REZENSION

KRAZY PIX

  • Genre: Partyspiel
  • Jahr: 2020
  • Verlag: Ravensburger
  • Autorin: Sophia Wagner / Grundidee: Dirk Baumann, Thomas Odenhoven, Matthias Schmitt
  • Spieler: 3 bis 8
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Dauer: ca. 30 - 45 Min.
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 6/10

Ohne Worte

 Nachdem wir in "Krazy Wordz" Begriffe durch verrückte Wortneuschöpfungen beschreiben mussten, sind es diemal Fragmente von Zeichnungen, die wir gekonnt zusammensetzen! 

REGELN

Wer "Krazy Wordz" kennt, kennt schon mal den Grundaufbau von "Krazy Pix". All den anderen aber werde ich ihn noch einmal kurz beschreiben. Jeder Spieler nimmt sich ein farbiges Set Zahlenkarten, deren Werte meist die Zahlen von 1 bis Spieleranzahl +1 beinhalten sollten. Dann gibt es noch die Platzkarten, die in der gleichen Zahlenfolge in der Tischmitte platziert werden. Daneben werden alle Pixelplättchen verdeckt ausgelegt und gemischt. Es gibt zwei farbige Rückseiten: Grau und hellgrau. 

Jeder Spieler nimmt sich zudem eine zu seinen Karten gehörige Legetafel. Die Siegpunkte bleiben erst mal am Rand liegen. 

Zuletzt werden nur noch die Wortkarten benötigt. Wichtiger Hinweis: Spielt mit Kindern bitte nur die Karten ohne roten Strich. Sie müssen also gegebenenfalls vorher aussortiert werden! 

Es wird ein gut gemischter, verdeckter Stapel gebildet. Von ihm teilt der Startspieler an jeden Mitspieler eine Karte aus, die aber nur derjenige, der sie erhält, ansehen darf. Dann zieht jeder Spieler aus der Tischmitte 6 hellgraue und 3 graue Chips. Mit diesen Fragmenten müssen die Spieler nun ihr Wort auf der Tafel darstellen. Dabei gilt: Fast alles ist erlaubt - alle Fragmente zu nutzen oder nur eines, sie nebeneinander zu platzieren oder auch übereinander, nur die Rückseite darf nicht genutzt werden. Wer fertig ist, dreht seine Tafel so um, dass die Mitspieler das Gebilde in seiner richtigen Ausrichtung sehen. Dann werden alle genutzten Wortkarten verdeckt an den Startspieler gegeben. Er mischt sie und fügt ggf. vorher vom Wortstapel eine weitere hinzu. Dann legt er auf jede Platzkarte genau eine Karte, sodass jedes Wort nun eine Nummer enthält.

Jetzt wird geraten. Jeder Spieler nimmt sein Handkartenset, ordnet jedem Wort eine Zahl seiner Hand zu und legt sie verdeckt vor die Tafel eines Mitspielers, von der er glaubt, dass sie passt. Punkte bringen aber nur tatsächliche Übereinstimmungen.
 
Die Zahl auf der eigenen Hand, die dem eigenen Wort entspricht, legt man zu Beginn vor sich ab. Hat jeder Mitspieler eine Karte von jedem erhalten, endet die Raterunde und es wird, beginnend beim Startspieler, aufgelöst. Meist bleibt eine Karte übrig, da ja eine Karte vom Stapel zusätzlich gezogen wurde. Sie wird einfach beiseitegelegt. 

Nun wird gewertet. Der Spieler zeigt seine Tafel und deckt, der Reihe nach, die verdeckten Karten auf. Es bietet sich an, die Mitspieler und ihre Vermutungen direkt zu nennen und erst am Ende die eigene Karte aufzulösen. Dann erhält der Spieler Punkte. Er nimmt sich für jeden korrekten Tipp einen Siegpunkt. Jeder richtige Rater erhält ebenfalls genau einen Siegpunkt.

Haben alle Spieler ihre Tafeln aufgelöst, folgt die nächste Runde mit neuen Worten - und neuen Fragmenten. Nach sechs Runden endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. 

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • das aus "Krazy Wordz" bekannte Prinzip mit neuer kreativer Beschreibform


CONTRA

  • nicht so witzig wie "Krazy Wordz"

MEINUNG

"Überraschung" war mein erstes, naja, eher späteres, aber auf jeden Fall treffendes Wort. Was sich nämlich in der größeren Verpackung verbirgt, ist ein Sequel von "Krazy Wordz", welches im Zuge dieser Neuentwicklung auch ein neues Design verpasst bekommen hat. Aber der Vergleich hinkt, denn es fehlen einem schlicht die Worte. Und das meine ich ernst. Zur Erklärung: Meine spielerischen Erfahrungen mit dem erwähnten Vorgänger-Spiel in den Testgruppen belaufen sich auf entweder völligem Unverständnis bei den Mitspielern oder aber der Erkenntnis eines genialen Spiels. Dabei ist der Mechanismus ebenso einfach wie durchdacht: Ziehe Buchstaben – bilde scheinbar sinnlose Worte, die aber irgendwie zum gezogenen Wort passen – und schau, ob's erkannt wird. Dabei ist die Wertung gut durchdacht und ermöglicht es jedem Spieler, tatsächlich zu gewinnen. Und nun kommt "Krazy Pix" - das bietet die absolut gleiche Spielmechanik, aber mit Bildfragmenten. Und nun heißt es: Ziehe Bildfragmente (Bögen, Gerade, Punkte, Farben usw.) - bilde daraus Motive, die zum gezogenen Wort passen – und schau, ob's erkannt wird.
 
Okay, erste Testrunde: Die Karten wurden gerade ausgeteilt und das Material gezogen (gerade neun Fragmente) und schon ertönt die bereits aus "Krazy Wordz" bekannte Geräuschkulisse: "Och nööö ... Wie soll ich denn daraus was machen? .... Neee!" - Am Ende folgt die Faszination: Doch, es geht - mal besser, mal schlechter, aber es geht tatsächlich. Es darf nebeneinander und übereinander gelegt werden. Es gilt, die Striche und Minimotive so anzuordnen, dass sie gemeinsam Sinn ergeben. Bloß gut, denke ich mir, dass auch die Auswahl der Worte auf die Mitspieleranzahl plus 1. beschränkt ist! Deduktion hilft auf jeden Fall dabei, schon mal verschiedenes Motive auszuschließen. Am Ende gibt es Punkte für jeden Treffer. Aber okay, die Art der Wertung ist ja auch schon bekannt.

Während es am Material nichts zu meckern gibt, gibt es allerdings einen klaren Hinweis, der recht schlicht in der Anleitung versteckt ist. Es geht um die Ansage, die Karten mit der roten Linie vor dem Spiel mit Kindern auszusortieren. Hier also nochmal fett geschrieben: Die roten Karten bloß nicht mit Kindern verwenden!!!! Bitte, liebe Redaktion, für das nächste Mal muss ein solcher Hinweis gleich am Anfang und fett geschrieben in der Anleitung stehen! Warum ich so darauf herumreite? Erfahrung! Der Hinweis wurde in der ersten Runde schlicht überlesen. Autsch. "Krazy Pix" ist quasi die alte gelbe UND lila Edition von "Krazy Wordz" in einem, sprich, die Unterscheidung zwischen "Karten ab 18. Jahren" und denen für die Familie wird nun nur noch durch einen roten Strich gezogen. Und glaubt mir, die Karten wollt ihr echt nicht mit Kindern spielen, es sei denn, ihr liebt Erklärungsnöte ...
 
Fazit: "Krazy Pix" ist für alle Spieler super geeignet, die gern um die Ecke denken, die aus Fragmenten Bilder machen und in der Gruppe gemeinsam Spaß haben wollen. Nicht ganz so genial wie der Vorgänger, aber immer noch sehr witzig!  

KULTFAKTOR: 8/10

Spielidee: 8/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 8/10

EURE REZENSENTIN

GABI

Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester

Eine Rezension vom 07.11.2020

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Ravensburger
Weitere Fotos: Spielkultisten