REZENSION

GO5

  • Genre: Kartenspiel
  • Jahr: 2019
  • Verlag: NSV
  • Autor: Armin Mumper
  • Spieler: 2 bis 4
  • Alter: ab 6 Jahren
  • Dauer: ca. 20 Min.
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Taktiklevel: 3/10

Altbekanntes in neuen Mustern

Bei diesem Kartenspiel müssen Farben und Muster ins Sets gebracht werden. Solche Kombinationen werden dann Rommé-artig ausgespielt.

REGELN

In der Schachtel befinden sich 55 Spielkarten. Neben 3 Joker- und 3 Stopp-Karten haben wir noch 49 Spielkarten, die über einen Zahlenwert verfügen, und die außerdem unterschiedliche Muster und Hintergrundfarben aufweisen. Das Spielprinzip ist nun ähnlich wie beim altbekannten Rommé. Die Spieler bekommen einen Handkartensatz von 7 Karten. Die restlichen Karten werden als Nachziehstapel in die Mitte gelegt, wobei die oberste Karte aufgedeckt den Beginn eines Ablagestapels darstellt.

Wer an der Reihe ist, zieht nun eine Karte vom Nachziehstapel, kann dann ein auf der Hand befindliches Set auslegen und seinen Zug damit beenden oder eine Karte vom offenen Ablagestapel sowie eine weitere Karte vom Nachziehstapel ziehen.

Dabei hat man sich beim Ausspielen der Karten an gewisse Regeln zu halten. So darf jeweils nur ein Set aus 3 Karten ausgespielt werden. Dieses darf beim ersten Ausspielen keinen Joker enthalten. Ein Set besteht aus 3 Karten mit der gleichen Hintergrundfarbe oder mit der gleichen Zahl oder mit dem gleichen Muster. Im weiteren Spielverlauf darf man nun entweder bei seinen eigenen Sets eine Karte anlegen oder ein weiteres Set aus 3 Karten ausspielen. Mit den ausgespielten Karten der Mitspieler kann ein Tausch betrieben werden, wenn dabei das bestehende Set nicht ungültig wird und die eingetauschte Karte direkt ausgespielt werden kann.

Was hat es nun mit den Stopp-Karten auf sich? Wird eine Stopp-Karte vom Nachziehstapel gezogen, muss sie umgehend offen zur Seite gelegt werden. Wird sie im weiteren Spiel vom Spieler ausgespielt, muss der nachfolgende Spieler einmal aussetzen. Die Spielrunde ist beendet, wenn ein Spieler als erster ein Set aus 5 Karten gelegt hat. Um dies zu erreichen, ist es sogar möglich, bei einem bereits ausliegenden Set aus 4 Karten auch dann, wenn man nicht am Zug ist, bei einer für die Vervollständigung des 5er-Sets auf dem Ablagestapel liegenden Karte „Go5“ zu rufen, um diese zu erhalten. Beim Rommé kennen wir das mit dem Klopfen, um den Spielablauf zu unterbrechen. 

Aber was ist nun das Ziel des Spiels? Vor dem Spiel wird gemeinsam eine Punktzahl festgelegt. Wer diese als erster Spieler erreicht, hat gewonnen. Natürlich geben nicht alle ausgelegten Sets die gleiche Punktzahl. Hier gilt es, sich vorher schon einmal schlau zu machen, welche Muster am meisten Punkte bringen. Der Einsatz von Joker gibt Punktabzug, genauso wie verbleibende Handkarten. Es muss also gut aufgepasst werden, wann es Sinn macht, die Runde zu beenden. 

GALERIE

Anklicken / Antippen für Komplettansicht

CHECKPOINT

PRO

  • einfache Regeln


CONTRA

  • Spielidee ist bereits bekannt
  • Kartenmuster lassen sich auf der Hand schlecht erkennen

MEINUNG

Das Prinzip des Spiels ist bereits aus älteren Spielen bekannt. Man hat Spielkarten, die sich durch Zahlen und Farben unterscheiden, und muss diese in einer gelungenen Kombination ausspielen. Die Variabilität solcher Spiele auf dem Markt zeigt, dass diese Art von Kartenspielen ganz nett ist, weil sie in der Regel auch gut verständlich ist. Allerdings haben die Spielregeln dieses Spiels für uns in der Beschreibung doch einige Schwachstellen gehabt und waren oft nicht auf den ersten Blick verständlich. Das hat gleich zu Beginn zu Frust geführt.

Außerdem haben wir die Anordnung der Muster auf den Karten als ungünstig empfunden, da man diese bei einer normalen Fächerhand nicht sehen kann, weil sie durch die darüber liegenden Karten verdeckt sind. Man ist als Spieler also permanent dabei, seine Karten hin- und herzuschieben, um zu schauen, aus welchen Mustern man ggf. ein Set legen kann.

Durch das Festlegen der zu erreichenden Punktzahl haben die Spieler die Spiellänge selbst in der Hand. Das ist ganz schön. Allerdings wären Vorschläge sinnvoller Punktezahlen für die Menschen, die dieses Spiel zum ersten Mal oder nach längerer Pause spielen, hilfreich.

Ebenso hätten wir uns einen Wertungsblock gewünscht, da in den meisten Fällen über mehrere Runden gespielt wird, und so vor allem auch Kindern das Errechnen der Punkte insgesamt leichter fällt.

Go5 ist kein grundlegend schlechtes Spiel. Aber es gibt dieses Spiel halt schon in vielfachen Abwandlungen der Idee auf dem Markt. Somit konnte uns das Spiel nicht mehr überraschen und auch nicht wirklich überzeugen.

KULTFAKTOR: 4/10

Spielidee: 5/10
Ausstattung: 4/10
Spielablauf: 5/10

EURE REZENSENTIN

ANNABEL

Biologin, Zwillingsmutter, Kirchenmensch, spieleverrückt

Eine Rezension vom 26.07.2021

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: NSV
Weitere Fotos: Spielkultisten