REZENSION
QWIXX LONGO
- Genre: Würfelspiel
- Jahr: 2021
- Verlag: NSV
- Autoren: Steffen Benndorf, Reinhard Staupe
- Grafik: Oliver Freudenreich. Sandra Freudenreich
- Spieler: 2 bis 5
- Alter: ab 8 Jahren
- Dauer: ca. 20 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Taktiklevel: 5/10
Länger = Besser?
Seit dem Jahr 2012 gibt es Qwixx nun bereits; Autoren und Verlag werden nicht müde, immer neue Varianten nachzuschieben. Diesmal hat man die Würfel getauscht, ein Bonus-Element hinzugefügt und das Spiel verlängert.
REGELN
Die Regeln folgen dem bekannten Qwixx. Heißt: Jeder Spieler erhält einen Spielzettel. Der aktive Spieler wirft die 6 (W8-)Würfel (2 weiße, 4 farbige, passend zu den 4 Farb-Reihen auf dem Spielblatt). Nun sagt er laut die Summer der weißen Würfel an. Die können nun alle Spieler, auch er selbst, auf ihrem Blatt in einer beliebigen Reihe ankreuzen, sofern sich noch kein weiteres Kreuz weiter rechts in der gewählten Reihe befindet. Der Eintrag ist nicht verpflichtend. Nur der aktive Spieler darf danach zudem einen weißen mit einem farbigen Würfel kombinieren und die Summe in der Farbreihe ankreuzen, die dem gewählten farbigen Würfel entspricht. Auch hier gilt: Die Reihen werden von links nach rechts gefüllt (mit beliebigen Lücken). Ein Eintrag ist nicht möglich, wenn sich schon ein Kreuz weiter rechts befindet. Zwei Reihen werden aufsteigend, zwei Reihen absteigend gefüllt.
Fehlwurf: Die passiven Spieler agieren stets optional. Sie können im Zug eines anderen Spielers keinen Fehlwurf erhalten. Der aktive Spieler hingegen muss mindestens einen Eintrag in seinem Spielzug durchführen (zwei weiße Würfel / Würfel-Kombination), er kann auch beide Einträge nutzen. Sollte er jedoch gar kein Kreuz machen können oder wollen, muss er einen Fehlwurf markieren, der ihm am Spielende 5 Minuspunkte einbringt.
Neu: Jeder Spieler besitzt auf seinem Blatt zwei verschiedene individuelle Glückszahlen. Zeigt die Summe der weißen Würfel diese Glückszahl an, darf der Spieler, anstatt die Würfel wie gewohnt zu nutzen, ein Kreuz auf dem bestmöglichen Feld in der Reihe machen, in der er die wenigsten Kreuze besitzt. Das bestmögliche Feld ist das erste freie Feld der Reihe bzw. das erste freie Feld nach dem zuletzt gesetzten Kreuz in dieser Reihe.
Der aktive Spieler wechselt reihum. Sobald ein Spieler - egal, ob aktiv oder passiv - in einer Farbreihe mindestens 6 Kreuze gesetzt hat, darf er später auch, bei passender Würfelsumme oder durch die Glückszahl, eines der beiden Schlossfelder der Reihe ankreuzen und die Reihe damit abschließen. Er erhält auf diese Weise ein Bonus-Kreuz. Der farbige Würfel dieser Reihe wird für alle Spieler dauerhaft aus dem Spiel genommen.
Spielende: Das Spiel endet, sobald zwei Würfel aus dem Spiel entfernt wurden oder aber ein Spieler seinen vierten Fehlwurf ankreuzt. Nun gibt es Punkte pro Reihe - je mehr Kreuze gemacht wurden, umso höher die Punktezahl. Die Minuspunkte der Fehlwürfe werden subtrahiert. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- noch höhere Punktezahlen möglich
- Glückszahlen sorgen für zusätzlichen Spannungsmoment
CONTRA
- Glückszahlen können u.U. zu Frustmomenten führen
MEINUNG
Qwixx bleibt Qwixx - so viel sei vorab schon einmal gesagt. Etliche Varianten sind mittlerweile erhältlich, Qwixx Longo kommt dem Original spielerisch dabei zunächst einmal sehr nah, was grundlegend nicht verkehrt ist, denn Qwixx ist einfach ein nettes Roll-and-Write-Spiel, das viele Fans hat.
Die offensichtliche Neuerung fällt einem bereits beim Öffnen der Schachtel auf: Statt W6- finden wir nun W8, also achtseitige Würfel in der schmalen Box. Dementsprechend hat man auch die einzelnen Zahlenreihen angepasst. Da sich die Wahrscheinlichkeiten durch die 8er-Würfel verändert haben, gibt es nun pro Reihe zwei Felder, mit denen sich eine Reihe abschließen lassen. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit mit zwei W8 z.B. eine 2 zu würfeln, natürlich geringer als bei zwei W6. Die Randfelder werden dadurch seltener erwürfelt.
Offenbar wollte man das dann auch mit den Glückszahlen ein wenig ausgleichen. Die sind auf jedem Blatt verschieden. Die sorgen aber auch für einen zusätzlichen Spannungsmoment im Stil von „Bingo“: Trifft der aktive Spieler mit seinen zwei weißen Würfeln eine vorgegebene Summe, darf der Spieler das Kreuz quasi „zum Aufholen“ nutzen. Zumindest wäre das die Therorie. In der Praxis passierte es uns durchaus, dass ein Spieler in einer Partie zum Glücksritter wurde, dessen Glückszahlen ständig fielen, während ein anderer Spieler stets in die Röhre guckte. In der nächsten Partie war das aber schon wieder anders. Nicht jeder mag diese zusätzliche Zufallskomponente, ich selber finde sie aber recht unterhaltsam bei so einem schnellen Spiel.
Nur durch neue ("größere") Würfel verändert sich das Spielgefühl von Qwixx nicht. Eine Partie kann nun aber doch ein wenig länger dauern als beim Ursprungsspiel. Ob es das nun unbedingt gebraucht hätte, muss jeder für sich entscheiden. Ich finde: Qwixx ist auch in der Longo-Version immer noch spielenswert. Wer das Original allerdings bereits besitzt, wird vom Spielgefühl keine große Änderung feststellen - wer das neue Bingo-Element reizvoll findet, kann natürlich auch hier wieder ohne Bedenken zugreifen. Für mich sind das ohne den großen spielerischen Innovationsbonus immer noch gute 7 Punkte.
KULTFAKTOR: 7/10
Spielidee: 7/10
Ausstattung: 8/10
Spielablauf: 7/10
EUER REZENSENT
INGO
Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini
Eine Rezension vom 04.11.2021
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: NSV
Weitere Fotos: Spielkultisten