REZENSION

DER GEHEIMGANG

  • Genre: Kinderspiel
  • Jahr: 2017
  • Verlag: Sunny Games
  • Autor: Jim Deacove
  • Spieler: 1 bis 8
  • Alter: ab 5 Jahren
  • Dauer: ca. 20 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Initiativlevel: 6/10

Geheimnisse im alten Gemäuer

 Ein altes Haus, drei Etagen, eine Turmuhr – und eine gemeinsame Mission: Mit gutem Gedächtnis Detektiv spielen und herausfinden, was sich im Geheimversteck befindet. 

REGELN

Erst einmal wird das alte Haus errichtet. Der Aufbau sollte zunächst von einem Erwachsenen durchgeführt werden. Sobald alles aufgebaut wurde, wird das eigentliche Spiel vorbereitet. Dazu werden die 12 Uhrenplättchen aus den 36 Memo-Plättchen herausgesucht. Die restlichen 24 Kärtchen werden verdeckt gemischt und daraus drei beliebige Plättchen gezogen. Sie werden, ebenfalls verdeckt, in den Geheimgang unter dem roten Teppich platziert. Der Teppich wird geschlossen, keiner weiß, was sich darunter verbirgt. Nun werden die Uhren wieder verdeckt eingemischt und alle Memo-Plättchen auf die verschiedenen Felder des Hauses verteilt. Die Uhr wird auf 12 gestellt. Das Spiel kann beginnen. 


Es wird gemeinsam gespielt. Reihum decken die Spieler immer zwei Plättchen auf und reagieren auf das Aufgedeckte: 

  • Zwei gleiche Plättchen werden im Keller auf ihrem Feld übereinandergestapelt. So sehen die Spieler immer genau, was noch fehlt.
  • Zwei ungleiche Plättchen werden wieder verdeckt. Die Motive und Positionen sollten sich die Spieler gut merken!
  • Ein Gegenstand und eine Uhr: Der Gegenstand wird wieder verdeckt. Die Uhr wird ins Fach unter die Uhr gesteckt und die Uhr dafür um eine Stunde weitergedreht.
  • Zwei Uhren kommen ins Uhrenfach, und die Uhr wird um zwei Stunden weitergedreht.


Sobald die Uhr wieder auf 12 Uhr steht, endet das Spiel sofort. Jetzt haben die Spieler genau einen Versuch, die drei Gegenstände unter dem Teppich zu benennen. Eine Hilfe ist dazu der Keller. Alles, was dort zu finden ist, kann nicht unter dem Teppich liegen. Sollten die Spieler noch nicht alle Memo-Plättchen gefunden haben, müssen sie notfalls raten. Haben die Spieler sich gemeinsam geeinigt, wird unter dem Teppich nachgeschaut. Richtig geraten? Cool, gewonnen! … Und ansonsten nochmal! 

GALERIE

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CHECKPOINT

PRO

  • interessante kooperative Memospiel-Idee
  • schöne Optik


CONTRA

  • Memo-Plättchen recht klein

MEINUNG

Kooperativ Memo-Spielen ist tatsächlich möglich. Zunächst entsteht aus den gestanzten Materialien ein ganzes 3D-Haus mit Keller und Turmuhr. Auch ein Geheimfach ist zu finden. Die farbenfrohe, ausreichend bebilderte Anleitung beschreibt eingängig, in kurzen Sätzen, wie das Spiel abläuft. Dann wird das eigentliche Spiel vorbereitet. Die sehr kleinen Memo-Plättchen müssen auf den ansonsten passenden Materialien verteilt werden. Sie können getrost als nur kleines Manko bezeichnet werden, da die Größe definitiv der Gesamtgröße des Spielplans geschuldet ist. Insgesamt ist alles passgenau - die Turmuhr mit dem Uhrenfach, der Keller mit den Motiv-Feldern, um das Erkennen noch fehlender Teile zu erleichtern, das Geheimversteck unter dem Teppich mit genau passenden Memo-Fächern. Alles kann in kurzer Zeit, und vor allem auch von den Kindern allein, errichtet werden. Die Schraube an der Turmuhr lockert sich schnell und muss öfters nachjustiert werden. 


Ach ja, allein - das Spiel kann auch solo gespielt werden. Da die Uhr mitspielt, kann ein Spieler das Memorätsel auch allein lösen und gegen das Spiel spielen. Jim Deacove beschäftigte sich schon vor vielen Jahren mit dem Thema der kooperativen Brettspiele - The Secret Door, wie es im Original hieß, wurde bereits 1991 zum ersten Mal veröffentlicht. Dabei folgt es dem Motto: Runder Ablauf, kaum Pausen - gemeinsam stark. Dass dem Spiel lediglich ein Memo-Prinzip zu Grunde liegt, kann von erfahrenen Spielern mittlerweile als zu wenig empfunden werden. Die meisten Kinder stört das aber wenig. Sie haben Spaß am gemeinsamen Entdecken. Und da die Uhr unaufhaltsam und allzu oft auch zu schnell vorwärtsdrängt, wird es spannend. Natürlich ist dabei auch Glück im Spiel vorhanden. Ein Drittel der Karten sind Uhren. Mit viel Pech gewinnt das Spiel, obwohl sich die Kinder die Karten gut gemerkt haben. Wenn aber häufig gut gezogen wird, kann das Spiel ebenso gut gewonnen werden. Wie gesagt, die Kinder in meinen Gruppen machten sich darüber wenig Gedanken. 


Fazit: Der Geheimgang ist ein interessantes kooperatives Kinder-Memo-Spiel, das vor allem wegen seiner ungewöhnlichen Optik punktet. 

KULTFAKTOR: 7/10

Spielidee: 6/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 7/10

EURE REZENSENTIN

GABI

Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester

Eine Rezension vom 12.10.2022

Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.

Bildnachweis:
Coverfoto: Sunny Games
Weitere Fotos: Spielkultisten