REZENSION
GROßSTADTDSCHUNGEL
- Genre: Würfel-/ Memospiel
- Jahr: 2022
- Verlag: Gmeiner Verlag
- Autor: Reiner Knizia
- Spieler: 2 bis 4
- Alter: ab 12 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 5/10
Merk dir, was du nicht siehst!
Wir befinden uns in einer Großstadt, in der fünf wertvolle Gemälde gestohlen wurden. Werden wir herausfinden, an welchen Orten die Verbrecher das Diebesgut versteckt haben?
REGELN
Die Karte „Einsatzzentrale“ wird in der Tischmitte platziert. Es gibt 25 Ortskarten. Fünf davon werden verdeckt entfernt. Die restlichen Ortskarten werden als verdeckter Stapel bereit gelegt. Vier Karten werden vom Stapel gezogen und als offene Auslage gut erreichbar für die Spieler in die Tischmitte gelegt. Dazu gehören dann auch: Würfel, Marker, die Suspendierungsmarke und Siegpunkte.
Wer an der Reihe ist, wirft alle vier Würfel und hat daraufhin folgende Möglichkeiten:
- Einzelne Würfel auf beliebige Ortskarten legen, auf das jeweilig zugehörige Symbolfeld.
- Beliebig viele geworfene Polizeimarken (Schild-Symbole) auf die Einsatzzentrale legen.
- Beliebig viele Würfel neu würfeln.
Nach maximal zweimaligem Würfeln (und Platzieren) endet der Spielzug. Hat der Spieler zu diesem Zeitpunkt nicht mindestens zwei Würfel auf Ortskarten platziert, muss er die Suspendierungsmarke vor sich auslegen. Er darf nun in seinem nächsten Zug keine Schilde mehr auf die Einsatzzentrale legen.
Nun folgt die Auswertung der platzierten Würfel:
- Liegen mindestens zwei Polizeimarken auf der Einsatzzentrale, kann entweder jede Marke 1 zu 1 gegen Siegpunkte eingetauscht werden oder eine Marke als Joker für ein beliebiges Ortskartensymbol genutzt werden (dafür gibt es aber keine Siegpunkte mehr, falls der Wert von zwei Marken unterschritten wird).
- Alle Würfel auf Ortskarten werden einzeln entfernt und gegen schwarze Marker eingetauscht.
- Werden beim Eintauschen der Würfel alle Felder einer Ortskarte mit schwarzen Scheiben ausgefüllt, gilt diese Ortskarte als gesichert. Sie wird vor dem Spieler verdeckt abgelegt. Achtung: Die Spieler müssen sich die gesammelten Ortskarten merken.
Nach der Auswertung werden alle Würfel weitergegeben, und die fehlenden Ortskarten werden durch neue ersetzt. Dann ist der nächste Spieler dran.
Das Spiel endet, sobald alle Ortskarten gesichert wurden. Dann folgt die Wertung in zwei Teilen:
1. Teambesprechung
Jeder Spieler erhält eine Übersichtskarte und fünf schwarze Marker. Diese werden nun jeweils für sich auf die verschiedenen Orte platziert, von denen der Spieler denkt, dass sie NICHT im Spiel waren. Haben alle ihre Marker platziert, wird mit den fünf vorher aus dem Spiel genommenen Ortskarten verglichen:
- Haben mehrere Spieler einen Ort richtig erkannt, erhalten diese Spieler jeweils 2 Siegpunkte.
- Hat nur ein einziger den Ort richtig erkannt, erhält er sogar 4 Siegpunkte.
2. Gesamtwertung
Nun zählt jeder Spieler seine Siegpunkte und addiert sie: Gesammelte Siegpunkte und Siegpunkte auf den Ortskarten.
Wer nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- rasch erlernbar
- schönes Material
- hoher Memo-Anspruch
CONTRA
- wenig tatsächliche Spieltiefe
MEINUNG
Ah, ein neues Krimispiel? Und ganz nach dem Motto „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ werde ich rasch neugierig. Gmeiner, als Verlag für bereits viele Spiele im Krimi-Setting bekannt, mit immer ansprechender Qualität, lädt also dieses Mal zu einer Würfelrunde ein. Krimi und Würfel, wie passt das zusammen?
Um es vereinfacht zu sagen: Es liegen verschiedene Orte aus. Diese Orte werden eingesammelt, wenn deren Symbole nach und nach erwürfelt wurden. Dann verschwinden sie im privaten Archiv eines teilnehmenden Ermittlers. Das Gemeine ist, das alle Orte, bis auf die fünf am Anfang versteckten, auf jeden Fall im Spiel erscheinen. Sie bringen bei Erfüllung Siegpunkte.
Ich würfle also und entscheide mich für den passenden Ort und achte darauf, den anderen Spielern nicht zu viele Vorteile zu schenken, denn jede Vorlage kann dann auch von den Mitspielern in Punkte verwandelt werden. Polizeimarken kann ich in der Einsatzzentrale direkt in Siegpunkte verwandeln. Welche Symbole würfle ich erneut? Mindestens zwei Würfel müssen auf die ausliegenden Ortskarten, sonst werde ich für eine Runde teilweise gesperrt. Nein, schwer ist das Spiel nicht.
Erst am Ende zeigt sich, dass es noch eine Möglichkeit auf Siegpunkte gibt, die es ein wenig in sich hat. Denn nun müssen alle Spieler auf ihrer Tippkarte markieren, welche fünf Orte sie unter den verdeckten vom Anfang vermuten. Wer hier gut aufgepasst hat, kann dann den Sieg doch noch für sich erobern.
In meinen Gruppen kam das Spiel eher bei den unerfahreneren Spielern an oder auch bei Teens. Die Überraschung am Ende der ersten Partie über die Ortssuche am Ende endete oft in einem Ausspruch wie: „Was, wir sollten uns die Orte alle merken? Das geht doch gar nicht!“ Einzig die Frage, ob am Ende wenigstens die eigenen erworbenen Karten noch zu Rate gezogen werden können, blieb offen. Aber mal ehrlich - auf die sechs Orte von insgesamt 25 kommt es dann auch nicht mehr an …
Fazit: Großstadtdschungel ist ein einfaches Würfelspiel, das sich besonders für Wenig- und Gelegenheitsspieler eignet. Das Krimi-Thema rückt dabei spielerisch in den Hintergrund und ist einzig als Karten-Setting präsent, wenn am Anfang einfach gewürfelt und zugeordnet wird und am Ende das bessere Gedächtnis vielleicht sogar den Sieg hervorbringen kann. Die Altersangabe wirkt mit 12 Jahren eher den Texten auf der Karten geschuldet. Mit einem anderen Thema würde das auch schon mit Kindern im Grundschulalter funktionieren.
KULTFAKTOR: 6/10
Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 6/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 30.08.2023
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Gmeiner Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten