REZENSION
4 AUS ACHT
- Genre: Quizspiel
- Jahr: 2022
- Verlag: moses. Verlag
- Autoren: Katrin Abfalter, Johannes Sulzer
- Grafik: Kreativbunker
- Spieler: 1 bis 4 (oder auch mehr)
- Alter: ab 14 Jahren
- Dauer: ca. 15 Min.
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Initiativlevel: 10/10
In oder Out?
Bei diesem Quizspiel gibt es insgesamt 300 Fragen mit je 8 Antwortmöglichkeiten. Gemeinsam müsst ihr entscheiden: Welche 4 davon sind richtig, welche 4 sind falsch? Je mehr richtige Antworten ihr nach 10 Fragen gefunden habt, umso besser schneidet ihr ab!
REGELN
Zählt 10 der doppelseitig bedruckten Fragekarten ab und legt sie als Stapel bereit. Entscheidet euch, ob ihr mit der türkisfarbenen Seite (leichter) oder mit der gelben Seite (schwerer) spielen wollt.
Legt nun die erste Karte für alle sichtbar in die Tischmitte, lest die Frage und die 8 Antworten vor. Nun gilt es gemeinsam zu entscheiden, welche 4 Antworten ihr als die falschen Antworten ausschließt. Deckt jede vermeintlich falsche Antwort mit einem „OUT"-Chip ab.
Habt ihr euch für eine endgültige Lösung entschieden, nehmt nun die doppelseitig bedruckte Antwortschablone und legt sie, in der Farbe eurer gewählten Kartenseite, auf euren Lösungsvorschlag. Dabei muss die Zahl der Karte an die gleiche Zahl der Schablone angelegt werden. In den Löchern der Schablone seht ihr nun, wie viele Antworten abzulesen sind. Diese Antworten stimmen. Sie geben euch pro richtiger Antwort 1 Punkt, den ihr jeweils mit dem Vogel-Chip auf dem Rand der Spielschachtel markiert. Sind in den Löchern Freiflächen oder OUT-Chips (bzw. Teile davon) zu sehen, habt ihr an diesen Stellen wohl die verkehrten Antworten abgedeckt ...
Nach 10 auf diese Weise durchgespielten Fragekarten steht euer Endergebnis fest. Vergleicht eure Punktezahl mit der Tabelle in der Anleitung und erfahrt, wie gut ihr wart. Euer Ziel sollte es natürlich sein, möglichst nah an die 40 Punkte zu gelangen, die ihr maximal erreichen könnt.
Das Spiel kann auf die gleiche Weise auch solo gespielt werden.
GALERIE
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CHECKPOINT
PRO
- schöne kooperative Quiz-Idee mit simplen Regeln
- Diskussionen am Tisch sind das Herzstück des Spiels
- gut gemachte Lösungsmechanik
- Karten reichen für 30 Partien ohne Wiederholung
- vergleichsweise günstig
CONTRA
- erinnert evtl. erst einmal an Smart 10
- im Solospiel fehlen die witzigen Diskussionen
MEINUNG
Eine Frage, mehrere Antworten, doch welche stimmen? Kennen wir dieses Quiz-Konzept nicht schon? In der Tat erinnert 4 aus Acht an Smart 10, schon allein auch optisch, aufgrund der runden Karten. Während Smart 10 noch auf eine aufwendige „Konsole“ aus Kunststoff setzt, die die Antworten mit Plastik-Chips abdecken, geht 4 aus Acht einen schlankeren Weg. Die 150 doppelseitig bedruckten (zugegebenermaßen eher dünnen, aber nicht problematisch dünnen) Ratekarten liegen als Stapel in der Box, können ganz einfach in die Tischmitte gelegt und falsche Antworten dann mit Papp-Chips abgedeckt werden. Das wirkt zwar improvisierter, funktioniert aber mit der beiliegenden Lösungsschablone prima, wenn man nicht gerade ein absoluter Grobmotoriker ist.
Die Art der Lösungsüberprüfung ist gut gemacht, zumal man, bei z.B. nur zwei gefundenen richtigen Antworten auch nicht direkt weiß, welche beiden anderen Antworten nun auch noch richtig gewesen wären. Das könnte man kontrollieren, indem man die Chips entfernt und die Schablone erneut auflegt. Man kann es aber auch einfach lassen. Das sorgt dann nämlich dafür, dass so manche Fragekarte durchaus nach einiger Zeit nochmals zum Einsatz kommen kann, ohne dass man direkt die richtigen Antworten weiß. 300 verschiedene Fragen sorgen aber auch so schon für längeren Quiz-Spaß, denn pro Partie werden nur 10 Fragen benötigt. 30 Partien ohne Wiederholung sind eine angemessene Anzahl an Aufgaben, zumal die Box mit einem Preis von knapp über 15 Euro auch noch recht günstig ist.
Das Wichtige bei einem Quizspiel sind natürlich die Fragen. Die, die wir bisher durchgespielt haben, hatten alle eine gute Qualität. Es gibt oft Antworten, die offensichtlich falsch sind, aber doch auch meist welche, bei denen man echt ins Grübeln kommt. Hier macht sich 4 aus Acht die kooperative Spielweise zunutze, denn so entstehen schöne Diskussionen am Tisch, welche Antwort denn nun abgedeckt werden soll und welche nicht. Achtet dabei drauf, dass ihr die Frage genau lest und dann gegensätzlich antwortet. Wenn z.B. gefragt wird, welche Städte eine U-Bahn besitzen, dürft ihr nicht die richtigen Antworten markieren, was intuitiv in unseren Testrunden erst einmal immer mal passierte. „OUT“, steht auf den Chips, und das heißt stets: Deckt das ab, was NICHT zur Frage passt! Ist das im Gehirn abgespeichert, besitzt das Spiel ansonsten wirklich simple Regeln.
So spielt sich diese schöne Quiz-Idee dann auch noch einmal anders als das erwähnte Smart 10. Bei Smart 10 weiß man nie, wie viele der 10 Antworten stimmen, da geht es mehr ums Zocken und die Frage, ob man sich traut, eine weitere Antwort zu geben. Das kann dann auch dazu führen, dass ungeliebte Fragekarten direkt nach einer Antwort abgelegt werden, was schade ist. 4 aus Acht ist da klarer definiert. Jeder weiß: Vier Antworten stimmen, vier Antworten sind falsch. Und es müssen auch stets alle OUT-Chips verwendet werden, sodass man sich hier nicht aus der Affäre ziehen kann, wenn man sich bei Antworten unsicher ist. Da kooperativ gespielt wird, kann sich aber niemand blamieren.
Ein Tipp für eine hohe Punktezahl: Stellt euer Team möglichst so zusammen, dass die Teilnehmer verschiedene Wissensgebiete abdecken. Ansonsten kann euer gutes Endergebnis darunter leiden, dass z.B. niemand am Tisch auch nur eine Folge "Game of Thrones" gesehen hat ... Insgesamt bieten die Fragekarten aber eine breite Auswahl an Themen.
Fazit: 4 aus Acht hat definitiv seine Berechtigung als neue Quiz-Idee. Auch wenn es bereits grundlegend ähnliche Wissensspiele gibt, so hat das Spiel noch einmal einen ganz eigenen Kniff. Da es, wie z.B. auch das Kneipenquiz aus dem selben Verlag, ein kooperatives Spiel ist, kann jeder so viel Wissen einbringen, wie er möchte und muss sich nicht schämen, von einem Thema so gar keine Ahnung zu haben. Bloßgestellt wird hier niemand.
Die Diskussionen am Tisch und die anschließenden „Aha"-Effekte beim Auflegen der Schablone sorgen für Spaß, der über viele Partien andauert. Das Solospiel fällt dagegen etwas ab, da die Beratungen fehlen, die eigentlich den Reiz von so einem Spiel ausmachen. Der Fragenkatalog ist umfangreich; bei einem Verkaufserfolg könnten hier natürlich gern noch langfristig neue Fragekarten nachgeschoben werden. Quiz-Fans kann ich auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen, zumal der Preis für die kleine Box echt fair ist.
KULTFAKTOR: 8/10
Spielidee: 8/10
Ausstattung: 8/10
Spielablauf: 8/10
EUER REZENSENT
INGO
Vielspieler, Skifahrer, Italien-Fan, Medienheini
Eine Rezension vom 15.03.2022
Dieser Spieletest wurde unterstützt durch ein Rezensionsexemplar.
Bildnachweis:
Coverfoto: moses. Verlag
Weitere Fotos: Spielkultisten