REZENSION
DAS PERFEKTE WORT
- Genre: Denkspiel
- Jahr: 2021
- Verlag: moses. Verlag
- Autor: Moritz Dressler
- Grafik: Kreativbunker
- Spieler: 1 bis 6
- Alter: ab 12 Jahren
- Dauer: ca. ca. 15 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Initiativlevel: 10/10
Jeder Buchstabe zählt!
Der Untertitel des Spiels sagt schon, worum es in diesem Spiel für alle Wortakrobaten geht: Wörter finden, die idealerweise eine bestimmte Länge, punkteträchtige Buchstaben-Kombinationen und unterschiedlich wertvolle Vokale aufweisen!
REGELN
Jeder Spieler erhält einen identischen Spielzettel. Gespielt werden 9 Runden.
In jeder Runde wird eine Buchstaben-Zahlen-Kombination aufgedeckt, also z.B. "T - 7". Die Spieler notieren den ermittelten Anfangsbuchstaben in das türkisfarbene Feld der laufenden Runde. Nun wird die Sanduhr gestartet. 60 Sekunden hat nun jeder Spieler Zeit ein Wort mit "T" zu notieren, das (in unserem Beispiel) aus maximal 7 Buchstaben besteht. Generell gibt es da erst einmal keine weiteren Vorgaben (bis auf die Regeln, welche Wörter überhaupt erlaubt sind). Dabei sollte man versuchen, ein möglichst punkteträchtiges Wort zu bilden.
- Wer ein Wort gefunden hat, erhält pauschal 5 Punkte.
- Wer die genaue Länge des Wortes getroffen hat, erhält 5 Bonuspunkte.
- Wer die vorgegebenen Buchstaben auf seinem Zettel verwendet hat, bekommt pro Buchstaben 5 Punkte. Diese grauen Vorgaben dürfen aber auch beliebig überschrieben werden, dann gibt es jedoch keine Punkte dafür.
Ist ein Wort zu lang, also ragt es über das Maximum der Vorgabe hinaus, muss es gekürzt werden, damit es gültig bleibt. Geht dies nicht, ist das Wort ungültig.
Zusatzpunkte gibt es dann am Spielende für die Anzahl von jedem verwendeten Vokal. Die Punkte pro Vokal bestimmt eine vor Spielbeginn aufgedeckte Punktekarte, d.h. die Wertigkeit der Vokale verändert sich von Partie zu Partie. Zudem gibt es Punkte für bestimmte seltene Buchstaben und Buchstaben-Kombinationen.
Wer mit der Experten-Seite des Spielzettels spielt, findet auf manchen Feldern Pfeile. So ein Pfeil verweist auf einen Buchstaben in einer anderen Reihe. Sollte man es schaffen, hier einen identischen Buchstaben zu verwenden, erhält man noch einmal Bonuspunkte.
Der Spieler, der nach 9 Runden die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt.
GALERIE
Anklicken / Antippen für Komplettansicht
CHECKPOINT
PRO
- trickreiches Wortspiel
- kann auch als Lernspiel dienen
- immer neue Kombinationen
CONTRA
- Rechtschreibung und Spaß am Umgang mit Sprache sind zwingende Voraussetzung, sonst empfindet man keinen Spielspaß
MEINUNG
Das Genre der Wort- und Buchstabenspiele ist bereits reichlich mit diversen Titeln gefüllt, vom Klassiker "Scrabble" bis zu modernen Exoten wie "Decipher". "Das perfekte Wort" kommt auf den ersten Blick klassisch daher. Eine Buchstabenvorgabe als Anfangsbuchstabe, eine maximale Wortlänge, 60 Sekunden Zeit, für Wortakrobaten keine Herausforderung. Denkt man. Doch der Schein trügt, denn es geht um Punkte. Und Punkte mache ich nicht, indem ich einfach irgendein Wort notiere. Ja, das bringt mir notfalls immer 5 Punkte ein, und wenn alle so spielen, würde vermutlich wenig Spielspaß aufkommen.
Der eigentliche Clou des Spiels ist es jedoch, die Bonuspunkte, die Vokalpunkte und die zusätzlichen Wortpunkte einzuheimsen. Das lässt sich also ganz schön steigern. Vorgabe: M - 6. Wenn ich nun MAUS eintrage, ist das zwar erlaubt, doch weitaus besser ist schon derjenige, der die Wortlänge erfüllt, also z.B. MODELL notiert. Wenn ich nun weiß, dass mir das U aber mehr Punkte bringt als ein O und ich für ein ST noch Bonuspunkte erhalte, dann wäre MUSTER lukrativer. Tja, und dann gibt es noch die grauen Buchstabenvorgaben in den Feldern. Die darf ich überschreiben, okay. Aber wenn ich die auch noch beachte, gibt es noch mal Punkte on top. Da wird es schon echt tricky. Da man auf Zeit spielt, fällt das vor allem den Spielern leichter, die eh Spaß am Umgang mit Sprache haben.
Wem das noch nicht genug ist, dem sei die Rückseite empfohlen. Dann wird das Spiel durch die Pfeilvorgaben noch flexibler, als es durch seine verschiedenen, immer wieder neuen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen eh schon ist.
Die Ausstattung des Spiels ist soweit gut, die Box hat einen Schiebe-Mechanismus, sodass nichts hinausfällt. Der Block ist ausreichend dick, sodass man viele Partien spielen kann; notfalls kopiert man sich Blätter oder laminiert sie. Wer sich wundert, dass es nur 12 verschiedene Anfangsbuchstaben gibt, dem sei gesagt, dass diese Varianz schon genügt. Geschuldet ist sie dem Spielprinzip, dass Vokale und eher seltene Buchstaben ja Zusatzpunkte bringen, sodass diese nicht als Anfangsvorgaben zur Verfügung stehen können. Einzig, dass keine Stifte beiliegen, ist etwas schade. Wer das Spiel also verschenkt und direkt ausprobieren möchte, sollte entsprechend viele Stifte dabei haben, je nachdem, wo man auf die Suche nach dem "perfekten Wort" geht.
Als Fan von Wortspielen gefällt mir "Das perfekte Wort" wirklich gut. Es hat eine kurze Spieldauer, ist dennoch vom Anspruch knackig und auch solo spielbar. Zudem eignet es sich auch gut im Einsatz als Lernmaterial, ja, auch zum Einüben von Fremdsprachen. In diesem Fall kann die Sanduhr auch mal außen vor bleiben. Für mich ein sehr gelungener Vertreter seines Genres, 8 Punkte!
KULTFAKTOR: 8/10
Spielidee: 8/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 8/10
EUER REZENSENT
INGO
Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini
Eine Rezension vom 25.03.2021
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: moses. Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten