REZENSION

KRAQUA

  • Genre: Kinder-/ Familienspiel
  • Jahr: 2021
  • Verlag: moses. Verlag
  • Autoren: Michael Kallauch, Jan Meyberg
  • Illustration: Folko Streese, Kreativbunker 
  • Spieler: 2 bis 4 
  • Alter: ab 8 Jahren
  • Dauer: ca. 30 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Taktiklevel: 7/10

Gemeinsam gegen die Tentakel

 Rettet gemeinsam den Schatz, aber seid vorsichtig und gebt aufeinander acht, sonst stiehlt euch der Krake eure Beute!

REGELN

Das Spiel besteht aus einem faltbaren Spielplan. Im Verlauf des Spiels wird erst der endgültige Weg und das Ziel sichtbar. Zu Beginn ist die linke Seite des Spielplans eingeklappt und die rechte Seite offen. 


Die Fische bekommen je einen Hut und werden auf das Startfeld gestellt. Gemeinsam wird sich für ein Versteck entschieden; dieses wird in die Mitte des Plans gelegt. Ein weiteres Versteck wird, umgedreht als Schatztruhe, ebenfalls auf den Plan gelegt. Die restlichen Verstecke kommen aus dem Spiel. Jeder Spieler sucht sich nun noch einen Tierchip aus und erhält damit eine Sonderfähigkeit. Die 16 Edelsteine werden auf die Schatztruhe gelegt. Die Tore werden verdeckt gemischt und ein Tor wird offen auf das vorgesehene Feld gelegt. Muscheln kommen als Vorrat neben den Spielplan. Je nach Schwierigkeitsgrad bekommen die Spieler eine entsprechende Anzahl an Muscheln aus dem Vorrat. Die Riff-Plättchen werden ebenfalls gemischt. Jeder Spieler erhält zwei, die restlichen bilden den Nachziehstapel.


Der Spielplan ist in verschiedene Abschnitte aufgeteilt und durch die Tore markiert. Haben alle Fische das jeweilige nächste Tor passiert, wird aufgeklappt. Die Tore geben an, in welcher Reihenfolge die Fische durch die Tore müssen. Entscheidend ist hierbei die Größe, die Farbe oder die Hut-Art.


Nun kann das Spiel starten. Es wird über mehrere Runden gespielt. Es gibt keine feste Spielerreihenfolge, aber jeder Spieler ist nur einmal pro Runde am Zug. Macht ein Spieler einen Zug, so legt er eines seiner beiden Riff-Plättchen auf den Spielplan. Dieses Plättchen gibt an, wie weit ein Fisch gezogen werden darf. Welchen Fisch der Spieler nimmt, entscheidet er selbst - oder er spricht sich mit seinen Mitspielern ab. Nachdem der Fisch gezogen wurde, muss noch geschaut werden, ob es einen oder mehrere Fische gibt, die sich jetzt ungeschützt im Riff aufhalten. Ist dem so, kommt Kraqua zum Einsatz und klaut einen Edelstein. Die Spieler sollten also versuchen, so wenig ungeschützte Situationen mit den Fischen hervorzurufen wie möglich. 


War jeder Spieler einmal am Zug, endet die Runde. Nun zieht jeder ein neues Riff-Plättchen nach und eine neue Runde startet.


Für das Spielende gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gewonnen haben die Spieler , wenn die Fische im Ziel sind und alle notwendigen Edelsteine sich noch auf der Schatztruhe befinden oder bereits im Versteck liegen. Ein „Fast-gewonnen“ gibt es, wenn es die Fische geschafft haben, aber Edelsteine fehlen. Wenn die Fische es nicht ins Ziel schaffen, so wurde das Spiel verloren.


Jetzt gibt es aber noch die eine oder andere Besonderheit in dem Spiel. Manche Felder lösen eine Sonderaktion aus. Durch diese Sonderfelder erhält man entweder weitere Muscheln, Edelsteine werden ins Versteck gebracht, oder aber Edelsteine können aus der Höhle von Kraqua zurückgeholt werden. Für die beiden letzten Aktionen müssen Muscheln eingesetzt werden, wenn die Aktion ausgeführt werden soll.


Zudem haben die Spieler auch noch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten. Die eigene Fähigkeit kann von dem entsprechenden Spieler jede Runde eingesetzt werden, wenn er seinen Zug macht. Durch die Fähigkeiten kann mit etwas Glück der Raub eines Edelsteines von Kraqua verhindert werden, zumindest in dem Sinne, dass kein relevanter Edelstein geklaut wird. Beim Einsatz einer Muschel hat der Spieler die Möglichkeit, die Aktion auszuführen, ohne dass eine Muschel dafür abgegeben werden muss. Es ist auch möglich, dass durch eine Fähigkeit ausgesucht werden kann, welche Seite des Riff-Plättchen genutzt wird. Die vierte Fähigkeit ermöglicht einen Zug zu einem beliebigen freien Tierfeld – die Fähigkeit kostet aber eine Muschel. Die Fähigkeiten erleichtern also den Spielern, dass sie ihre Fische bis zum Ziel bekommen und alle notwendigen Edelsteine sammeln.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • Kind- bzw. familiengerechtes Design
  • stabiles Spielmaterial
  • einfache Regeln und simple Handhabung
  • verschiedene Schwierigkeitsstufen


CONTRA

  • kleine Frustmomente möglich

MEINUNG

Kraqua ist ein wirklich interessantes kleines Familienspiel. Es ist sehr schnell auf- bzw. vorbereitet. Das farbenfrohe Design lässt Kinderherzen höher schlagen. Für manchen Erwachsenen kann es vielleicht etwas zu viel wirken, aber ein Riff ist ja bekanntlich eher bunt und farbenfroh, und Kinder sind hier definitiv die Hauptzielgruppe, wenn auch Ältere gern mitspielen werden. 


Der Ablauf und die Regeln sind schnell erklärt. Die Altersangabe „ab 8 Jahren“ ist, denke ich, gut gewählt. Natürlich können auch jüngere Kinder mitspielen, brauchen dann aber sicherlich die ein oder andere taktische Hilfe, sonst kann das Spiel schnell zur Frustration führen, wenn die ganzen Edelsteine von dem Kraken geklaut werden. Es gibt aber trotzdem keine Garantie, immer zu gewinnen. Ich finde es wichtig, dass Kinder auch lernen, mit Misserfolgen umzugehen. Dann einfach noch eine neue Runde hinterher - und dann klappt es vielleicht. 


Sehr schön finde ich, wenn gerade Familien- und Kinderspiele kooperativ gespielt werden. Bei diesem Spiel geht es wirklich darum, gemeinsam ans Ziel zu kommen - um gemeinsames Überlegen, welcher Zug jetzt wie Sinn macht. Das fordert ein gewisses Maß an Vorausdenken und Taktik. 


In unserer Familie ist das Spiel wirklich gut angekommen. Allein auch die Tatsache, dass sich der Spielplan verändert, hat großen Anklang gefunden. Mir gefällt das Gesamtkonzept; es macht Spaß zu sehen, wie die Kinder selber überlegen, welcher Zug oder welche Reihenfolge sinnvoll erscheint. Durch die verschiedenen Tore wird ein immer wieder neuer Ablauf generiert. Jedes Spiel ist somit auf eine gewisse Art und Weise anders und macht auch noch nach der fünften Partie Spaß. Für Familien mit Kindern auf jeden Fall eine Empfehlung meinerseits – 8 Kultpunkte! 

KULTFAKTOR: 8/10

Spielidee: 8/10
Ausstattung: 9/10
Spielablauf: 7/10

EURE REZENSENTIN

DORO

Spielerin, Rätselfan, Familienmensch

Eine Rezension vom 29.10.2021

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: moses. Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten