MEINUNG

Einschätzungs- bzw. Übereinstimmungsspiele sind nicht nur eine allseits beliebte Einlage auf Hochzeitsfeiern, sondern auch immer wieder gern veröffentlichte Spiele im Party-Sektor. Gleiches gilt für Assoziationsspiele. Und da sind in den letzten Jahren ja doch einige Perlen erschienen, die bekannte Mechanismen auf eine neue Ebene hoben: Codenames zum Beispiel, Dixit oder Decrypto, um nur einige zu nennen.

Umso überraschter bin ich nun, dass 13 Wörter eine Neuheit aus dem Jahr 2022 darstellt. Da hat man den Gedanken, Wörter so assoziieren, wirklich auf ein Minimum heruntergebrochen. So gibt es also einen fest vorgegebenen Begriff und zwölf weitere. Tja, wie tickt der Captain? Was verbindet er mit einer „Katze“? Oder manchmal auch (zumindest in Erwachsenen-Köpfen) leicht zweideutigen Wörtern wie „Ständer“? Ist es beim letzteren die Wäsche oder doch das (blaue) Medikament? Ein wenig sollte man sich kennen, um die Gedanken der Mitspieler zu erraten.

Nun sind die Regeln derart simpel, das aber auch spielerische Finessen ausbleiben. Das Spiel lebte in unseren Testrunden davon, die eigenen Vermutungen zumindest zu begründen. Auch wenn die Anleitung lediglich ein Aufdecken der Scheiben einfordert, ist das dann doch etwas unbefriedigend. Mit kleinen Begründungssätzen können nämlich auch mal Schmunzler und „Aha"-Effekte entstehen, wobei der Spielablauf dennoch auf einem sehr seichten Niveau verbleibt. Wer das trickreiche Codenames mag, dem wird bei 13 Wörter definitiv etwas fehlen. Somit richtet sich das Spiel vor allem eher an Wenigspieler, ja vielleicht an eine lockere Freundesrunde, die indirekt mehr über sich erfahren möchte - einfach ein Spiel, das man gut nebenher spielen kann, ohne viele Regeln erlernen zu müssen. Wer so etwas sucht, der macht mit dem Spiel sicher nichts verkehrt.

Fakt ist aber auch: Das kooperative Ergebnis der Spielrunde hängt stark von der Konstellation der Begiffe ab. Liegen da viele ähnliche Begriffe aus, die allesamt zum gesuchten Begriff passen, ist es mehr ein Ratespiel (z.B. „Beutel“, „Vampir“ und „Nacht“ beim gesuchten Begriff „Halloween“). Umgekehrt gibt es manchmal so eindeutige Zuordnungen, dass gar keine Zweifel an der allzu offensichtlichen Lösung bestehen können (z.B. „Kopf" / „Gehirn“). Die Tatsache, dass immer mehr Begriffe aus der Auslage verschwinden, kann insbesondere zum Schluss hin dazu führen, dass auch mal überhaupt kein Begriff zur Begriffsvorlage passen will. Ja, womit verbinde ich eine Katze denn eher? Mit einer Rakete oder einem Schwamm? Hmm, da wird es dann schon etwas beliebig ... Lustiger ist es, wenn es verschiedene nachvollziehbare Gedankenwege geben kann, wobei mir die Altersangabe „ab 8 Jahren“ da bei so manchen Begriffen als recht niedrig erscheint.

13 Wörter lässt mich alles in allem leider ein wenig emotionslos zurück. Das Spiel ist durchaus nett und in Freundesrunden auch ein flott zu spielender Absacker, bei dem man vielleicht etwas ins Plaudern gerät. Rein spielerisch habe ich da aber schon raffiniertere Ideen gesehen. Wer das Einfache für sich als Vorteil ansieht, der kann gern einen Punkt mehr vergeben, als ich es mit 6 Kultpunkten mache. Für mich ist 13 Wörter durchaus kurzweilig, aber dann doch etwas zu flach und beliebig geraten, um mich wirklich dauerhaft begeistern zu können. Mitspielen würde ich es dennoch immer wieder - es tut halt Niemandem weh, und wenn man durch so ein Spiel dann auch noch etwas ins Gespräch kommt, ist das ja auch nie ganz verkehrt.