REZENSION

UPWÄRTS!

  • Genre: Würfelspiel
  • Jahr: 2023
  • Verlag: moses. Verlag
  • Autorin: Sophia Wagner
  • Grafik: Kreativbunker
  • Spieler: 2 bis 6
  • Alter: ab 8 Jahren
  • Dauer: ca. 20 Min.
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 5/10

Zahlenstapler

In guter alter Tetris-Manier fallen die Zahlen von oben ins eigene Spielraster, doch nur wer sie geschickt anordnet und die verschiedenen Aufgaben erfüllt, wird am Ende gewinnen!

REGELN

Jede Person erhält einen Spielzettel vom Block und einen Stift (Achtung, Stifte liegen dem Spiel nicht bei!). Entscheidet euch gemeinsam für eine der drei Spielvarianten.

Generell gilt: In jeder Runde werden die drei Zahlenwürfel für alle Personen geworfen. Die Zahlen darauf trägt jeder für sich auf seinem persönlichen Zettel ein, indem er sie jeweils in eine der vier Spalten des Spielrasters „fallen“ lässt. Somit füllt sich immer das unterste noch freie Feld einer Spalte. Die gewürfelten Zahlen dürfen einzeln verwendet oder aber auch kombiniert werden, wobei die Summe maximal 6 ergeben darf.

Möchtet ihr geworfene Zahlen vorerst nicht verwenden, könnt ihr sie auf noch freien Reserve-Feldern zwischenparken. Ihr könnt sie dann zu einem beliebigen Zeitpunkt verwenden, indem ihr sie durchstreicht. Genau fünf solcher Reservefelder stehen da zunächst zur Verfügung.

Wer das Spiel noch abwechslungsreicher gestalten möchte, wirft zudem in jeder Runde auch den Ereigniswürfel. So können dann, je nach geworfenem Symbol, Zahlen beim Kombinieren auch subtrahiert werden, es kann Zusatzpunkte geben für unterschiedliche Zahlen in markierten Reihen, zusätzliche Reservefelder können freigeschaltet werden, oder der Meteorit streicht das unterste Feld einer gewählten Spalte aus, sodass das Feld nicht mehr gewertet werden kann.

Kann eine Person keine Zahlen mehr auf dem Zettel eintragen, wird die Runde noch zu Ende gespielt sowie eine weitere Runde.

Wofür gibt es Punkte? Am Ende wird kontrolliert. In jeder Spalte wird von unten nach oben geschaut, wie viele Zahlen eine durchgängige Zahlenfolge bilden. Dabei folgt auf die 6 wieder die 1. Außerdem gibt es Punkte für evtl. durch den Ereigniswürfel markierte Zeilen. Und es gibt Punkte für die gewählte Aufgabe dieser Partie:

(1) Gleiche
Entscheidet ihr euch für diese Variante, bringt jede Zeile aus identischen Zahlen 5 Punkte.

(2) Schlange
Entscheidet ihr euch für diese Variante, zählt jedes Feld, das zu einer durchgängigen Schlange aus identischen Zahlen beiträgt, 3 Punkte. Gewertet wird nur die längste Schlange. Verbindungen sind sowohl waagrecht, senkrecht als auch diagonal erlaubt.

(3) Bausteine
Entscheidet ihr euch für diese Variante, müsst ihr Polyomino-Figuren aus identischen Zahlen erschaffen. Jede vorgegebene Figur kann nur einmal gewertet werden und bringt - je nach Form - 4 bis 6 Punkte.

Wer nach der Wertung die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • nettes Zahlenpuzzle
  • einfacher Zugang
  • verschiedene Varianten


CONTRA

  • Erfolg hängt manchmal einfach vom Glück ab
  • es gibt viele ähnliche Spiele

MEINUNG

Upwärts! ist ein abstraktes Roll-and-Write-Spiel mit recht simplen Regeln. Viele von uns dürften sich an Tetris erinnert fühlen, wenn diesmal die Zahlen von oben nach unten ins Raster fallen. Ähnliche Spiele dieser Art gibt es doch einige, sodass Upwärts! sich daran messen lassen muss.

Was ist also neu an diesem Spiel? Lobenswert sind die drei Spielvarianten. So bringt man Abwechslung ins Wertungsziel, wobei mir die Baustein-Variante am besten gefällt. Da lässt sich wirklich taktisch mit den Zahlen jonglieren, um entsprechende Formen zu bilden. Die Schlange dagegen ist recht simpel. Da muss ich mich irgendwann einfach für eine Zahl entscheiden und versuchen, eben diese Zahl immer wieder auf angrenzende Felder zu setzen. Die Variante der „Gleichen“, also identische Zahlen in einer Reihe, ist wohl die glückslastigste. Fallen da einfach die falschen Zahlen, reichen die Reservefelder oft nicht aus, um ungeliebte Ergebnisse nicht eintragen zu müssen.

Ganz pfiffig ist daher die Möglichkeit, Würfel kombinieren zu dürfen, was aber nur für höhere Zahlen interessant scheint. So mag es vielleicht Sinn machen, eher höhere Zahlen zu gruppieren, damit eine Aufgabe viele Punkte liefert, wobei man das nicht verallgemeinern kann, denn Upwärts! ist auch ein Wettrennen. Wenn eine andere Person schnell Felder füllt, kann das Spiel schneller enden, als einem lieb ist.

Damit man sich nicht nur auf die gewählte Hauptaufgabe konzentrieren kann, gibt es zusätzlich die Zahlenfolgen-Wertungen. Die sind in der Tat trickreich, aber auch etwas holprig in ihrer Umsetzung. Meistens ist man da nur bei einer oder maximal zwei Spalten (relativ) erfolgreich. Gerade bei der Baustein-Aufgabenstellung wird man diese Zahlenfolgen schnell durchbrechen, da die Formen halt auch einfach öfter gleiche Zahlen übereinander benötigen. Die Zahlenfolge-Wertungen wirken daher dann etwas aufgesetzt.

Der Ereigniswürfel ist Fluch und Segen zugleich. Eigentlich möchte ich nicht ohne ihn spielen, denn durch ihn lassen sich einfach mehr Freiheiten erspielen. Subtraktion, zusätzliche Reservefelder, Bonuszeilen, das ist alles nett, gäbe es da nicht das eine ärgerliche Symbol, das dem Spiel für mich nichts Gutes tut, nämlich den Meteoriten. Wird der gewürfelt, muss ein Feld nach den üblichen Regeln durchkreuzt werden. Tja, und so etwas kann dann echt Punkte kosten, da so ein blockiertes Feld sowohl Formationen als auch Zahlenfolgen kaputt machen kann. Besonders ärgerlich wird es, wenn das Symbol öfters hintereinander geworfen wird. Nein, das hätte ich nicht benötigt, wenngleich ich die anderen Symbole ja durchaus hilfreich finde.

Alles in allem ist Upwärts! aber ein kleines nettes Zwischendurchspiel. Die Zahlenpuzzle, die hier jeder bestmöglich lösen muss, sind von den Regeln nicht wirklich kompliziert, die Umsetzung ist dann aber doch tricky. Die Zahlen-Jonglage funktioniert nur dann wirklich gut, wenn eine schöne Mischung an Werten geworfen wird - das Glück spielt also mit. Hinterlässt das Spiel bei mir einen bleibenden Eindruck? Nein. Ist es dennoch spielenswert? Ja, warum nicht. Wenn man abstrakte Spiele dieser Art mag, bei denen alle für sich gleichzeitig spielen, bekommt man gleich mehrere kleine Herausforderungen geboten, vielleicht sogar mit dem Ziel, in Wiederholungspartien eigene Highscores zu knacken. Eine direkte Interaktion zwischen den Spielern gibt es, außer dem Punktevergleich, nicht. Kein Überflieger in diesem Genre, aber grundsolide. 

KULTFAKTOR: 6/10

Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 6/10

EUER REZENSENT

INGO

Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini

Eine Rezension vom 08.05.2023

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: moses. Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten