REZENSION

AEON'S END: FÜR DIE EWIGKEIT

  • Genre: Strategie, Karten
  • Jahr: 2021
  • Verlag: Frosted Games / Pegasus
  • Autor: Kevin Riley
  • Grafik: Gong Studios, Scott Hartman
  • Spieler: 1 bis 4
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Dauer: ca. 45-90 Min.
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Taktiklevel: 7/10

Unendliche Kämpfe

Die Welt ist längst untergegangen, doch tief unter der Erde kämpfen die letzten verbliebenen Rissmagier weiter für den Rest der Menschheit. Neue Kreaturen gefährden die Feste der letzten Ruhe, die die Rissmagier mit all ihrer Macht verteidigen. Dabei schöpfen sie ihre Kraft für immer mächtigere Zauber aus den Rissen.

REGELN

Aeon's End – Für die Ewigkeit ist das Grundspiel der zweiten Aeon's End-Welle. Es kann sowohl mit dem Grundspiel und den Erweiterungen der ersten Welle kombiniert, als auch komplett eigenständig gespielt werden. Die Regeln von Aeon's End habe ich bereits in einer eigenständigen Rezension erläutert und werde daher hier nur auf die neuen Gegner und Charaktere eingehen.

Für die Ewigkeit bringt vier neue Monster und ganze acht neue Charaktere mit. Außerdem gibt es genug neue Kristalle, Zauber und Artefakte, um den Kampf zu bestreiten. Der einfachste Boss ist der Schatten-Titan mit einer Schwierigkeit 3 (von 10). Der Schatten-Titan zeichnet sich dadurch aus, dass er versucht. die Feste der letzten Ruhe einfach aufzufressen. Dafür bekommt er beim Spielaufbau Fraß-Plättchen. Durch seine Spezialangriffe bekommen die Spieler (oder die Feste der letzten Ruhe) Schaden – dies können sie verhindern, indem der Titan stattdessen ein Fraß-Plättchen abgibt. Doch Vorsicht: Sobald der Schatten-Titan keine Fraßplättchen mehr besitzt, wurde die Feste der letzten Ruhe zerfressen und die Spieler haben verloren.

Die Krone der Leere bringt einen Schwierigkeitsgrad von 5 mit. Die Krone der Leere hat die Besonderheit, dass sie nur ein Leben hat – denn wir können sie nicht direkt angreifen. Stattdessen beschwört die Krone der Leere „Akolyten“. Sie fängt an mit zwei Akolyten, und jedes Mal, wenn einer besiegt wurde, wird dieser ersetzt. Jeder Akolyt hat eigene Fähigkeiten, die bei einem Spezialangriff ausgeführt werden. Die Spieler haben erst gewonnen, wenn der letzte Akolyt das zeitliche gesegnet hat.

Die Riss-Furie stellt mit einer Schwierigkeit von 7 bereits eine etwas höhere Herausforderung dar. Als Spezialfähigkeit werden im Laufe des Spiels Anomalien auf die Riss-Furie gelegt. Sobald sie fünf oder mehr Anomalien am Ende ihres Zuges hat, macht sie einen Zeitsprung. Bei einem Zeitsprung wird eine der Erzfeind-Reihenfolgekarten zurück ins Deck gemischt – sie bekommt also einen Extra-Zug.

Auch der Schattenmantel-Magus wird mit 7 eingestuft, dabei hat er vergleichsweise wenig Leben. Als Besonderheit bekommt der Magus im Laufe des Spiels durch seine Fähigkeit Schattenmäntel, die ihn vor Schaden schützen. Wird er angegriffen, verhindert jeder Mantel einen Schadenspunkt – er bekommt also nur Schaden, wenn die Schadenspunkte höher sind als die Menge seiner Mäntel. Nach jedem Angriff verliert er einen Mantel.

Die acht neuen Charaktere bringen jeweils eigene Fähigkeiten, Startkarten und eine auf der Rückseite dargestellte Geschichte mit sich. Die Charaktere können durch ihre Fähigkeiten zum Beispiel Zauber ihrer Mitspieler wirken und sie anschließend anderen Spielern auf die Hand geben, gratis Karten erwerben, hohen Schaden zufügen, heilen und einiges mehr.

Die neuen Zauber, Artefakte und Kristalle vervollständigen das Spiel und sorgen dafür, dass es eigenständig funktioniert. Wer viel Varianz möchte, um sich besser auf Gegner einzustellen, kann die neuen Karten zusammen mit denen aus dem ersten Spiel verwenden. Es gibt neue, stärkere, Zauber, die zwei Risse benötigen, um gebunden zu werden, Kristalle, die unter bestimmten Voraussetzungen mehr Geld geben, Artefakte, die die gebundenen Zauber anderer Spieler wirken. Insgesamt steigt die Varianz durch das neue Aeon's End-Grundspiel enorm.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • viele, tolle neue Karten
  •  abwechslungsreiche Gegner
  •  große Varianz bei Kombination mit der ersten Welle
  •  einfach ein tolles Spiel!


CONTRA

  • immer noch kein Inlay

MEINUNG

Aeon's End – Für die Ewigkeit ist eine wirklich gelungene Fortsetzung der ersten Aeon's End-Welle. Dabei sollte jedem klar sein, dass es im Grunde nur „mehr vom gleichen“ ist. Was ich in diesem Sinne wirklich positiv meine. Für die Ewigkeit bringt keine besonderen neuen Mechaniken mit. Wer das erste Grundspiel kennt, kann sofort loslegen und braucht keine Anleitung zu lesen. Daraus ergibt sich direkt folgende Empfehlung: Wer Aeon's End nicht gut fand, wird auch mit Für die Ewigkeit keine Freude haben. Wer Aeon's End gut findet, aber das eine Grundspiel ausreichend findet, wird Für die Ewigkeit nicht benötigen. Wer Aeon's End liebt (so wie ich) und nicht genug bekommen kann, kommt um das neue Grundspiel nicht herum!

Vor Allem bei Deckbuildern bringt eine große Varianz bei den Karten viel Abwechslung mit sich. Mit den neuen Karten können wir uns noch besser auf die Gegner einstellen und starke Kombinationen aufbauen, um auch die schwierigen Gegner auf erhöhtem Schwierigkeitsgrad zu spielen. Auch die neuen Kristalle bringen tolle neue Variationsmöglichkeiten mit.

Das besondere an Aeon's End ist, dass sich das Spiel bei jedem Gegner komplett anders anfühlt. Es gibt nicht „die eine Taktik“, die wir immer wieder spielen können. Jeder neue Gegner erfordert einen neuen Deckbau. Vor dem Spiel müssen wir uns bereits überlegen, welche Zauber und Artefakte wir in den Vorrat legen, um eine Chance zu bekommen. Gelingt dies nicht, wird der Kampf schnell aussichtslos. In einer Runde brauchten wir zum Beispiel viele kleine Angriffe; in der nächsten Runde jedoch waren effektivere Zauber gefragt.

Auch die neuen Magier sind eine tolle Bereicherung für Aeon's End. Dabei kamen wir mit einigen besser klar als mit anderen. Einige spielen sich besser in größeren Gruppen (vor allem unterstützende Fähigkeiten), andere erleichtern vor allem das Spiel zu zweit enorm. Wie bereits in der Rezension zum ersten Grundspiel beschrieben, finde ich noch immer das Spiel zu zweit am stärksten.

Mir gefällt Für die Ewigkeit wirklich sehr gut. Vor allem in Kombination mit dem ersten Grundspiel und den bisher erschienenen Erweiterungen gibt es mittlerweile viele Karten für den Deckbau. Ich würde keines der Grundspiele dem anderen vorziehen, sondern beide miteinander kombinieren. Aus diesem Grund vergebe ich die gleiche Punktzahl, wie bereits beim ersten Grundspiel: 9 Kultpunkte!    

KULTFAKTOR: 9/10

Spielidee: 9/10
Ausstattung: 8/10
Spielablauf: 9/10

EURE REZENSENTIN

CAROLA

Strategiespielerin, Ork-Flüsterin, Miniaturenbemalerin

Eine Rezension vom 08.11.2021

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Frosted Games / Pegasus Spiele
Weitere Fotos: Spielkultisten