REZENSION
SCHLAUER ALS DIE ELTERN
- Genre: Wissensspiel
- Jahr: 2022
- Verlag: Spin Master Games
- Spieler: 2 bis 6
- Alter: ab 8 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Schwierigkeitsgrad (Regeln): leicht
- Schwierigkeitsgrad (Fragen): leicht bis schwer
- Initiativlevel: 8/10
Wer weiß mehr, Klein oder Groß?
Bei diesem Quiz spielen Eltern und Kinder um einen selbst erdachten Wetteinsatz. Wer kann die Fragen der eigenen Zielgruppe besser beantworten? Finden wir es heraus ...
REGELN
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt. Die Spielfiguren gehören auf die Startfelder. Der gemeinsame Wett-Einsatz wird besprochen und auf der Tafel festgehalten: z.B. „heute Abend Geschirrspüler einräumen“ für die Kinder und „zwei Gute-Nacht-Geschichten“ für die Eltern. Nun noch die beiden Kartenstapel (gelb und blau) und die Sanduhr bereitlegen, und los geht’s. Die Kinder spielen hier gegen die Eltern.
Das Kinder-Team beginnt. Die Eltern decken die erste gelbe Quizkarte auf und lesen die Kinderfragen der Reihe nach, beginnend bei der oberen Frage, vor. Eine falsche Antwort beendet den Zug der Kinder. Eine korrekte Antwort führt zur nächsten Frage. Für jede richtige Antwort dürfen die Kinder ihre Figur ein Feld weiter setzen. Maximal drei Fragen stehen auf der Karte.
Dann lesen die Kinder den Eltern die Fragen nach dem gleichen Prinzip vor.
Zieht ein Team seine Figur auf ein „Challenge“-Feld, erfolgt eine Aktivrunde, in der eine blaue Karte gezogen und ausgeführt wird. Beide Teams spielen mit bei Aufgaben wie „Besorgt zwei gleiche Münzen und schnippt die Münze ins Tor!“. Das gewinnende Team darf zwei Felder vorrücken. Dann folgt wieder das andere Team.
Das Spiel endet, sobald das erste Team seine Spielfigur ins Ziel bringen konnte. Dieses Team gewinnt.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- Wetteinsatz ist ein guter Anreiz
- leichtes Regelwerk mit Aktiv-Teil
CONTRA
- erfordert zwingend Erwachsene und Kinder gemeinsam am Tisch
- Fragen teilweise sehr schwer für beide Seiten
MEINUNG
Schlauer als die Eltern? Moment, dieser Frage sind wir doch vor mehr als zehn Jahren schon einmal nachgegangen. Das neue Cover ist moderner und ansprechender, erinnert aber doch an die ursprüngliche Version (damals noch bei einem anderen Verlag veröffentlicht). Beim ersten Betrachten sind Unterschiede erkennbar. Der Laufweg hat sich vereinfacht, die Wetteinsatz-Tafel ist neu dazugekommen. Und auch die Aktivkarten bringen neue Aspekte ins Spiel.
Im Spiel stehen sich erneut Kinder und Eltern gegenüber, und zwar in einem Quizspiel. Die Fragen sind streng für Eltern und Kindern getrennt, jeweils eingeordnet nach theoretisch möglichem Wissensstand. Die Belohnung für den Sieg: Kinder wie Eltern geben einen Wetteinsatz zum Besten und schreiben ihn verpflichtend auf die Tafel. Auf der einen Seite Kinderwünsche, und ganz gleichberechtigt auch die Elternwünsche. Ob Wochenwünsche oder Tageswünsche ist den spielenden Parteien überlassen. Wie wäre es denn mit Pizza am Abend vs. Tischdecken?
Der Fortschritt wird über richtige Antworten generiert. Zusätzlich sind nun Aktivkarten ins Spiel gekommen, bei denen u.a. Dinge in der ganzen Wohnung zusammengesucht werden müssen. Das lockert die Spielrunde auf und erzeugt gerade bei den Kindern Spielspaß. Kurz zusammengefasst: Schlauer als die Eltern bedeutet einfaches und funktionierendes Regelwerk mit witzigem Hintergrundgedanken, der das gemeinsame Spielen fördert.
Und der Haken? Nun, erst einmal ist die Zielgruppe klar definiert. Ohne Kinder bzw. Erwachsene als Gegenspieler macht das Konzept natürlich wenig Sinn. Die nächste Krux: Die Fragen. Die haben es teilweise echt in sich und sind sehr schwer zu beantworten. Oder wer von euch weiß spontan, dass die Schauspielerin Audrey Hepburn ein Reh als Haustier besaß?! Auch bei den Kinderfragen gibt es so manche harte Nüsse, die nicht ohne weiteres gelöst werden können. Das Spielalter ist ab 8 Jahren definiert. Wenn dann bei den Kinder-Aufgaben Fragen nach Hypotenusen oder den Taschen eines Pool-Billard-Tisches auftauchen, gibt es dafür wohl wenig Garantie, dass so eine Frage ohne Probleme beantwortet werden kann. So zogen sich bei uns so manche Testrunden entsprechend in die Länge. Um das Spiel wirklich mit Kindern ab 8 Jahren spielen zu können, sollten diese bereits über aktives Allgemeinwissen verfügen, denn sonst sind Fragen nach dem Elementsymbol von Helium einfach nicht machbar.
Am besten funktioniert das Spiel nach unseren Erfahrungen, wenn mehrere Kinder unterschiedlichen Alters als Gruppe gegen die Eltern spielen. Hier macht das Gesamtkonzept echt Spaß, wenn schließlich auch darauf geachtet wird, dass die Wetteinsätze auch wirklich eingelöst werden.
Das Material ist von guter Qualität, an eine Anpassung an weniger Spieler wurde gedacht und die Anleitung beschreibt das einfache Regelwerk sicher.
Fazit: Schlauer als die Eltern ist eine interessante Wissensspiel-Variante für die ganze Familie oder für einen lustigen Urlaubsabend befreundeter Familien mit Kindern. Die Altersangabe sollte dabei allerdings so ausgelegt werden, dass die Gruppen sich dann doch besser altersmäßig etwas durchmischen, da einige Fragen nicht aus der Lebenswirklichkeit von 8-jährigen stammen, was bei so einem Spiel natürlich auch eine Gratwanderung ist, hier für alle Mitspieler passende Fragen zu finden. Sind die Kids mit den Fragen überfordert (was auch fürs Vorlesen gilt), dann kann es etwas frustrierend sein, wenn das Spiel nicht enden will. So ab 10, 12 Jahren läuft das dann deutlich besser.
KULTFAKTOR: 6/10
Spielidee: 7/10
Ausstattung: 6/10
Spielablauf: 6/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 08.02.2023
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Spin Master Games
Weitere Fotos: Spielkultisten