REZENSION
ART ROBBERY
- Genre: Kartenspiel
- Jahr: 2021
- Verlag: Helvetiq
- Autor: Reiner Knizia
- Grafik: Petra Eriksson
- Spieler: 2 bis 5
- Alter: ab 8 Jahren
- Dauer: ca. 20 Minuten
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Taktiklevel: 5/10
Vom Kunstraub zum Kartenklau
Boston im Jahr 1990, wir besuchen das Kunstmuseum. Nun gut, so richtig Interesse haben wir weniger an der Ausstellung, als an den Gemälden und Skulpturen an sich. Tatsächlich gelingt es uns, einen echten Coup zu landen. Doch was passiert mit der Beute? Und wie besorgt man sich ein gutes Alibi?
REGELN
Im Spiel befinden sich Karten, Token und eine Wachhund-Figur. Für den Spielaufbau werden alle Karten gemischt. Jeder Spieler erhält fünf Handkarten. Die Token werden nach Farben (Rückseite) sortiert. Jede Farbe gilt als eine Spielrunde. Mit den gelben Token wird begonnen, dann grün, dann blau und letztlich rot. Der Wachhund verbleibt in der Tischmitte neben den aufgedeckten gelben Spielmarken, die nun eine Zahl zeigen.
Es wird reihum gespielt. Bist du an der Reihe, spielst du genau eine Handkarte aus und führt deren Effekt aus. Folgende Karten gibt es:
- Zahlenkarten von 0-5: Nimm den entsprechenden Token aus der Mitte (oder von einem Mitspieler), und lege ihn offen vor dir ab.
- Wachhund: Nimm die Wachhund-Figur aus der Mitte (oder von einem Mitspieler), und stelle ihn vor dich. Er schützt dich nun vor dem Zahlenkarten-Diebstahl, ggf. erhält der Spieler stattdessen deinen Wachhund.
- Gieriger Dieb: Nimm dir eine beliebige Spielmarke (Token) aus der Tischmitte
- Boss: Nimm dir einen der im Spiel befindlichen Boss-Token aus der Mitte (oder von einem Mitspieler), und lege ihn offen vor dir ab.
Bitte beachten: Einige Token zeigen weiße Punkte. Diese gelten als Alibis und werden am Spielende benötigt.
Der nächste Spieler folgt mit seinem Zug. Die Runde endet, wenn in der Tischmitte keine Spielmarken mehr liegen. Jetzt werden die Boss-Token betrachtet. Sie gelten nur dann als dein Eigentum, wenn du auch eine 4 oder 5 als Spielmarke in dieser Runde erobert hast. Wenn nicht, wird der Boss-Token abgeworfen.
Es folgt die nächste Runde. Nach vier Runden endet das Spiel. Es folgt die Auswertung der Alibis: Wer die wenigsten weißen Punkte erobert hat, fällt sofort aus der Wertung heraus. Die verbleibenden Spieler addieren die Werte ihrer Token. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- freches Angriffsspiel
- leicht erlernt und schnell gespielt
CONTRA
- man muss Stänkern ertragen können
MEINUNG
Hier geht’s nur ums Stehlen, und wenn nicht aus dem Museum, dann eben von den Mitspielern. Mit nur einer ausgespielten Karte pro Zug spielt sich das Spiel schnell verständlich und rasch. Die wenigen Kartenarten sorgen für einen schnellen Überblick. Zahlenkarten verändern die Positionen der Chips. Der Wachhund sorgt für einmaligen Schutz, der Dieb klaut und der Boss ist am Ende nur dann Siegpunkte wert, wenn auch ein 4er oder 5er Chip vor einem liegt. Hin und her werden die Chips geschoben, dann folgt auch schon die nächste Runde. Zum Schluss birgt die Endwertung noch einmal eine kleine Überraschung in sich. Wer das schlechteste Alibi (also die wenigsten weißen Punkte gesammelt) hat, scheidet aus.
Das Material ist einfach gehalten, die Karten wirken grafisch künstlerisch.
Das Ausspielen der Karten muss gut überlegt werden. Ziel ist es ja, am Ende die meisten Chips mit nicht zu wenigen Alibis zu besitzen. Das hört sich simpel an, spielt sich zudem auch abstrakt. Allerdings muss man eine gewisse Voraussetzung für das Spiel mitbringen. Grundlegend gilt nämlich das Prinzip des Stänkerns. Es werden einem Dinge weggenommen, eine Gruppe kann theoretisch sogar einen einzelnen Spieler gezielt aus dem Rennen nehmen. Damit ist das Spiel nur für frustresistente und angriffslustige Spieler geeignet. Die aber können sich nach Herzenslust bestehlen und haben auch Spaß dabei.
Die optimale Spielerzahl liegt übrigens nach unseren Erfahrungen bei mindestens drei Spielern. Ab vier Personen kann das Spiel dann sein volles Potential entfalten.
KULTFAKTOR: 7/10
Spielidee: 7/10
Ausstattung: 7/10
Spielablauf: 7/10
EURE REZENSENTIN
GABI
Immer-und-Überall-Spielerin, Spieleberaterin, Krankenschwester
Eine Rezension vom 04.02.2022
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: Helvetiq
Weitere Fotos: Spielkultisten