennetz entstehen und versorgt die Städte mit Waren. Das alles muss klug kalkuliert werden, und manchmal ist es eben doch auch besser, die Konkurrenz am eigenen Erfolg zu beteiligen ...
REGELN
Wählt eine der beiliegenden Maps aus (es gibt 6 verschiedene, weitere lassen sich optional erwerben), für das erste Spiel wird die Rust Belt-Karte empfohlen. Bestückt die Städte auf dem gewählten Spielplan mit zufällig gezogenen Waren, legt zufällige Waren auf den Warenmarkt und platziert alle verfügbaren Legeplättchen (Schienen mit unterschiedlichem Verlauf, Städte) neben dem Plan. Legt die drei Anzeigetafeln aus. Jeder Spieler erhält einige Markierungsscheiben für diese Tafeln sowie 20 Marker in seiner Farbe, die er beim Streckenbau benötigt.
Wichtiger Material-Hinweis: Dem Spiel liegen farbige Markierungsscheiben als Marker bei. Diese können durch kleine farbige Loks ersetzt werden, wie ihr sie auf unseren Fotos sehen könnt. Die Loks müssen separat als Add-On hinzugekauft werden!
Ich beschreibe nun als stellvertretenes Beispiel den Spielablauf der Rust Belt-Map. Jede weitere Map bringt Regeländerungen mit sich, die ihr in der Spielanleitung nachlesen könnt. Sämtliche Details würden an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Wenn ihr das Spiel direkt im Shop von Skellig Games kauft, erhaltet ihr die deutsche Anleitung automatisch hinzu, wenngleich die Spielmaterialien nur in englischer Sprache vorliegen.
Gespielt wird eine bestimmte Rundenzahl, die von der Spieleranzahl abhängt. Im Spiel zu dritt sind das beispielsweise 10 Runden, im Spiel zu sechst nur 6 Runden. Für das Spiel zu zweit gibt es eigene, kleinere Maps.
Jede Runde besteht aus folgenden Spielphasen:
1. Aktien verkaufen. Wir gehen also mit einem virtuellen Aktion-Portfolio ins Rennen. Vor Spielbeginn werden wir genötigt, bereits 2 unserer Aktien zu verkaufen. Das ist aber auch dringend nötig, denn für jede verkaufte Aktie erhalten wir 5 Dollar Cash auf die Hand. Da im Spiel nur mit Bargeld gezahlt wird, sind die 10 Dollar also unser Startguthaben, mit dem wir Aktionen ausführen können. Das Geld gibt es in Form von Mini-Kunststoff-Pokerchips.
Wer meint, er brauche mehr Geld, kann in dieser Spielphase nun in jeder Runde weitere Aktien verkaufen - pro Aktie erhält er weitere 5 Dollar. Der Spielermarker wandert auf der Leiste entsprechend nach vorn, die Sache hat allerdings einen Haken. Am Rundenende müssen wir quasi Zinsen zurückzahlen. Können wir dies nicht, kann es passieren, dass wir bankrott gehen und ausscheiden. Das möchte natürlich niemand - außer die Konkurrenz ...
2. Reihenfolge ermitteln. Die Spieler bieten mit ihrem Geld um die neue Spielerreihenfolge. Wer als erster aus der Bietphase aussteigt, belegt den letzten Platz der Reihenfolge, er muss nichts bezahlen! Die beiden ersten Plätze werden immer belegt. Heißt: Wer als Letzter in der Bietphase übrig bleibt, belegt Platz 1 der Reihenfolge und muss sein Gebot bar bezahlen. Dummerweise trifft das auch auf den Spieler zu, der Platz 2 in der Reihenfolge belegt. Wird mit mehr als 3 Spielern gespielt, belegen die weiteren Spieler ggf. die Plätze 3 bis 5. Hier gilt: Wer sich hier einreiht, muss immer noch die Hälfte seines Gebots bezahlen!
3. Aktionen wählen. In Spielerreihenfolge wählen die Spieler jeweils eine noch verfügbare Aktion aus. Die Aktionen beschreibe ich im Anschluss weiter unten, da dafür weitere Spielelemente bekannt sein müssen.
4. Strecken bauen: In Spielerreihenfolge darf nun jeder Spieler 0 bis 3 Streckenteile bauen. Eine neue Strecke beginnt in einer Stadt. Jede Schiene kostet nach ihrer Bauart 2 bis 4 Dollar; wird ein Plättchen auf einen Fluss gelegt, erhöht sich der Preis auf 3 bis 5 Dollar, wird eine Strecke über das Gebirge geführt, erhöht sich der Preis auf 4 bis 6 Dollar. Städte kosten pauschal 1 Dollar plus 1 Dollar pro abgehender Strecke. Außerdem können bereits gebaute Schienen für 2 bis 3 Dollar ersetzt werden, sofern jede bereits gelegte Strecke durch den Umbau nicht beeinträchtigt wird.
Eine neue Strecke beginnt in einer Stadt und wird auch immer in einer Stadt enden. Städte sind die aufgedruckten farbigen Felder (Hauptstädte), die später hinzukommenden New Citys sowie die Felder mit einem weißen Markierungspunkt. Wird auf letzterem ein normales Schienenplättchen gelegt, wird es mit einem weißen runden Marker als Stadt gekennzeichnet. Gelegte Plättchen, die zwei Städte verbinden, werden als Streckenabschnitt bezeichnet. Ein fertig gebauter Abschnitt wird mit einem Spielermarker des Erbauers gekennzeichnet. Wann immer ein Spieler nun diesen Streckenabschnitt in der nächsten Phase für den Gütertransport nutzt, erhält der Besitzer 1 Einkommen auf der Einkommensleiste.
Strecken dürfen auch begonnen werden, ohne dass eine fertige Verbindung entsteht. Auch ein solcher Abschnitt wird vom Erbauer mit einem seiner Marker gekennzeichnet, allerdings darf eine solche Strecke natürlich noch nicht in Phase 5 zum Gütertransport genutzt werden. Zudem muss (!) der Spieler sie in der nächsten Runde weiterführen. Sollte er sie in der nächsten Runde nicht fortsetzen, wird sein Marker entfernt und ein anderer Spieler kann den Besitz übernehmen, wenn er sie fortführt. Das letzte Teil einer solchen Strecke darf gegen Bezahlung beim weiteren Bau auch noch verändert werden ("Umleitung").
5. Gütertransport: In Spielerreihenfolge werden zwei Durchgänge gespielt. Wer an der Reihe ist, darf einen Warenstein entlang fertiger Streckenabschnitte in eine zur Ware farblich passende Stadt befördern. Die Ware kommt dann aus dem Spiel. Jedes benutzte Streckenteil bringt seinem Besitzer 1 Einkommen. Idealerweise transportiert man Waren also nur über eigene Strecken, aber das ist natürlich nicht immer möglich.
Problem an der Sache: Der Spieler darf für den Transport nur so viele Abschnitte nutzen, wie es sein Marker auf der Motorleiste vorgibt. Am Anfang liegt dieser Lokomotiven-Level bei "1" - heißt: Pro Transport darf nur 1 Abschnitt befahren werden. Trotzdem muss der Transport in einer farblich passenden Stadt enden. Schnell wird man feststellen, dass man diesen Lokomotiven-Level erhöhen muss. Einmal pro Runde darf ein Spieler in dieser Phase seinen Level um 1 steigern. So kann ein Spieler dann im weiteren Verlauf bis zu 6 Streckenabschnitte befahren - in beliebiger Kombination aus eigenen und fremden Strecken, aber immer daran denken: Nur der Besitzer eines genutzten Abschnitts erhält das Einkommen. Und: Je Höher der Level an "Links" (also an nutzbaren Streckenabschnitten), umso höher die Ausgaben in Phase 7.
6. Einkommen erhalten: Jeder Spieler erhält nun so viel Bargeld, wie es sein Marker auf der Einkommensleiste vorgibt.
7. Ausgaben bezahlen: Für jede verkaufte Aktie und jeden erreichten Lokomotiven-Level auf der Motorleiste muss nun Bares bezahlt werden, wie es die roten Werte auf den jeweiligen Feldern, auf denen sich die beiden Marker befinden, vorgeben. Fehlendes Bargeld kann im Notfall durch Einkommen ersetzt werden, sollte aber vermieden werden. Muss ein Spieler mehr bezahlen, als er aufbringen kann, scheidet er mit einem Bankrott aus dem Spiel aus. Alle Marker des Spielers werden entfernt.
8. Einkommen reduzieren. Je nach Position auf der Einkommensleiste muss jeder Spieler nun sein Einkommen anpassen. Auf den ersten Feldern passiert nichts, je weiter man jedoch nach vorn schreitet, umso stärker fällt die Reduktion aus (zwischen 2 und 10 Schritten rückwärts).
9. Güterwachstum: Nun gelangen neue Waren in die Städte. Dazu werden drei Würfel für die hell markierten, und drei Würfel für die dunkel markierten Städte auf dem Spielplan geworfen. Aus jeder Spalte des Warenmarktes, die durch die Würfelaugen bestimmt wird, wird die oberste Ware entfernt und in die entsprechende Stadt gelegt. Zunächst sind das die nummerierten Städte, später auch die hinzu gelegten "New City"-Plättchen (A bis H).
10. Rundenmarker vorrücken. Die nächste Runde startet bzw. das Spiel endet.
Welche Aktionen lassen sich nun in Phase 3 auswählen?
- Der Spieler darf als erster Güter bewegen, unabhängig von der Spielerreihenfolge.
- Der Spieler darf als erster Strecken bauen, unabhängig von der Spielerreihenfolge.
- Der Spieler darf bis zu 4 Strecken bauen (statt bis zu 3).
- Der Spieler erhöht seinen Lokomotiven-Level um 1.
- Der Spieler platziert ein "New City"-Plättchen.
- Der Spieler fügt vor Phase 9 beliebigen Spalten auf dem Markt zwei Güterwürfel hinzu.
- Der Spieler darf in der nächsten Bietphase zunächst passen und kann dann, wenn er es möchte, wieder mit einem Gebot in diese Phase einsteigen.
Spielende: Am Spielende bringt jeder eigene fertiggestellte Streckenabschnitt 1 Punkt. Zudem erhält jeder Spieler für jedes Einkommen, dass er nun noch besitzt, 3 Punkte. Bargeld ist in der Standard-Version nichts mehr wert. Für jede verkaufte Aktie verliert der Spieler 3 Siegpunkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Auf einer anderen Map gibt es z.B. die Möglichkeit, am Spielende die verkauften Aktien gegen Bares zurückzukaufen, um Minuspunkte zu vermeiden. Entdeckt die verschiedenen Möglichkeiten der unterschiedlichen Maps am besten nach und nach.
Das Spiel bietet auch eine Solospiel-Variante.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- sehr klares, aufgeräumtes Eisenbahnspiel
- dezente moderne Ian O'Toole-Grafik
- verschiedene Maps
CONTRA
- Spielgefühl verändert sich mit der Spielerzahl
MEINUNG
... und dann gibt es doch noch Spielthemen, bei denen sich so abgedroschene Klischees irgendwie immer noch bestätigen. Beim Begriff "Eisenbahnspiel" schaue ich bei den Frauen in unseren SPIELKULT-Runden tatsächlich überwiegend in gelangweilte Gesichter, während bei nicht wenigen Männern sofort ein Funkeln in den Augen entsteht ... zu letzteren gehöre ich dann auch. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich mag solches Klischeedenken eigentlich gar nicht, und natürlich gibt es auch immer Ausnahmen, die Tendenz scheint dennoch klar zu sein: Schienen legen und Züge fahren lassen, das scheint bei vielen Männern einfach mehr Kindheitserinnerungen auszulösen als bei Frauen. Umso mehr freue ich mich dann aber auch über Mitspielerinnen, die mir am Ende bestätigen: Hey, das Spiel ist gut! Und das ist es ja, worauf es letztlich ankommt.
"Age of Steam" hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Das Spiel erschien erstmals im Jahr 2002. Gespielt habe ich es allerdings zuvor nie, sodass ich keine spielerischen Vergleiche zu der früheren Ausgabe ziehen kann. Was jedoch direkt auffällt, ist die neue Optik der "Deluxe"-Version. Die Grafik stammt von Ian O'Toole - und ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich schon ein kleiner Fanboy von diesem Herrn bin. Seine Spielgestaltung fällt stets sehr modern, aber auch dezent aus. Klare Linien, klare Farben, kein Schnickschnack. Gerade bei "Age of Steam" wird das besonders deutlich. Nein, es gibt hier keine illustrierten Gebirgszüge oder niedliche Blümchen auf der Wiese. Hier wird nur mit Farben gespielt. Das macht das Spiel zum einen überaus zweckmäßig (im positiven Sinn), in meinen Augen aber auch in seiner schlichten Art sehr elegant. Das ist Geschmackssache, keine Frage. Ich höre da durchaus auch andere Stimmen, die sagen, dass das auf sie alles sehr technisch wirkt und keine Atmosphäre verbreitet. Ich möchte da auch keine Gegenargumente bringen, da ich beide Standpunkte verstehe. Meinen persönlichen Nerv trifft dieser Grafikstil jedenfalls voll und ganz. Die Ausstattung des Spiels ist auch ansonsten sehr gelungen, die kleinen Pokerchips aus Kunststoff fühlen sich wertig an, die Spielschachtel besteht aus sehr festem Karton mit verschließbaren Sortierboxen für das Material.
Das zukaufbare Lokomotiven-Add-On konnte ich mir dennoch nicht entgehen lassen. Ja, da kommt dann doch wieder das Kind im Manne durch. Spielerisch macht es natürlich keinen Unterschied, ob Holzscheiben zur Markierung auf den Streckenabschnitten liegen oder kleine Lokomotiven, aber mit den kleinen Loks sieht das für mich dann einfach nochmal schöner aus, ohne dass die Schlichtheit dadurch zerstört würde.
Doch nicht nur die Grafik der Deluxe-Version entpuppt sich als puristisch, nein, auch der Spielablauf ist für ein Strategiespiel dieser Klasse extrem "clean", befreit von unnützen Elementen. Die Anzeigetafeln führen einen sicher durch jede Spielrunde, das Spiel wirkt aufgeräumt. Die einzelnen Phasen sind schnell gespielt, die Hauptphase des Spiels ist dabei der Streckenbau, der viel Raum zum Taktieren bietet, auch im Hinblick auf die Gütertransport-Phase. Hier zeigt sich, dass die Spielerzahl durchaus eine Auswirkung auf das Spielgefühl hat. Spielt man z.B. die Grundvariante auf der Rust Belt-Map mit nur 3 Spielern, so hat jeder Spieler 10 Runden Zeit, sich ein eigenes Verkehrsnetz aufzubauen. Auch ist genug Platz auf dem Spielplan vorhanden, wenn man nicht gewollt in Konkurrenz mit einem Mitspieler treten möchte. Je mehr Spieler mitspielen, umso knackiger wird das alles, heißt: weniger Runden, weniger Platz auf dem Plan. Während ich zu dritt noch gut ein eigenes Streckennetz erschaffen kann, bei dem ich nicht auf die Fremdnutzung anderer Strecken angewiesen bin, so zeigt sich im Spiel mit mehr Personen, dass es oftmals klug sein kann, andere Spieler am Umsatz zu beteiligen, um überhaupt selbst voranzukommen. Dann werden auch die Aktionen bedeutsamer, die über die Reihenfolge von Streckenbau und Transport bestimmen. Da gibt es definitiv auch schöne kleine Ärger-Elemente, durch die man die Konkurrenz auf Abstand halten kann.
Natürlich dreht sich in einem solchen Spiel alles ums Geld. Umso erstaunter waren wir, dass Geld am Ende des Spiels gar nichts wert ist. Nein, hier ist es einfach Mittel zum Zweck. Und der lautet: Siegpunkte machen durch möglichst viele kleine Streckenabschnitte und eben durch Einkommen, das ich durch den Transport von Waren erhalte. Je mehr Abschnitte ich befahre, umso mehr Einkommen generiere ich. Lange Streckenabschnitte zahlen sich bestenfalls nur anfangs aus. Natürlich hat das alles seinen Preis. Um Schienen legen zu können, benötige ich Bargeld. Um mehrere Abschnitte des Schienennetzes auf einmal nutzen zu dürfen, muss meine Lokomotive an Zugkraft gewinnen. Beides kann ich aktiv beeinflussen und mir da mehr Freiraum gewähren, jedoch sollte ich bedenken, dass ich dann auch höhere Ausgaben pro Runde habe, aber nie bankrott gehen darf. Trotzdem: Auch wenn es am Anfang so aussieht, dass man schnell an seine Kapazitätsgrenzen stößt, so können anfänglich nicht gerade günstige Investitonen doch ab einem gewissen Zeitpunkt einen richtigen Boost auslösen. Runde für Runde kommt die Engine mehr ans Laufen, man generiert immer mehr Einkommen. Eine gute Balance zu finden, ist das A und O - totsparen ist hier keine gute Idee, wenn man nicht den Anschluss verlieren möchte.
Manchmal entscheiden auch Glücksmomente über den Spielverlauf. Da die Städte, in die Waren nachgeschossen werden, ausgewürfelt werden, kann es passieren, dass ausgerechnet die Orte, zu denen viele eigene Streckenabschnitte führen, nicht so gut bedacht werden wie angeschlossenen Städte anderer Spieler. So kann (!) es auch passieren, dass ein Spieler dann schon mal zwei oder drei Runden vor Spielende als Sieger festzustehen scheint, da der Vorsprung nicht mehr einholbar ist. Das passiert allerdings nur, wenn man einem Spieler zu viele Freiräume gewährt. Gerade zu dritt folgt das Spiel dem Motto: Wenn zwei sich streiten (nennen wir sie mal André und Ingo), dann freut sich der Dritte (bzw. die Dritte; nennen wir sie mal Nicole ...) ;) Auch hier gilt: Je mehr Spieler teilnehmen, umso enger wird es auch beim Kampf ums Einkommen. Das Einkommen ist am Spielende der Haupt-Punktebringer, das muss einem stets bewusst sein.
Wirklich schön ist es, dass man mit der Grundbox bereits 6 verschiedene Spielpläne geliefert bekommt, die auch langfristig für Abwechslung sorgen. Eine Deutschland-Map ist übrigens auch dabei, wenngleich Hamburg und Magdeburg vom amerikanischen Verlag Eagle Gryphon Games versehentlich zu Hamberg und Magdeberg gemacht wurden ... ein kleiner Patzer auf dem Spielplan, der natürlich keine spielerischen Auswirkungen hat, sondern unter der Kategorie "sympathische Fehler, über die man schmunzeln kann" abgebucht werden sollte.
Die Mischung aus Management meiner Geldmittel, aus taktischer Aktionsauswahl, dem Puzzleelement beim Streckenbau und dem Aufbau einer funktionierenden Logistik gefällt mir wirklich sehr gut. "Age of Steam" ist ein Eisenbahnspiel, das sich auf das Wesentliche konzentiert, einen sehr geordneten Ablauf aufweist und, trotz einer Spieldauer von 2 bis 3 Stunden, stets kurzweilig und interessant daherkommt. Dass mein persönlicher Lieblingsgrafiker Ian O'Toole auch noch die Gestaltung übernommen hat, setzt für mich dem Spiel noch die Krone auf. Je nach Spielerzahl vergebe ich sehr gute 8 bis hin zu fast perfekten 9 Kultpunkten. Dass auch der Preis, der für das Spiel aufgerufen wird, mit knapp über 100 Euro "Deluxe" ist, wird für den Eisenbahn-Freak da tatsächlich kurzfristig gänzlich zur Nebensache ;)
Ein Video zum Spiel findet ihr auf YouTube: https://youtu.be/3PsQeGOO_nQ
KULTFAKTOR: 8-9/10
Spielidee: 8/10
Ausstattung: 9/10
Spielablauf: 9/10
EUER REZENSENT
INGO
Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini
Eine Rezension vom 30.10.2020
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Presse-Exemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Eagle Gryphon Games
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