REZENSION

HIPP HOPP HIPPO

  • Genre: Kinderspiel
  • Jahr: 2020
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autoren: Anna Oppolzer, Stefan Kloß
  • Grafik: unbekannt
  • Spieler: 2 bis 4
  • Alter: ab 5 Jahren
  • Dauer: ca. 15 Min.
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 5/10

Die Affen rasen durch den Wald ...

... ach nein, hier stehen sie am Fluss und haben auf der anderen Seite die Bananenkisten entdeckt. Hmm, lecker Bananen! Jeder hat nun seine eigene Affenfamilie, die er über den Fluss bringen will. Nur gut, dass die Nilpferde so ruhig im Wasser treiben. Nur ab und zu senken sie ihre schweren Körper teilweise ins Wasser ab. Bloß nicht abrutschen, heißt da die Devise. Mit ein bisschen Würfelglück und kleinen taktischen Entscheidungen kann man gewinnen!

REGELN

Zunächst einmal muss der Spielplan eingerichtet werden. Dazu werden die Nilpferde in den Spielplan eingeschoben, den Kopf immer in Richtung Bananenkisten. Dann werden die 16 Bananenkisten verdeckt gemischt und auf den entsprechenden Feldern des Spielplans ausgelegt. Nun nimmt sich jeder noch eine Affenfamilie und das Spiel kann beginnen. 


Der Startspieler nimmt sich die beiden Würfel und wirft zunächst den Zahlenwürfel. Dann wählt er einen eigenen Affen und bewegt ihn um die entsprechende Zahl vorwärts. Dabei wird immer nur auf die Felder gesetzt, die nicht im Wasser liegen. Von anderen Affen besetzte Felder werden zudem nicht mitgezählt. So kann man schon mal schnell vorwärtskommen. 


Als nächstes wird die zweite Aktion des Spielers eingeleitet. Sie besteht darin, dass überzählige Nilpferd in eine Reihe einzuschieben und das aktuell dort befindliche Nilpferd zu verschieben. Damit ändern sich gelegentlich die im Wasser liegenden Felder, und die vorher sicher stehenden Affen versinken im Fluss. Sie müssen dann ans Startufer zurück, können ihren Weg dort aber später wieder neu beginnen. Der Spieler wirft dann noch den Farbwürfel. Die Farbe bestimmt das Feld, in das das Nilpferd eingeschoben werden muss. Ein Nilpferd auf dem Würfel lässt dem Spieler eine freie Auswahl. Die ins Wasser gefallenen Affen werden sofort zurück an den Strand gestellt. Als Trost dürfen Ihre Besitzer sich eine Bananenkiste anschauen. Wie viele Bananen sind wohl drin? Lohnt sich die Kiste überhaupt? Von einer bis fünf Bananen können darin versteckt sein.


Dann folgt der nächste Spieler mit dem Zahlenwürfel. Es ist möglich, dass nach und nach mehrere Affen eines Spielers auf dem Weg stehen.


Sobald der Affe eines Spielers den Bananenstrand erreicht hat, darf er sich sofort eine beliebige Kiste nehmen. Der erfolgreiche Affe kommt aus dem Spiel. Die Affenmama darf sich sogar zwei Kisten nehmen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler seinen letzten Affen zum Bananenstrand gebracht hat. Alle Spieler zählen den Inhalt ihrer Bananenkisten. Der Spieler mit den meisten Bananen gewinnt.

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • überraschend spanend umgesetztes Laufspiel für Kinder


CONTRA

  • Spielplan wirkt auf den ersten Blick weniger ansprechend

MEINUNG

Überraschend spannend für ein Kinderspiel, so empfinde ich "Hipp Hopp Hippo". Aber ich fange von vorne an. Die ersten Bilder vom Material hinten auf der Verpackung waren in meinen Augen zunächst, naja, "eher nett". Der Schachtelaufdruck ist kindgerecht und niedlich. Der stabile mehrschichtige Spielplan ist gut durchdacht samt seiner Sicherheitseinschübe, die auch auf langer Sicht Haltbarkeit versprechen, zumindest bei sachgemäßem Umgang. Hat man die Einschübe entfernt, können problemlos die Nilpferdkarten eingeschoben werden. Eine sauber funktionierende Mechanik, die gefällt. 

Von den kleinen Miniatur-Affen in den verschiedenen Farben findet vor allem die Mama mit ihrem Baby Anklang, zumal die ja auch mehr Bananen-Punkte bringt. An der Stelle ein Hoch auf alle Mamas und Papas, die in diesen verrückten Zeiten mit ihren Kindern Zeit verbringen, mit ihnen Brettspiele spielen und sie nicht den ganzen Tag unkontrolliert vor dem Fernseher lassen. Diese Eltern investieren nach der Arbeit noch zusätzlich wertvolle Zeit in ihre Kinder; Zeit, die jetzt hart erkämpft ist, aber letztlich für die Zukunft so wesentlich ist. 

Doch zurück zum Spiel. Einmal aufgebaut wird das eigentlich kurze Laufspiel erkennbar. Die Lauffelder sind rasch überblickbar und mit der etwas aufgesetzt wirkenden, aber liebevoll dargestellten Geschichte gut erklärbar. Drüben sind Bananenkisten, deren Inhalt es zu entdecken gilt. Die Affen stehen auf der anderen Seite. Im Fluss stehen die Nilpferde als lebende und sich bewegende Brücke. Langsam heben und senken sie Kopf, Rücken und Po… upps, und schon landet ein Affe im Wasser. Schadenfreude kommt bei den Gegenspielern auf. Auch die kleinen Spieler verstehen diesen Effekt schnell, selbst Vierjährige. Gut ist da der Trost für den Zurückschwimmenden: Er darf heimlich unter eine Bananenkiste schauen. Wie viele Bananen sind drin? Eine, zwei oder gar fünf? 

Schafft ein Affe den Weg hinüber, darf er sich dann eine verdeckte Kiste nehmen. Gut, wenn man dann weiß, was sie wert ist. Die taktischen Gedanken lernen die Kinder zu überblicken, wenn auch der Spaß im unsicheren Weg über den Fluss liegt. Das Spiel weiß tatsächlich eine Familie mit Kindern unterschiedlichen Alters am Tisch zu verbinden, allerdings erst, wenn die Spieler die erste Runde durchfochten haben. Dann merken alle den Vorzug, die Nilpferde bewusst zu wählen. Klar schränkt der Würfel das etwas ein, aber ein geworfenes Nilpferd lässt freie Wahl, wo ich eine Karte einschiebe, vorzugsweise aber bei den Anderen ... Jedes Einschieben verursacht eine gewisse Spannung. Wird ein Affe baden gehen? Und wessen Affe? 

Fazit: "Hipp Hopp Hippo" ist ein überraschend schönes und erfrischend freches, aber ruhig spielbares Kinderspiel für die ganze Familie mit Kindern ab 5 Jahren, das auch schon etwas jüngere und erfahrene kleine Spieler problemlos mitspielen können.

KULTFAKTOR: 8/10

Spielidee: 7/10
Ausstattung: 7-8/10
Spielablauf: 8/10

EURE REZENSENTIN

GABI

Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester

Eine Rezension vom 04.02.2021

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Schmidt Spiele
Weitere Fotos: Spielkultisten