REZENSION

SILENT PLANET

  • Genre: Kartenspiel
  • Jahr: 2021
  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Klaus Altenburger
  • Grafik: Fiore GmbH
  • Spieler: 2 bis 6
  • Alter: ab 8 Jahren
  • Dauer: ca. 15 Min.
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Taktiklevel: 6/10

Schweigen im Weltall

Auf einem fernen Planeten seid ihr gemeinsam unterwegs, um Teams aus Aliens zusammenzustellen. Dabei gibt es ein Problem: Der Planet ist ein stiller Planet. Ihr könnt nicht mit Worten kommunizieren, sondern ausschließlich nonverbal. 

REGELN

Silent Planet ist ein kooperatives Spiel. In der Schachtel befinden sich 55 Spielkarten mit lustigen Alien-Illustrationen. Es gibt 15 Spielkarten mit dem Zahlenwert 1, 12 Karten mit dem Wert 2, 9 Karten mit dem Wert 3, 6 Karten mit dem Wert 4 und 4 Karten mit dem Wert 5. Als Joker gibt es 9 Karten mit einem X, die als „Translationsfusionator“ bezeichnet werden.

Nachdem nun alle Karten ordentlich gemischt wurden, erhält jeder Spieler 9 Karten auf die Hand. Ganz wichtig ist bei diesem Spiel ist: Da wir auf dem Silent Planet sind, wird nicht gesprochen! Allerdings dürfen wir uns mit Händen und Füßen verständigen und kommunizieren. Ziel ist es, Alien-Teams zu bilden. Das Spiel wird von der Gruppe gewonnen, wenn am Ende die gleiche Anzahl an Teams gebildet wurde, wie die Gruppe Mitspieler hat. Sind es also 4 Mitspieler in der Partie, müssen am Ende auch 4 Teams gebildet sein. Ein Team an Aliens ist dann gebildet, wenn es entweder aus 5 gleichen oder 5 unterschiedlichen Aliens besteht. Dabei können die Karten des Translationsfusionators natürlich als Joker flexibel eingesetzt werden. 

Aber wie werden die Teams nun gebildet? Jeder Spieler schaut sich seine 9 Karten an, bringt sie für sich in eine sinnvolle Ordnung und legt sich verdeckt in einer Reihe auf den Tisch. Um den Mitspielern, mit denen ja nicht gesprochen werden darf, eine Orientierung zu geben, können beliebig viele Karten aufgedeckt werden. Aber Vorsicht! Diese Karten stehen nicht für die Team-Bildung zur Verfügung. Es sollten also so wenig Karten wie möglich als Hinweise aufgedeckt werden, da sonst das Spiel vorbei ist, bevor es begonnen hat! Der Spieler, der jeweils an der Reihe ist, darf sich auch mit Gesten nicht am Spiel beteiligen. Es sitzt also möglichst reglos da und wartet ab, wie sich die anderen Spieler mit Gesten, Händen, Füßen usw. über seine ausgelegten Karten beraten und am Ende eine der Karten für das Alien-Team aussuchen und in die Mitte legen. Man geht zum nächsten Spieler. Dieser darf nun wieder keine Zeichen geben, und alle anderen Spieler suchen eine sinnvolle Karte aus dessen Auslage aus. Wird bei der Team-Bildung festgestellt, dass die Regeln nicht eingehalten wurden, werden die Karten aus dem Spiel genommen, und ein neuer Versuch muss gestartet werden. 

Die ganze Gruppe der Mitspieler hat gewonnen, wenn die richtige Anzahl an Alien-Teams gebildet werden konnte.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • interessante Spielidee
  • witzige Gestaltung


CONTRA

  • hohe Lernkurve

MEINUNG

Das ganze Spiel hat bei uns für viel Spaß gesorgt, wobei wir viel lachen mussten. Zwar kennt man den Mechanismus, eine Serie an Karten oder ein Set zu bilden und dabei Joker verwenden zu dürfen und man kennt wiederum aus anderen Spielen auch die Regel, nicht reden zu dürfen, aber diese Kombination war für uns neu und sorgte für Begeisterung, weil man wirklich in der Kommunikation ohne sprechen kreativ werden musste, um den anderen seine Meinung über die ausgelegten Karten des Mitspielers klar zu machen und sie vielleicht auch zu überzeugen. Hier wird noch einmal deutlich, wie gut man sich unter den Mitspielern kennt.

Die Regeln sind gut erklärt und eingängig. Auch für die Kinder waren sie schnell abgespeichert und konnten umgesetzt werden. Bei den Karten handelt es sich um normale Spielkarten, die allerdings schön gestaltet sind mit lustigen Bildern von Aliens, die einen zum Schmunzeln bringen. Die Gestaltung ist übersichtlich, mit gut sichtbaren Kartenwerten. Die Spiellänge ist mit 15 Minuten passend angegeben und kann auch von Kindern gut eingehalten werden.

Durch die Ungewissheit, ob man seine Spielpartner und das Legesystem der anderen Spieler auch richtig verstanden hat, kommt eine ziemliche Spannung in das Spiel, die kontinuierlich bis zum Ende gesteigert wird, da es zum Ende immer enger wird, ob man das Ziel mit den noch verfügbaren Karten erreichen kann.

Uns ist aufgefallen, dass es sich hierbei um ein lernendes System handelt. Je besser man seine Mitspieler kennt und je öfter man das Spiel mit den gleichen Mitspielern spielt, desto besser wird man als Gruppe, weil man sich immer besser versteht. Als Familie konnten wir damit gut umgehen. Schwierig könnte es aus unserer Sicht werden, wenn keine Erwachsenen beim Spiel dabei sind und wenn sich die Kinder noch nicht so gut auf die Kommunikation untereinander einstellen können. Dafür haben wir das gesteckte Ziel der Anzahl der zu bildenden Teams je nach Anzahl der Mitspieler als sehr hoch empfunden.

Wir selber hatten zwar in unterschiedlichen Runden und Konstellationen sehr viel Spaß, können uns aber vorstellen, dass es frustrierend sein kann, da dass Ziel, um das Spiel zu gewinnen, sehr hoch gesteckt ist. Umgekehrt sinkt die Langzeit-Motivation, wenn sich eine Gruppe eingespielt hat und das Spiel dann locker gewinnt. Somit ist Silent Planet ein ideales Ab-und-zu-Spiel.

KULTFAKTOR: 7/10

Spielidee: 8/10
Ausstattung: 9/10
Spielablauf: 7/10

EURE REZENSENTIN

ANNABEL

Biologin, Zwillingsmutter, Kirchenmensch, spieleverrückt

Eine Rezension vom 24.08.2021

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Amigo Spiele
Weitere Fotos: Spielkultisten