REZENSION
K3
- Genre: Denk-/ Taktikspiel
- Jahr: 2021
- Verlag: Helvetiq
- Autor: Philippe Proux
- Grafik: unbekannt
- Spieler: 2 bis 4
- Alter: ab 8 Jahren
- Dauer: ca. 15 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 6/10
Plan den Aufstieg, plane dein Glück!
In diesem abstrakten Taktikspiel möchte jeder von euch – als Einzelspieler oder im Team – den Gipfel des berühmten Berges K3 erklimmen. Um alle eigenen Spielsteine nach oben zu bringen, ist eine gute Voraussicht gefragt!
REGELN
Gespielt werden kann mit zwei bis vier Spielern. Im Spiel enthalten sind 45 Spielsteine in fünf Farben, die in einem Beutel platziert werden, dazu sechs hölzerne Steine und vier weiße. Um das Spiel vorzubereiten, wird die Anzahl der Steine anhand der Spielerzahl limitiert:
2 Spieler: 2 weiße, 2 hölzerne und 17 farbige Steine aus dem Beutel (Basiscampzahl: 6)
3 Spieler: 1 weißer Stein, 2 hölzerne und 12 farbige Steine (Basiscampzahl 5)
4 Spieler: 1 weißer Stein, 1 hölzerner und 9 farbige Steine (Basiscampzahl 4)
Jeder muss mindestens vier Farben in seinen eigenen Steinen besitzen. Jeder spielt vom eigenen Basiscamp aus, d.h. einer eigenen Pyramide aus. Die Basiscampzahl besagt dabei, wie viele Steine als Fundament der eigenen Pyramide verwendet wird. Die Spieler dürfen selbst bestimmen, in welcher Reihenfolge sie die gezogenen Steine in ihre Pyramide einfügen.
Die letzten Steine im Beutel sind für die Grundmauer des K3 gedacht (9 Steine). Sie werden nach und nach aus dem Beutel gezogen und als Reihe aneinandergelegt.
Wer an der Reihe ist, muss einen frei liegenden Stein der eigenen Pyramide (Basiscamp) nehmen und diesen passend auf dem K3 platzieren. Passend bedeutet, dass der zu setzende Stein auf mindestens einem gleichfarbigen Stein oder einem hölzernen Stein (Joker) des K3 abgelegt werden muss. Aber Achtung: Wer seinen Stein auf zwei gleichfarbigen Steinen (z.B. gelb auf zwei gelben) setzen muss, erhält eine Strafe. Genauer gesagt darf der Spieler nach ihm einen freien Stein aus dem Basiscamp des zu bestrafenden Spielers nehmen und neben die eigene Pyramide stellen. Der Stein bleibt frei zugänglich und kann regulär gespielt werden.
Reihum setzen die Spieler immer genau einen Stein aus ihrer Pyramide auf den K3. Kann ein Spieler keinen Stein setzen, kann er einen weißen Stein setzen, um einmal zu passen. Kann ein Spieler nicht mehr setzen und er besitzt keinen weißen Stein mehr, scheidet er aus. Sobald nur noch ein Spieler im Spiel ist, gewinnt dieser Spieler sofort.
Das Spiel kann auch kooperativ gespielt werden. Dann ist es das Ziel, gemeinsam den K3 bis zum obersten Stein zu errichten, ohne dass auch nur ein Spieler unterwegs blockiert wird.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- leicht erlernbar
- abstraktes Taktikspiel
- ideal als Duellspiel
CONTRA
- je höher die Spielerzahl, umso weniger planbar
MEINUNG
Die passend würfelförmige Verpackung gibt schon mal einen entscheidenden Hinweis auf den Inhalt. Drinnen befinden sich farbige Holzwürfel, die gezielt so übereinandergestapelt werden, dass sie eine Pyramide - nein, falsch, den K3 – bilden.
Begonnen wird dabei im Basiscamp, einer eigenen kleineren (nun, nennen wir sie trotzdem) Pyramide. Sie wird zunächst aus dem eigenen gezogenen Würfelbestand errichtet und nach und nach abgebaut, um den K3 nach und nach in die Höhe zu treiben. Ziel dabei ist es, selbst möglichst lang im Spiel zu bleiben. Schafft es ein Spieler, einen anderen Spieler zu zwingen, einen eigenen Würfel auf zwei gleichfarbige Würfel zu setzen, muss dieser zur Strafe einen Würfel abgeben. Weniger Würfel heißt, weniger lang setzen zu können …
Das Verständnis des Spieles ist nicht schwer. Im Duell kann eine Runde durchaus nur 10 Minuten dauern, was eine Folgerunde durchaus erstrebenswert macht. Insgesamt erscheint das Duellspiel sogar am interessantesten. Das gezielte Ausbremsen des anderen gefällt, zumal ich die Würfel meines Basiscamps ja gezielt aufstelle und so ein wenig mitbestimme, wie der K3 sich entwickelt.
Für gute logische Spieler ist die kooperative Variante rasch abgewählt, da bei sinnvoller Absprache die Steine gezielt gesetzt werden können. Nur wenn alle Spieler bis zum Ende im Spiel bleiben, können sie gewinnen. Hat man keine Denker dabei, kann man das Spiel auch aus dem Bauch spielen. Dann zeigt sich das Spiel eher seicht mit nur leichtem Stänkergefühl, was Wenigspielern durchaus gefällt. Spielen echte Denker mit, kann sich die Downtime gerade auch bei vier Spielern erhöhen. Das kann in ungünstiger Gruppenkonstellation das Spielgefühl etwas stören.
In den Testgruppen kam das Spiel als kleiner Einstieg oder als Absacker gut an, wobei vor allem die Duellspieler (gute 7 Kultpunkte) angesprochen wurden. Hier hat man am meisten Einfluss auf die Entwicklung des Berges und somit auch besser die Möglichkeit, den Gegenspieler gezielt in Schwierigkeiten zu bringen. Je mehr Spieler teilnehmen, desto geringer wird die tatsächliche Einflussnahme (bis zu 6 Kultpunkte).
Fazit: K3 ist ein abstraktes taktisches Bauspiel, bei dem die Planung zum Erreichen des Zieles gehört. Doch nur, wer die Mitspieler ein wenig ärgert, wird auch gewinnen.
KULTFAKTOR: 6-7/10
Spielidee: 7/10
Ausstattung: 6/10
Spielablauf: 7/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 13.01.2022
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Helvetiq
Weitere Fotos: Spielkultisten