REZENSION

DUCK & COVER

  • Genre: Kartenspiel
  • Jahr: 2024
  • Verlag: Captain Games / im Vertrieb von Asmodee
  • Autor: Oussama Khelifati
  • Grafik: Adrien Journel
  • Spieler: 2 bis 7
  • Alter: ab 8 Jahren
  • Dauer: ca. 20 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Taktiklevel: 4/10

Ordentlich Wellen schlagen?

  Oder doch lieber die Enten flach halten? Fest steht: Euer Badezimmer sieht aus wie Sau, weil eure Gummienten eine Poolparty veranstalten. Da ist es an der Zeit , diese mal ordentlich zurechtzuweisen!

REGELN

In Duck & Cover muss sich jeder von euch um seine 12 Entenkarten kümmern. Ziel ist es, am Ende die wenigsten Spritzer in der eigenen Auslage zu haben. Dies geschieht durch geschicktes Abdecken und Versetzen der Enten. 

Jeder von euch nimmt einen Satz Entenkarten mit Enten von 1 bis 12. Mischt jeweils euer eigenes Set und legt es in 3 Reihen mit je 4 Enten vor euch offen aus.

Nun mischt ihr den Kapitänsstapel mit zweimal den Werten von 1 bis 12 und zwei verschiedenen Sonderkarten. Wenn alle bereit sind, deckt ihr eine Karte auf. Diese zeigt eine Zahl. Alle aktivieren nun die Ente mit dieser Zahl. Dabei habt ihr die Wahl zwischen „Duck“ und „Cover“.

Bei „Cover“ (Bedecken) bewegst du deine Ente auf eine orthogonal benachbarte Ente und deckst diese somit ab.

Entscheidest du dich für „Duck“ (Wortspiel mit „ducken“ und „Ente“ im Englischen) bewegst du die Ente und legst sie orthogonal benachbart zu einer anderen Ente deiner Wahl ab. Die bewegte Ente muss dann nicht mehr im ursprünglichen 3x4-Raster liegen.

Entenstapel, die im Laufe einer Runde durch „Cover“ entstehen, werden immer zusammen bewegt.

Die zwei Sonderkarten im Kapitänsstapel lassen euch die zuletzt gespielte Ente nochmal benutzen oder die Ente mit der höchsten Nummer.

Im Laufe der Runde werden immer mehr Enten abgedeckt, und irgendwann liegt eine Ente, die gerade aufgerufen wurde, nicht mehr sichtbar vor dir. Dann sagst du einfach „Quak“ und machst nichts. Sagen alle von euch „Quak“, dann kommt die Karte vom Kapitänsstapel aus dem Spiel. Wenn der Kapitänsstapel aufgebraucht ist, mischt ihr einfach den Ablagestapel neu, aber nicht mehr die aus dem Spiel genommenen Karten.

Die Runde endet, wenn jemand nur noch eine sichtbare Ente vor sich ausliegen hat oder eine bestimmte Anzahl an Karten des Kapitänstapels aus dem Spiel entfernt wurden. Jetzt addierst du die Spritzer auf deinen noch sichtbaren Enten und notierst sie auf dem Wertungsblatt. Solltest du die Runden mit nur einer sichtbaren Ente beenden, dann werden die Spritzer dieser Ente negativ gewertet.

Jetzt mischt ihr alle eure Enten neu und legt diese wieder in einem Raster aus. Der Kapitänsstapel wird mit allen Kapitänskarten ebenfalls neu gemischt. Die zweite Runde beginnt.

Nach drei Runden gewinnt, wer die wenigsten Spritzer gesammelt hat.

GALERIE

Anklicken / Antippen für Komplettansicht

CHECKPOINT

PRO

  • schnell gelernt
  • mehr Tiefe als erwartet
  • viele witzige Entenbilder


CONTRA

  • eher solitär
  • bei vielen Spielern diszipliniertes Quaken

MEINUNG

Es gibt Läden voll mit verschiedenen Gummienten. Es geht Gummienten im Superheldenkostüm, Gummienten von historischen Persönlichkeiten, Gummienten zu mehr erwachsenen Themen usw. Auf dem Weg zu meinem Fitnessstudio komme ich öfters an einem Wagen vorbei, dessen Armaturen zugepflastert mit Enten sind. Somit ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass Leute mit einer akuter Enteninvasion im Bad zu kämpfen haben, genau wie bei Duck & Cover.

Duck & Cover ist ein Spiel, bei dem in der zentralen Auslage eine Aktionsmöglichkeit für alle auftaucht - und jeder das Beste damit anfängt. Erfolgreiche Spiele dieser Art sind beispielsweise Number 9 oder Welcome To.

Duck & Cover ist sehr flott erklärt und genauso schnell aufgebaut. Interessant ist eher anzusehen, wie schnell alle am Tisch entdecken, dass es eben nicht reiner Zufall ist, das Spiel zu gewinnen. Jede Karte taucht zweimal im Kartenstapel auf, dementsprechend niedrig ist die Aussicht darauf, dass sich eine Karte ein drittes Mal bewegt. Es ist nicht unmöglich, denn oft wird der Kapitänsstapel noch einmal gemischt. Wer es aber schafft, dass es nur einen Stapel mit allen Enten gibt, nachdem jede Ente maximal zweimal bewegt wurde, weiß, dass der Stapel nicht gemischt wird. 

Ein weiterer interessanter Faktor ist, ob sich alle für das Abdecken der gleichen Karten entscheiden. In letzterem Fall wird die Runde schnell vorbei sein. Wenn die Zahlen eher divers sind, dann ist es wahrscheinlich, dass jemand mit nur einer Ente die Runde beendet. Hier sollte manchmal ein Blick in die Auslage der anderen geworfen werden.

Es stellt sich immer die Frage, ob ich in dieser Runde schnell die hohen Werte abdecken oder lieber einen hohen Wert bis zum Ende bewahren möchte, damit ich die Chance habe, diesen als negative Punkte zu erhalten. Dies ist eindeutig das größere Risiko, aber auch die größere Belohnung.

Es kam in mehr als einer meiner Runde vor, dass mehrere Leute gespannt auf eine bestimmte Zahl gehofft haben, was schon zu Jubeln oder Stöhnen bei bestimmten Werten führt. Somit ist das Spiel nicht komplett interaktionsbefreit, da es schon wichtig ist, welche Zahlen die anderen so wählen. Bei größeren Runden sollte dann darauf geachtet werden, dass alle am Tisch die Zahl sehen und auch gegebenenfalls quaken. Hier muss eure Runde etwas diszipliniert sein.

Besonders gut gelungen sind die verschiedenen Sätze von Entenkarten. Gruselenten, Geschichtsenten, Astroenten und süße Enten sind nur ein paar Beispiele. Selbst auf den Kapitänskarten sind verschiedene Enten zum Thema Kapitän zu sehen.

Für mich ist Duck & Cover ein wirklich gutes Spiel für zwischendurch geworden, das sich in 20 Minuten locker spielen lässt. Es ist kein Strategie-Kracher, aber im Anspruch mit Spielen wie Number 9 oder Qwixx durchaus vergleichbar. 

KULTFAKTOR: 7/10

Spielidee: 7/10
Ausstattung: 9/10
Spielablauf: 7/10

EUER REZENSENT

LUTZ

Wahl-Niederländer, Elektrochemiker, Zuvielspieler, Rätselenthusiast

Eine Rezension vom 19.11.2024

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Captain Games / Asmodee
Weitere Fotos: Spielkultisten