REZENSION
CHRONOCOPS: EINSTEINS RELATIVITÄTSKRISE
- Genre: Fun-/ Denkspiel
- Jahr: 2022
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autoren: Martin Kallenborn, Matthias Prinz
- Grafik: Folko Streese
- Spieler: 1 bis 6
- Alter: ab 12 Jahren
- Dauer: 90 bis 120 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 8/10
Zeitreisen sind lustig
Die ChronoCops sind Zeitreisende, die wir in diesem kooperativen Rätselspiel verkörpern. So treffen wir auf berühmte Persönlichkeiten, hier Einstein, und erleben eine spannende Geschichte, die mit Augenzwinkern erzählt wird. Wie in einem PC-Adventure gilt es, Rätsel zu lösen, Dinge aufzuspüren, zu kombinieren, und das in verschiedenen Zeitlinien, die wir bereisen.
REGELN
Achtung, um diesen Testbericht spoilerfrei zu halten, gehen wir an dieser Stelle nicht detailliert auf den Spielablauf ein.
Der Spielaufbau ist leicht erklärt. Alle Karten werden anhand ihrer Farbe zu verschiedenen Stapeln sortiert. Jeder Stapel entspricht einer eigenen Zeitlinie mit eigenen Ereignissen. Der Decoder bleibt in der Tischmitte. Es empfiehlt sich allerdings, einen Hauptverantwortlichen zu bestimmen.
Die 12 Zeitkugelmarker bleiben im Vorrat. Die kleineren Karten werden, verdeckt, nach Tipp-, Antwort, und Hinweiskarten sortiert. Dann beginnt das gemeinsame Spiel mit dem Vorlesen des Einsatz-Briefings.
Ab jetzt entscheiden die Spieler gemeinsam, welche Karte als nächstes aufgedeckt und vorgelesen wird. Das Spiel ist an ein Point-and-click-Adventure angelehnt. So müssen, wie in der Einleitung bereits erwähnt, Rätsel gelöst, Gegenstände verwendet und kombiniert werden etc. Dabei finden sich auf den aufgedeckten Karten:
- Hinweise, die zum Aufdecken weiterer Karten führen
- Verlust von Zeitkugeln
- Tore zu neuen Zeitlinien
- Zugang zu neuen Gegenständen, die gesammelt und ggf. überbracht werden müssen
Das Spiel endet, sobald das Team das Rätsel gelöst und die Aufgaben erfüllt hat. Ein Verlieren ist nicht möglich. Die Punktetabelle am Ende zählt die verbliebenen Zeitkugeln und bestimmt anhand deren Anzahl die Qualität des Sieges. Von „anwesend“ bis zur „Legende“ ist alles möglich.
GALERIE
Anklicken / Antippen für Komplettansicht
CHECKPOINT
PRO
- interessantes kooperatives Rätselspiel
- humoristische Gestaltung und Umsetzung
CONTRA
- übliches Alphaspieler-Phänomen möglich
MEINUNG
In der bunten Verpackung erwartet uns ein kooperatives Abenteuer. Über 120 große und kleine Karten liegen dem Spiel, neben Zeitkugelplättchen und einem Decoder, bei. Die Anleitung wirkt auf den ersten Blick etwas umfangreicher, doch der Schein trügt. Hat man den Aufbau geschafft (z.B. Karten nach Farben sortieren und nicht anschauen), erklärt sich der Rest des Spiels fast von allein.
Jede Karte öffnet den Weg für weitere Schritte. Die unterschiedlich farbigen und witzig illustrierten Karten gehören zu verschiedenen Zeitlinien, die nach und nach im Spiel entdeckt werden und die zum Schmunzeln anregende Geschichte offenlegen. Spannend ist die Tatsache, dass die Geschichte immer ein Ende findet und man das Spiel im eigentlichen Sinne nicht verlieren kann. Man kann einfach nur schlecht abschneiden, indem man zu viele Zeitkugeln verliert. Die Zeitkugeln gelten sozusagen als Mess-Mechanismus mit einer Skala, die am Ende sagt, wie gut man abgeschnitten hat.
Im Spiel treffen wir auf Personen, die Wünsche haben und deren Aufgaben gelöst werden müssen. Um neue Wege zu erkennen, wird der beiliegende Decoder benötigt. Und der funktioniert überraschend innovativ. Die Kartentexte beschreiben die einzelnen Situationen der lustigen Story und verweben sie mit Details aus historischen Hintergründen. So macht das Entdecken Spaß, selbst Kindern und Teenagern. Einziger spoilerfreier Hinweis an dieser Stelle: Bilder und Texte immer ganz genau ansehen!
Insgesamt sind Material und Regel super durchdacht bis hin zum Finish. So sorgt das kooperative Spiel von Anfang bis Ende für angeregte Diskussionen, witzige Entdeckungen, Spannung und Erfolgserlebnisse am Spieltisch. Wie so oft bei kooperativen Spielen, gilt auch hier: Jeden gleichermaßen mitentscheiden lassen, dann macht´s allen mehr Spaß. Und wenn man das Spiel durchgespielt hat? Einfach die nächste Geschichte ausprobieren! Eine weitere Edition ist (Stand: Januar 2023) bereits im Handel erhältlich.
Fazit: ChronoCops – Einsteins Relativitätskrise ist ein kooperatives Einmal-Spiel, das mit seiner lustigen Geschichte und seinem wirklich gut durchdachten Regelwerk auf jeden Fall für Spielspaß sorgen kann.
KULTFAKTOR: 8/10
Spielidee: 8/10
Ausstattung: 8/10
Spielablauf: 8/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 12.01.2023
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Pegasus Spiele
Weitere Fotos: Spielkultisten