REZENSION
BISS 20
- Genre: Party-/ Reaktions-/ Kartenspiel
- Jahr: 2020
- Verlag: Drei Magier Spiele
- Autoren: Lena Burkhardt, Günter Burkhardt
- Grafik: Rolf Vogt
- Spieler: 2 bis 8
- Alter: ab 7 Jahren
- Dauer: ca. 20 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 10/10
Ihr denkt, ihr könnt bis 20 zählen?
Zählt als Team mehrmals fehlerfrei bis 20, und ihr gewinnt. Doch schnell werdet ihr merken: Das ist leichter gesagt als getan!
REGELN
Zum Spiel gehören 20 Zahlenkarten (1 bis 20) und 40 Auftragskarten. Es wird gemeinsam als Team gespielt. Entweder gewinnen alle oder es verlieren alle zusammen. Die Spielidee ist dabei einfach: Zählt von 1 bis 20 und ersetzt dabei nach und nach die Zahlen durch Anderes.
Die Spieler wählen zunächst einmal den Schwierigkeitsgrad. Er ist abhängig von der Anzahl der zu ersetzenden Zahlen und die Anzahl der Fehler, die gemacht werden dürfen.
Der Start ist immer gleich: 2 Karten ziehen, und deren Zahlen werden "getauscht". Nach jedem Durchlauf werden eine neue Auftragskarte und eine neue Zahlenkarte gezogen, die nun mit bedacht werden müssen.
Das Spiel verläuft also recht einfach. Der jüngste Spieler beginnt. Dann läuft das Spiel reihum. Jeder Spieler sagt genau eine Zahl oder macht den Auftragsersatz, und zwar so lange, bis eine Zahlenreihe von 1 bis 20 komplett fehlerfrei aufgesagt wurde … oder ein Fehler gemacht wurde. Ein Fehler stoppt die Runde. Ein Edelstein muss abgegeben werden. Hat die Gruppe keinen Edelstein mehr, verliert das Team komplett.
Die 40 Aufträge beinhalten von zu nennenden Farben bis zum Richtungswechsel, von Gesten bis zur Mimik und Tiergeräuschen alles Mögliche.
Beispielrunde:
1…2…rot…12…5…muh….7…8…9… winken….11… 4…reibe am Kinn…14…15…16…klatschen …blubb 19…20
So, und das Ganze wird gespielt, OHNE das man sich die Auftragskarten und die an sie gekoppelten Zahlen anschauen darf!
Variante "Jeder gegen jeden": Hier werden die Edelsteine untereinander gleichmäßig verteilt. Für jeden Fehler muss ein Spieler einen Stein abgeben. Sobald ein Spieler keinen Stein mehr besitzt, endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler, der noch die meisten Steine besitzt.
CHECKPOINT
PRO
- anspruchsvolles Aktivspiel mit Memo-Komponente
CONTRA
- kann Spieler tatsächlich überfordern
MEINUNG
Was sich wie ein altes Partyspiel anfühlt, ist als Kartenspiel unglaublich … gemein! Nicht weil es schlecht wäre, oh nein, sondern weil es an ein Memo-Prinzip geknüpft ist. Es ist sowohl kooperativ als auch kompetitiv spielbar.
Die Grundidee ist denkbar einfach. Zählt gemeinsam oder eben allein von 1 bis 20. Als spannend wird, vor allem anfangs, die kooperative Variante empfunden. Sie macht Spaß, fordert aber zu voller Konzentration auf. In geübten Gruppen bietet sich auch das Teamspiel gegeneinander an. Die Teams spielen mit denselben Sets mehrere Runden und zählen nur die noch jeweils übrigen Edelsteine. Dabei merkt man allerdings auch starke Unterschiede in den Fähigkeiten der Mitspieler. Manch einem fällt es vor allem anfangs schwer, sich den Zahlen-Ersatz zu merken. Gefühlsmäßig wird es in der zweiten Runde noch mal etwas schwerer, da sich das Gehirn bereits die erste Runde eingeprägt hat. Es kommt unweigerlich zu Knotenbildungen im Gehirn, die sich zum Teil auch in Stottern und völlig verqueren Worten äußern. Lachen ist vorprogrammiert, wenn man's mit dem Gewinnen nicht zu ernst nimmt.
Besonders ist das Spiel als Einstieg in einen Spieleabend zu empfehlen und gerne auch für Teens-und Jugendgruppen. Das Thema ist im Spiel nicht wirklich verwoben. Hier wurde nach Trend entschieden. Es stört allerdings auch nicht. Von daher: okay!
Fazit: "Biss 20" ist ein überraschend freches und anspruchsvolles Memo-Reaktionsspiel, das gerade in lustigen Familienrunden oder auch auf Geburtstagspartys zu gefallen weiß - sofern letztere dann wieder möglich sind.
KULTFAKTOR: 8/10
Spielidee: 8/10
Ausstattung: 8/10
Spielablauf: 8/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 16.03.2021
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Drei Magier Spiele
Weitere Fotos: Spielkultisten