REZENSION

DIE GEHEIMNISVOLLE HÜTTE IN DEN BERGEN

  • Genre: Denken (Escape Room)
  • Jahr: 2022
  • Verlag: Gmeiner
  • Autor: Steffen Hacker
  • Spieler: 3 bis 7
  • Alter: ab 14 Jahren
  • Dauer: ca. 120 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 10/10

Betreutes Rätseln

Während ihres Gebirgsurlaubes stolpern die Spieler mitten ins Geschehen. Vom Regen überrascht, finden sie Zuflucht in einer kleinen Berghütte, die wesentlich mehr beinhaltet, als man dort zunächst erwartet ...

REGELN

Ein Spieler schlüpft in die Rolle des Erzählers und führt seine Mitspieler durch das Geschehen. Dazu nimmt er sich das Regelheft und folgt dessen Anweisungen, z.B. welche Karten offen ausgelegt werden müssen. Die Spieler wiederum treffen Entscheidungen, lösen Rätsel und versuchen, das Geschehen zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Jede Entscheidung zählt, denn alle führen zum Ziel. 

Wie immer gilt im Genre der Escape-Room-Spiele: Die Rezension bleibt spoilerfrei, deswegen gibt es an dieser Stelle auch keine Details zur Story oder zu den Rätseln.

Das Spiel endet mit dem Auflösen der letzten Karte.

CHECKPOINT

PRO

  • gutes Material und gute Rätsel für Einsteiger
  • Entdecken des Spiels steht im Vordergrund


CONTRA

  • wie immer gruppenabhängig
  • ohne wirklichen Zieleffekt oder ein Wettkampfgefühl

MEINUNG

Die geheimnisvolle Hütte in den Bergen ist ein Escape-Krimi – oder einfach ein Spiel mit Erfolgsgarantie. Um es kurz zu machen: Die Material-Qualität ist, wie immer bei Gmeiner, gut. Die Geschichte wirkt eher konstruiert und für die Situation passend gemacht, funktioniert aber. Die Rätsel sind für Einsteiger schon gut geeignet. Bei Problemen weiß der Spielleiter immer weiter. Es gibt falsche Lösungen, aber keine wirkliche Sackgasse.

Das Spiel mit einem Spielleiter im Escape-Genre gestaltet sich tatsächlich angenehm und ist eine gute Neuerung, zumal hier unnötige Unsicherheiten vermieden werden können. Der Spielleiter kann auch ein unerfahrener Spieler sein, denn das beiliegende Heft erklärt recht genau, was zu tun ist. Nur sehr wenige Stellen lassen Fragen offen. Das Spiel nicht wirklich verlieren zu können, werden manche Gruppen als positiv bewerten, zumal trotz der angegebenen Zusatzzeit bei Fehlern nirgendwo eine Tabelle zum Vergleichen vorhanden ist. So bleibt die Einschätzung ein wenig den Spielern selbst überlassen. Es scheint ganz so, als ob das Spiel seinen Spielspaß aus sich selbst generieren soll und das gemeinsame Gruppenerlebnis im Vordergrund steht. Das nimmt gerade Einsteigern den Druck und generiert ein eher positiv wahrgenommenes Entdecken des Spiels.

Erfahrene Spieler allerdings kämpfen gern – gegen Mitspieler, um Punkte, oder einfach gegen die Zeit. Da führt Die geheimnisvolle Hütte in den Bergen bei manchen Spielern zu einem weniger wertvollen Ende.

Das Material muss im Spiel übrigens nicht zerstört werden, wie wir es aus anderen Rätsel-Reihen kennen. Ein guter und nachhaltiger Aspekt, der definitiv als Pluspunkt gilt. Auf Unverständnis stieß dagegen recht häufig die Regel, dass man sich einige Karten nicht zeigen darf. Das erhöht zwar die Kommunikation, erscheint aber einigen Spielern in einem kooperativen Spiel, bei dem alle nebeneinander sitzen, nicht so wirklich logisch. Und so ist es, wie bei vielen gruppendynamischen Spielen: Mit den richtigen Spielern macht es Spaß. Ein wenig Rätsel-Erfahrung ist hilfreich, ebenso gutes Licht, um die Details erkennen zu können - und eine ganze Portion Geduld mit sich und den anderen.

Fazit: Die geheimnisvolle Hütte in den Bergen ist ein eher für Einsteiger gedachtes Escape-Spiel, das durch den innovativen Spielleiter-Mechanismus eine eigene Note ins Genre bringt. Für weniger erfahrene Rätsel-Fans gibt es gute 7 Punkte, für Profis reiht sich das Spiel eher im gehobenen Durchschnitt ein, 6 Punkte.

KULTFAKTOR: 6-7/10

Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 8/10

EURE REZENSENTIN

GABI

Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester

Eine Rezension vom 22.08.2023

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Gmeiner Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten