REZENSION

TROUBLEZ

  • Genre: Kartenspiel
  • Jahr: 2022
  • Verlag: Albi
  • Autor: Petr Vojtěch
  • Grafik: Petr Štefek
  • Spieler: 2 bis 6
  • Alter: ab 7 Jahren
  • Dauer: ca. 20 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Taktiklevel: 4/10

Immer Ärger mit den Zombies

WM-Fußballkarten sammeln kann jeder. Aber wer hat das Zeug, die stärkste Zombie-Armee in Kartenform zu ergattern? Nur mit Risiko und ein bisschen Glück wird es euch gelingen, die meisten Horden zu sammeln und eure Mitspieler alt aussehen zu lassen.

REGELN

Troublez ist ein reines Kartenspiel, das aus 83 Karten besteht. Der überwiegende Teil zeigt verschiedene Zombies mit den Zahlenwerten von 1 bis 5 in verschiedenen Farben. Es gibt aber auch Aktionskarten sowie mehrere Barrikaden. Was die jeweiligen Karten bewirken, klären wir später. Bevor es losgeht, werden erst einmal alle Spielkarten gemischt.


Nach dem Mischen werden die Karten als verdeckter Zugstapel bereit gelegt. Daneben sollte etwas Platz für einen Ablagestapel gelassen werden. Wer zuletzt gebissen wurde, beginnt und zieht eine Karte vom Stapel. Diese soeben gezogene Karte wird dann offen auf den Tisch gelegt. Danach kann eine weitere Karte gezogen werden. Sofern es sich um eine Zombie-Karte handelt, muss sie dem Zahlenwert entsprechend an die linke oder rechte Seite der bereits ausliegenden Karte angelegt werden. Dies ist aber nur möglich, wenn sich die Farben der ausliegenden Karten unterscheiden. Darüber hinaus dürfen sich nie mehrere Aktionskarten derselben Art in einer Reihe befinden. Insgesamt dürft ihr maximal drei Kartenreihen bilden. Barrikaden neutralisieren bereits ausliegende Karten.


Sobald eine Karte gezogen wird, die entsprechend der soeben beschriebenen Regeln an keine Reihe angelegt werden kann, muss sie sofort abgeworfen werden und der Zug des Spielers endet umgehend.


Wer sich rechtzeitig entscheidet, keine Karte mehr vom Zugstapel zu ziehen, wählt eine beliebige Reihe und erhält alle darin befindlichen Karten. Die Effekte der Aktionskarten werden sofort ausgeführt und die ergatterten Zombie-Karten wandern in die eigene Sammlung.


Die Aktionskarten bewirken Folgendes:

  • Wer eine Axt erhält, wirft eine Zombie-Karte aus seiner eigenen Sammlung ab.
  • Schnappt ihr euch ein Netz, stiehlt ihr einem beliebigen Mitspieler eine Zombie-Karten aus dessen Sammlung.
  • Bei einer Schrotflinte nennt ihr eine Zahl zwischen 1 und 5. Alle anderen Spieler müssen nun eine Zombie-Karte mit dem genannten Zahlenwert aus ihrer Sammlung abwerfen, sofern sie die eine Karte mit diesem Zahlenwert besitzen.


Unabhängig davon, ob der Zug vorzeitig oder bewusst endet, wählen die übrigen Spieler reihum jeweils eine Karte aus dem Spielbereich (jedoch nur immer eine der äußeren Karten) und legen sie vor sich ab. Auch so wächst die eigene Sammlung. Zur besseren Übersicht empfiehlt es sich, erhaltene Zombie-Karten sortiert nach Farben und Zahlenwerten in Spalten vor sich auszulegen.


Um eine Sammlung abzuschließen, müssen sich fünf Zombie-Karten mit den Zahlenwerten von 1 bis 5 oder vier Zombie-Karten mit identischen Zahlenwerten vor euch befinden. Das nennt man dann „Horde“, und die ergibt später bei der Schlusswertung jeweils 10 Punkte.


Spielt ihr zu zweit oder dritt, endet das Spiel, sobald der Zugstapel zum ersten Mal leer ist. Gehen 4 oder 5 Spieler auf Zombie-Jagd, spielt ihr so lange, bis der Zugstapel zum zweiten Mal aufgebraucht ist. Bei 6 Spielern wird der Zugstapel sogar zweimal neu gemischt und das Spiel endet, wenn er zum dritten Mal leer ist.


Jedes Horden-Set ist dann 10 Punkte wert und jede übrige Karte in der Sammlung immerhin einen Punkt. Wer dann die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • witzige Illustrationen
  • Aktionskarten bringen Abwechslung
  • in kleinerer Besetzung sehr kurzweilig


CONTRA

  • mit fünf und sechs Spielern recht langatmig
  • bringt dem Genre nichts Neues

MEINUNG

Troublez ist ein schnelles Kartenspiel in gängiger „Push your luck“-Manier. Liegen noch wenige Karten aus, kann man getrost noch eine Karte vom Zugstapel ziehen und wird sie schon irgendwo anlegen können. Auch die dritte und vierte Karte bekommt man in der Regel noch locker los, doch dann kommen selbst erprobte Zocker schon mal an die Grenzen des eigenen Glücks: Die Farbe der gezogenen Karte liegt überall schon aus? Aus und vorbei! Die Zahl passt nicht in die ausliegenden Reihen? Auch dann heißt es: Das war’s! Und schon ist die Aussicht auf eine fette Belohnung – also eine vollständige Kartenreihe aus dem ausliegenden Spielbereich – futsch und die übrigen Spieler dürfen sich als „Beute“ eine Karte vom Tisch mopsen. 


Stets gilt es also abzuwägen, ob ihr euren Zug vorzeitig beendet und euch eine Reihe mit Zombie-Karten sichert oder lieber noch weiter zockt, auch auf die Gefahr hin, dass ihr damit eine Bruchlandung hinlegt. Mit den Barrikaden könnt ihr bestimmte Karten sozusagen neutralisieren. Sie zählen dann nicht mehr, wodurch sich die Konstellation der Reihen – und damit die Möglichkeiten zum Anlegen neuer Karten – schlagartig ändern kann. 


Das Sammeln passender Zombie-Karten erweist sich als schnelle, nicht allzu taktische Zockerei, die in größerer Besetzung – ab fünf Spielern – allerdings einen Tick zu langatmig geraten ist, weil die eigenen Handlungsmöglichkeiten abseits der eigenen Spielzüge dann nur noch eingeschränkt sind. Weiterhin gibt es die Aktionskarte „Netz“, die es erlaubt, einem Mitspieler eine Zombie-Karte zu stehlen. Dazu muss man aber erst einmal die Karten aller Spieler sichten, was ebenfalls zu Lasten des Tempos geht. Wer in kleinerer Runde gerne mal ein kurzweiliges Kartenspiel auf den Tisch bringt, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt, findet mit Troublez aber einen soliden, wenn auch spielerisch etwas unscheinbaren, Vertreter. Daher vergebe ich insgesamt 6 Kultpunkte für die Zombie-Horden!

KULTFAKTOR: 6/10

Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 6/10

EUER REZENSENT

CHRISTOPH

Kinder- und Kennerspiel-Spieler, Stefan-Feld-Fan, Im-Sommer-in-jeden-See-Springer

Eine Rezension vom 26.04.2023

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Albi
Weitere Fotos: Spielkultisten