REZENSION
KINGS & CREATURES
- Genre: Kartenspiel
- Jahr: 2021
- Verlag: Zoch Verlag
- Autor: Nicko Böhnke
- Grafik: Stephan Lorenz
- Spieler: 2 bis 6
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Taktiklevel: 6/10
Sammeln fürs Königreich
Am Ende geht es immer um den Ruhm, könnte man meinen, denn es wird gesammelt, was die Könige wollen. Wer nach fünf Runden die meisten Punkte erobern konnte, gewinnt.
REGELN
Vor dem Spiel werden zunächst die Karten sortiert. Jeder nimmt sich eine Schloss-Karte, die er vor sich platziert. Man sollte ein wenig Platz vor sich haben, da die Karten nach und nach nebeneinander ausgelegt werden. Die restlichen Karten (Kreaturen) werden an die Spielerzahl angepasst. Und dann gibt es noch je 3 Legendenkarten (Aufträge) pro Spieler. Legenden und Kreaturen werden zusammen gemischt und auf fünf gleichmäßige Stapel verteilt. Die fünf Stapel stehen für die fünf Runden. In jeder Runde wird genau ein Stapel durchgespielt.
Achtung! Gespielt wird nicht in Sitzreihenfolge, sondern in Reihenfolge der letzten sichtbaren Zahlenkarte jedes Spielers. Die Schlösser tragen generell die niedrigsten Zahlen. Die Karten zeigen zudem unterschiedliche Rahmenfarben, die die Kreaturen in Gruppen zusammenfassen. Auf diese Gruppen nehmen Könige und Legenden Bezug.
Vor einer Runde wird jeweils ein Kartenstapel genommen und so viele Karten offen in eine Reihe gelegt, wie Personen mitspielen. An der Reihe ist, wie eben schon erwähnt, immer der Spieler, dessen letzte sichtbare Kartenzahl die kleinste in der Runde ist.
Der jeweils aktiv Spielende wählt aus der offenen Auslage genau eine Karte aus, die am eigenen Schloss angelegt wird, vorerst etwas versetzt erhöht, damit die aktuelle Runde erkennbar bleibt. Gilt auch diese Karte als kleinste Zahl, darf der Spieler weitermachen. Sobald die letzte gezogene und gelegte Karte nicht mehr die kleinste Zahl zeigt, folgt der nächste Spieler.
Am Schloss werden also Karten gesammelt. Und welche Karten machen Sinn?
- Es gibt Schätze (gelber Rand). Für sie gibt es Siegpunkte anhand der sichtbaren Zahl.
- Es gibt Fabelwesen (grüner Rand). Jedes Fabelwesen bringt so viele Punkte, wie verschiedene Fabelwesen gesammelt werden konnten, max. 6 Arten.
- Es gibt Könige (blauer Rand), deren Flaggenfarbe die zu sammelnde Kartenfarbe zeigt. Hier gibt es Punkte für Mehrheiten im Vergleich zu den Sitznachbarn.
- Es gibt Legenden (lilafarbener Rand). Für Legenden erhält man die aufgedruckten Punkte, wenn man die in den Kästchen angegeben Karten in der entsprechenden Zahl sammeln konnte.
- Nur die Heldenkarten (roter Rand) werden direkt nach Rundenabschluss gewertet. Auch hier werden die Nachbarschaften (rechts und links einzeln) bewertet. Die Mehrheit gewinnt und erhält Siegpunkte in der Höhe der Rundenzahl. Auf dem beiliegenden Block können diese Punkte nach Rundenende gleich eingetragen werden.
Das Spiel wird fortlaufend fünf Runden lang gespielt. Am Rundenende werden alle gesammelten Karten auf die Ebene des eigenen Schlosses geschoben, und die erste Karte der neuen Runde wird wieder etwas versetzt erhöht platziert.
Nach Ablauf der fünften Runde endet das Spiel. Alle vor den Spielern liegenden Karten werden gewertet. Die Heldensiege werden hinzu addiert. Wer dann die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt.
GALERIE
Anklicken / Antippen für Komplettansicht
CHECKPOINT
PRO
- leicht zu lernendes Sammelspiel
- Ermittlung der Spielerreihenfolge mit nettem Kniff
- schön illustriert
CONTRA
- mitunter auch mal längere Wartezeiten (je nach Spielerzahl)
MEINUNG
Und wieder ein Sammelspiel. Was von der Optik her fast schon als Kinderspiel daherkommt, benötigt vom Spielverständnis dann doch schon zumindest etwas Spielerfahrung. Die Altersangabe "ab 10 Jahren" trifft es recht gut.
Wir befinden uns in einer kleinen Welt voller Könige, Helden, Kreaturen und Legenden. Wir nehmen uns aus der Auslage gezielt Karten, die uns zukünftige Belohnungen versprechen. Doch ist nicht sicher, ob unser angedachter Plan dann schließlich auch mit den dafür benötigten Karten gefüllt werden kann. Notfalls eben doch die Pläne ändern? Und wenn, mit welcher Karte?
Die Idee, über eine Zahl auf einer Karte die Reihenfolge zu bestimmen, ist interessant und braucht am Anfang ein wenig Eingewöhnung. Außerdem kann sie, bei ungünstiger Kartenverteilung auch durchaus längere Wartezeiten verursachen. Daher sehe ich drei bis vier Spieler als optimale Spielerzahl.
Nun spielt auch das Glück mit. Man sollte das Spiel also aus taktischer Sicht nicht zu ernst nehmen. Vor allem unsere Familien-Spielgruppen hatten mit Kings & Creatures eine schöne Spielzeit – kein überfordernder Anspruch, dank der liebevollen Illustrationen ansprechend und zum Spielen einladend, und aufgrund der insgesamt kurzen Rundenzeit auch bestens geeignet für eine Revanche.
Als nettes Kartensammelspiel für die genannte Zielgruppe ist Kings & Creatures sicher eine Empfehlung wert.
KULTFAKTOR: 7/10
Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 7/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 03.11.2022
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Zoch Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten